China: Internationale Ausbildung und Postgraduierten-Studiengänge erhöhen Arbeitschancen

Junge Chinesen bevorzugen eine internationale Ausbildung, weil sie sich dardurch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt ausrechnen. Auch Postgraduiertenstudiengänge verzeichnen Rekordzahlen an Bewerbern. Die hohe Kandidatenzahl spiegelt die schwierige Situation auf dem chinesischen Arbeitsmarkt wider.
 

  • Teilnehmerrekord bei Aufnahmeprüfungen für Postgraduiertenstudiengänge in China

    Die dreitägigen landesweiten Aufnahmeprüfungen in China für Postgraduierte haben vor kurzem begonnen – mit einer Rekordzahl an Kandidaten. Die hohe Kandidatenzahl spiegelt die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt wider.

    Die dreitägigen landesweiten Aufnahmeprüfungen in China für Postgraduierte haben Mitte Januar begonnen – mit insgesamt 1,4 Millionen registrierten Kandidaten, einer Rekordzahl seit 2001 und einem 13-prozentigen Anstieg im Vergleich zu 2009. Die Kandidaten kämpfen um 465.000 Plätze, was bedeutet, dass einer von drei Kandidaten genommen wird.

    In einem Prüfungsort in der Tsinghua-Universität in Beijing erklärte ein Student mit Nachnamen Zhang, der dieses Jahr seinen Bachelor-Abschluss machen wird, gegenüber Xinhua am Samstag, er werde die Prüfungen machen und gleichzeitig nach einem Job suchen. "Auf dem Arbeitsmarkt sieht es einfach zurzeit zu schwierig aus", meint er.

    Eine vor kurzem durchgeführte Umfrage unter Studenten, die 2010 ihren Abschluss machen und die den größten Anteil an Teilnehmern an den Postgraduiertenprüfungen darstellen, belegt, dass rund neun Prozent planen, nach dem Abschluss weitere Studiengänge in China zu belegen, wobei 34 Prozent der Meinung sind, dass eine höhere Ausbildung ihnen mehr Karrierechancen eröffnen werde.

    Statistiken vom Bildungsministerium zeigen, dass dieses Jahr über 6,3 Millionen Studenten landesweit die Uni absolvieren werden. In China wird die Zahl an Studienplätzen für Postgraduiertenstudenten der Fachrichtung "Berufsorientierte Studien" erhöht – eine Fachrichtung, die dazu beiträgt, hohe Qualifikationen für bestimmte Berufe zu erlangen. Das Land entwickelt seit 1991 Studiengänge für Berufsorientierte Studien auf Master-Programmebene, wobei es zurzeit 19 dieser Studiengänge gibt, darunter Jura, Sozialarbeit und Übersetzen.

    Die Zahl der Chinesen, die sich um diese Studiengänge bewerben, stieg von 1999 bis 2007 jährlich durchschnittlich um 17 Prozent. Die Zahl sank nur 2008 leicht, was hauptsächlich den zu der Zeit günstigen Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt zuzuschreiben ist.

    Experten meinen, dass die erneut hohe Zahl an Prüfungskandidaten die unsicheren Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt im Rahmen des globalen Wirtschaftsabschwungs widerspiegelt.

    Das Bildungsministerium hat außerdem höhere Strafen für Betrug bei den diesjährigen Prüfungen angekündigt, beispielsweise einen Vermerk darüber auf das Zeugnis und in die persönlichen Daten als Referenz für zukünftige Arbeitgeber zu schreiben. Kandidaten, die bei den Prüfungen betrügen, dürfen außerdem nicht an den Prüfungen im nächsten Jahr teilnehmen.

    Quelle: Meldung des Internetportals http://german.china.org.cn/ vom 14.01.2010

     
  • Wieder weniger Schüler wollen an chinesischen Unis studieren

    Die Zahl der Schüler in Beijing, die am 16. Juni das Eintrittsexamen für die Universität machen wollen, wird vermutlich im Vergleich zum Vorjahr um 10.000 sinken. Dies ist ein Rekordtief für Bewerbungen in der Hauptstadt, berichteten lokale Medien am Mittwoch.

    Schüler der Mittelschule Nummer 65 haben am Mittwoch ihre Onlineregistrierung für die nationale Hochschulprüfung abgeschlossen.

    Nach einer Umfrage unter den Schulen in Beijing noch vor Ablauf der Anmeldefrist wird jeder Bezirk etwas 1000 Schüler weniger als im vergangenen Jahr beitragen, was zusammen rund 10.000 Schülern weniger entspricht, schreibt die Beijing Morning Post am Mittwoch. Das Anmeldungsbüro der Universitäten in Beijing weigerte sich jedoch, sich zu dieser Prognose zu äußern.

    "Über 100.000 Schüler nahmen im Juni dieses Jahres an der Aufnahmeprüfung in Beijing teil, fast 18.000 weniger als im Vorjahr", sagte Gao Fuqin, stellvertretender Direktor des Anmeldebüros. "Das ist die geringste Anzahl von Anmeldungen seit 2005", fügte er hinzu.

    In einer Studie, die zwischen September und Oktober vom Consulting-Unternehmen Mycos durchgeführt wurde, sagte nur ein Prozent der befragten Schulabgänger, dass sie die Aufnahmeprüfung nicht machen wollten. Aber 30 Prozent gaben an, dass sie sich bei der Suche nach einem Job von einen Hochschulabschluss keinen Vorteil erwarteten.

    Stattdessen wählten rund 7000 Pekinger Schüler eine ausländische Alternative: den Scholastic Aptitude Test. Das sind 3000 Schüler mehr als im Vorjahr. "Ausländische Hochschulen teilen sich ein größeres Stück des höheren Bildungsmarkt in China", sagte Song Baoying, Managerin beim Australia-China Educational and Cultural Development Center, gegenüber METRO am Mittwoch.

    "Jüngere Schüler ziehen eine internationale Ausbildung vor, weil in China der Wettbewerb so heftig ist. Sie glauben, dass diese später bei der Arbeitssuche nützlich sein kann." Sie sagte, es dauere nur drei Jahre in Ländern wie Großbritannien und Australien einen Bachelor-Abschluss zu erhalten. Und ausländische Titel könnten den Lebenslauf eines Schülers manchmal viel besser aufpeppen als Titel von chinesischen Bildungseinrichtungen.

    Song sagte auch, dass die Studiengebühren für chinesische Universitäten in den letzten Jahren stark zugenommen hätten. Viele ihrer Kunden würden sich daher lieber für eine ausländische Hochschule bewerben, wenn die besten chinesischen Universitäten nicht verfügbar sind.

    Quelle: Meldung des Internetportals http://german.china.org.cn/ vom 03.12.2010

 

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Meldungen des Internetportals http://german.china.org.cn/ vom 14.01.2010 u. 03.12.2009