Namibia: Strukturwandel fördern, berufliche Bildung verbessern

Deutschland unterstützt Namibia dabei, eine sozial und ökologisch ausgerichtete Marktwirtschaft aufzubauen, die möglichst vielen Menschen eine Teilnahme am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Das Engagement des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) trägt dazu bei, die Rahmenbedingungen für unternehmerische Tätigkeit und die berufliche Bildung zu verbessern, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das Finanzsystem weiterzuentwickeln.

Privatsektor- und Finanzsystementwicklung

Die namibische Wirtschaft ist von Rohstoffexporten und Tourismuseinnahmen abhängig. Dadurch ist sie besonders anfällig für Einflüsse von außen und Preisschwankungen auf dem Weltmarkt. Rund 70 Prozent der Unternehmen sind kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU), die häufig im informellen Sektor(Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)⁠ arbeiten. Fehlende Förderprogramme und der mangelnde Zugang zu Krediten hindern sie daran, ihre Geschäftstätigkeit auszubauen, sich neue Märkte zu erschließen und die in Namibia dringend benötigten Arbeitsplätze anzubieten.

Das BMZ unterstützt die namibische Regierung dabei, durch wirtschafts- und finanzpolitische Reformen einen Strukturwandel einzuleiten. Ein wichtiges Ziel ist der Aufbau von Wertschöpfungsketten⁠. Durch die Weiterverarbeitung mineralischer und landwirtschaftlicher Rohstoffe im eigenen Land sollen neue Wirtschaftsbereiche für private Unternehmen entstehen und Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Um gezielt kleine und mittlere Unternehmen sowie junge Start-ups zu fördern, werden Wirtschaftsverbände und Finanzdienstleister dabei unterstützt, Dienstleistungen und Kreditangebote für KKMU zu entwickeln. Besonders gefördert wird die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen.

Aus- und Weiterbildung von Fachkräften

Um den notwendigen Strukturwandel sozial gerecht und ökologisch nachhaltig gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft steigern zu können, braucht Namibia gut ausgebildete Fachkräfte. Derzeit ist das Berufsbildungsangebot zu wenig am Bedarf des Arbeitsmarktes orientiert. Außerdem gibt es zu wenig Plätze in den berufsbildenden Einrichtungen und sie stehen nicht allen jungen Menschen gleichermaßen offen.

Die namibische Regierung hat die Ausweitung und qualitative Verbesserung der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu einer ihrer wichtigsten Entwicklungsstrategien erklärt, um die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu verringern.

Deutschland unterstützt Namibia dabei, das Management in Behörden und Bildungseinrichtungen zu verbessern und in enger Zusammenarbeit mit der privaten Wirtschaft die berufliche Bildung praxisorientierter und gendergerechter(Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)⁠ zu gestalten. In besonders zukunftsträchtigen Wirtschaftsbereichen, etwa der erneuerbaren Energie, werden Berufsbilder und Lehrpläne weiterentwickelt, staatliche und private Ausbildungszentren gestärkt, Lehrwerkstätten aufgebaut und ausgestattet sowie Lehr- und Verwaltungskräfte fortgebildet.


Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bmz.de, 29.08.2024