Baden-Württemberg und Peking verlängern Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung

Baden-Württembergs Staatssekretär Dr. Frank Mentrup und Liu Young, Vizebildungsminister Beijing Municipal Education Commission, vereinbarten unter anderem die gemeinsame Entwicklung von beruflichen Ausbildungsgängen sowie den Austausch von Erfahrungen bei der Umsetzung von handlungsorientiertem Unterricht.

Staatssekretär Dr. Frank Mentrup empfing zur Unterzeichnung eines "Memorandum of Understanding" eine hochrangige Delegation aus Peking unter Leitung des stellvertretenden Bildungsministers Liu Yong. Die Vereinbarung zwischen dem Land und der chinesischen Hauptstadt sieht eine Verlängerung der Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung um weitere fünf Jahre vor.

"Gemeinsam mit unseren chinesischen Partnern wollen wir dabei helfen, die berufliche Bildung in Peking im Hinblick auf Methodik, Didaktik und Qualität den aktuellen Erfordernissen anzupassen", sagte Mentrup.

Baden-Württemberg und China arbeiten in diesem Bereich seit 2006 zusammen. "Dieser Erfahrungsaustausch ist für beide Seiten ein riesiger Erfolg." Den chinesischen Jugendlichen werde durch eine qualifizierte berufliche Ausbildung der Einstieg in die Berufswelt erleichtert, und gleichzeitig profitierten die in China ansässigen baden-württembergischen Unternehmen von diesem Fachkräftenachwuchs. "Die Kooperation mit China in der beruflichen Bildung hilft der baden-württembergischen Wirtschaft im globalen Wettbewerb", sagte Mentrup.

Bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie der Lehrerfortbildung vereinbarten Mentrup und Liu Yong unter anderem die gemeinsame Entwicklung von beruflichen Ausbildungsgängen sowie den Austausch von Erfahrungen bei der Umsetzung von handlungsorientiertem Unterricht. Weiter vertieft werden soll nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den beruflichen Schulen in Peking und Baden-Württemberg, sondern auch die Kooperation der Schulen in Peking mit den deutschen Unternehmen in China.

„Gemeinsame Projekte werden die bilaterale Zusammenarbeit stärken“, sagte Mentrup. Dazu zählt auch der Aufbau eines Qualifikationssystems für den gewerblich-technischen Bereich. Jährliche Expertengespräche und internationale Berufsbildungssymposien sind ebenfalls Bestandteil des deutsch-chinesischen Memorandums. Mentrup betonte, dass der Automobilsektor einen beträchtlichen Anteil an der deutsch-chinesischen Kooperation ausmache. Hier seien die neuen Lehrmethoden besonders gefragt. „Techniken zur Problemlösung in Kombination mit selbstorganisiertem Lernen sind unverzichtbar in der modernen beruflichen Bildung.“

Die Zusammenarbeit der beruflichen Schulen in Peking und Baden-Württemberg ist verbunden mit einem Austausch von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. "Für eine andauernde und effiziente Partnerschaft sind Kontakte und persönliche Freundschaften die beste Erfolgsgarantie", betonte Mentrup.

In den vergangenen fünf Jahren seit Unterzeichnung der ersten Kooperationsvereinbarung hatten bereits zahlreiche chinesische Lehrkräfte bei der Lehrerfortbildung an der Landesakademie in Esslingen Gelegenheit, neben der fachlichen Qualifizierung auch Land und Leute kennenzulernen.
Gruppenbild
Liu Yong, Vizebildungsminister Beijing Municipal Education Commission, und Staatssekretär Dr. Frank Mentrup und mit dem unterzeichneten "Memorandum of Understanding"

Quelle: Pressemitteilung Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 18.10.2011