Neues EU SME Centre unterstützt den Mittelstand beim Markteintritt in China

Ab Mitte Februar 2011 soll das neu gegründete EU SME Centre in Peking Hilfestellungen zum Markteintritt geben. Die vier Hauptsegmente des künftigen Dienstleistungsangebots werden Marktentwicklung, rechtliche Beratung und technische Fragen (Standards, Normen) sowie Personalsuche und Weiterbildung sein.

EU hilft europäischem Mittelstand in der Volksrepublik (VR) China

Neues EU SME Centre in Beijing gegründet / Information und Hilfestellung für den Mittelstand

Die europäische Union (EU) hilft ihren mittelständischen Unternehmen auf dem Weg in die Volksrepublik China. Im November 2010 fiel der Startschuss für das EU SME Centre (SME: Kleine und Mittelständische Unternehmen).

Ab Mitte Februar 2011 soll das Zentrum vorhandene Informationen zum Markteintritt sammeln und in möglichst vielen europäischen Sprachen zur Verfügung stellen. Die EU finanziert das Zentrum für drei Jahre. Dann muss es auf eigenen Beinen stehen.

Das EU SME Centre in Beijing dürfte in seiner Struktur und Organisationsform bislang weltweit einmalig sein. Denn zu seiner Umsetzung haben sich erstmals große in Beijing vertretene nationale Kammern, Eurochambres sowie die European Union Chamber of Commerce in China (EUCCC) zu einem insgesamt achtköpfigen Konsortium unter Führung des China-Britain Business Council zusammen geschlossen. Dieses erhielt den Zuschlag für das durch die Europäische Union finanzierte Projekt. Vertreten sind - neben der deutschen Auslandshandelskammer - die britische, französische, italienische und die spanische Kammer sowie die Beneluxstaaten. Geleitet wird das neue EU SME Centre vom Franzosen David Lavorel.

Die Idee sei es, so Lavorel, nicht das Rad neu zu erfinden, sondern die bereits vorhandenen Informationen und Erfahrungen zu bündeln und für mittelständische Unternehmen in verständlicher Form verfügbar zu machen. Ein Ziel ist es daher, diese Informationen in möglichst vielen europäischen Sprachen anzubieten. Die vier Hauptsegmente des künftigen Dienstleistungsangebots werden Marktentwicklung, rechtliche Beratung und technische Fragen (Standards, Normen) sowie Personalsuche und Weiterbildung sein.

Ebenfalls ist daran gedacht, eine Art Helpdesk und Business Centre einzurichten. Mittelständische Unternehmer, die sich auf Geschäftsreise nur temporär in Beijing aufhalten, könnten so im künftigen EU SME Centre einfache Bürodienstleistungen in Anspruch nehmen. Die Einrichtung von "Office in Office"-Lösungen ist allerdings nicht vorgesehen.

Einfache grundlegende Dienstleistungen werden für kleine und mittelständische Firmen (KMU) der EU kostenlos angeboten werden. Gemäß europäischer Definition handelt es sich dabei um Unternehmen mit weniger als 250 Arbeitnehmern und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro beziehungsweise einer Jahresbilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro.

Das Büro des EU SME Centre liegt in unmittelbarer Nähe zum German Centre und der deutschen Auslandshandelskammer in Beijing und soll 15 Mitarbeiter haben. Mitte Februar möchte das EU SME Centre den Geschäftsbetrieb aufnehmen können.
Das EU SME Centre ist Bestandteil der Umsetzung des sogenannten "Small Business Act", in dessen Rahmen sich die EU für die Gründung derartiger Zentren in ausgewählten wichtigen Märkten einsetzt.

Bislang sind so das European Business and Technology Centre (EBTC) in Indien und das EU SME Centre in China entstanden. Die Zentren arbeiten ebenfalls eng mit dem 2008 entstandenen European Enterprise Network (EEN) zusammen, das im Rahmen des Competitiveness and Innovation Framework Programme (CIP) finanziert wird.

Bis Sommer 2010 verfügte das Netzwerk in China über eine Anlaufstelle in Changsha in der Provinz Hunan sowie in Fuzhou in der Provinz Fujian.

Drei Jahre lang finanziert die europäische Union das EU SME Centre in Beijing. Der gesamte Förderrahmen beläuft sich auf 5 Millionen Euro. Gedacht ist er als Anfangsfinanzierung, bis das EU SME Centre auf eigenen Beinen stehen kann. Ob dies gelingt, wird sich zeigen.

Autorin: Corinne Abele

Quelle: gtai online-news, 28.01.2011