Chinesische Regierung will für 95 Prozent der Mädchen kostenfreie Pflichtschule garantieren

In einem Mitte August veröffentlichtem offiziellen Dokument versichert die Regierung, sie wolle versuchen, für 95 Prozent der chinesischen Mädchen in spätestens sechs bis zehn Jahren die kostenfreie Pflichtschule zu garantieren.

In dem Entwurf für die Förderung chinesischer Frauen für 2011 bis 2020, der vom Staatsrat, also dem chinesischen Kabinett, aufgestellt wurde, heißt es, dass weiterhin Chancengleichheit für neun Jahre kostenfreie Schule für alle Kinder, doch insbesondere für Mädchen, die eher von der Schule abgehen, gefördert werde. Weiter heißt es, die Regierung wolle die Einschreibungsrate von weiblichen Schülern bis spätestens 2020 auf 90 Prozent für die Oberstufe und auf 40 Prozent für die Uni steigern. Analphabetismus unter jungen weiblichen Erwachsenen solle auf unter zwei Prozent reduziert werden.

Tief verwurzelte Diskriminierung von Mädchen durch die Eltern, insbesondere in den ländlichen Gebieten in China, hat dazu geführt, dass viele Mädchen nicht in die Oberstufe gehen können. Einige Eltern mit Töchtern mit Behinderung erlauben es noch nicht einmal, dass diese die Pflichtschule absolvieren. Die Regierung erklärte am Montag, dass die Basisziele des vorigen Entwurfs für die Förderung chinesischer Frauen für 2001 bis 2010 erreicht worden seien, auch wenn Diskriminierung gegen Frauen weiterhin beispielsweise am Arbeitsplatz bestehe.

"Das Konzept der Gleichberechtigung ist in den vergangenen zehn Jahren weit verbreitet worden und von mehr Menschen akzeptiert worden", heißt es. "Doch die Beteiligung von Frauen im Managementbereich, ihre Chancen auf höhere Bildung und der Schutz ihrer sozialen Absicherung sind vergleichsweise geringer als bei Männern", besagt das Dokument.

In dem neuen Entwurf wird das Ziel gesetzt, bis spätestens 2020 die Geburten im Krankenhaus auf eine Rate von über 98 Prozent zu bringen. Für Personen, die in ländlichen Gebieten leben, wird eine Rate von 96 Prozent angestrebt. Die medizinischen Dienstleistungen für entbindende Frauen sollen verbessert werden. In dem Dokument heißt es außerdem, dass die Abtreibungsrate reduziert werden soll und die Aufklärung unter Männern über Verhütung und unter Frauen über den Schutz gegen AIDS und andere Krankheiten verbessert werden soll.

Im Jahr 2005 verabschiedete China das Gesetz für den Schutz der Rechte und Interessen von Frauen.

Quelle: Internetportal german.china.org.cn, 10.08.2011

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