Chinas Hochschulen müssen besser auf Berufsleben vorbereiten

Der Direktor des Instituts für die Hochschulbildung an der Beijinger Universität für Technologien, Yang Dongping, hält die Berufsbildung der Studenten in China für mangelhaft. Seiner Meinung nach sind die chinesischen Hochschulabsolventen nicht ausreichend für den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet.

 

"Es reicht nicht, wenn wir nur Hochschulabsolventen auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereiten. Die Berufsplanung muss bereits am Studiumsanfang beginnen. Studenten müssen mehr über die Gesellschaft und die verschiedenen Berufsfelder lernen und sich am beruflichen Alltag beteiligen. Während diesem Lernprozess können sie ihre berufliche Planung vornehmen."

 

 

Die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften hat am Mittwoch einen Bericht über die Beschäftigungssituation der Studienabgänger in China veröffentlicht. Gemäß diesem Bericht hat die Beschäftigungsrate der Hochschulabsolventen gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Im Weiteren heißt es, die Finanzkrise würde sich immer stärker auf die chinesische Wirtschaft auswirken. Um diesem Trend entgegenzuwirken, und um die Beschäftigungsrate der Studienabgänger in China zu erhöhen, sollen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden.


Laut Bericht der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften sind nur ein Prozent aller Studienabgänger in China selbständig tätig. Ein niedriger Prozentsatz im Vergleich zu anderen Ländern, wo 20 bis 30 Prozent aller Hochschulabsolventen einer eigenen Tätigkeit nachgehen. Um zu erreichen, dass mehr Studienabgänger selbständig tätig werden, haben bereits viele Provinzregierungen Fördermaßnahmen erlassen. Einige Industrieparks wurden extra errichtet, um Arbeitsstellen für Industrieparks zu schaffen.

Yang Dongping, hält die Erhöhung des Prozentsatzes der Studenten, welche den Weg in die Selbständigkeit wählen, für unvermeidlich:

"Wir müssen Studenten heranbilden, die leicht eine Beschäftigung finden können. Wenn der Anteil der chinesischen Studienabgänger, die den Weg in die Selbständigkeit wählen, auf fünf bis acht Prozent erhöht werden kann, wird sich die Beschäftigungssituation der Hochschulabsolventen massiv verbessern."

Der stellvertretende Vorsitzende der chinesischen Gesellschaft zur Förderung der Beschäftigung und zugleich Leiter des Forschungsinstituts für Beschäftigung an der Peking-Universität, Chen Yu, rät den Studienabgängern bei der Jobsuche nicht zu wählerisch zu sein:

"Die Studienabgänger sollten bei ihrer ersten Arbeitsstelle nicht zu wählerisch sein. Die Zentralregierung hat schon mehrere Fördermaßnahmen ergriffen, um die Hochschulabsolventen zu unterstützen. Beispielsweise werden die Studienabgänger ermutigt, Basisarbeit zu verrichten, etwa als Funktionäre in Dörfern oder als Mitarbeiter in Wohnvierteln. Oder sie können in Klein- und Mittelbetrieben beschäftigt werden."


Quelle: Internetseite CRI - Radio China International vom 10.06.2009