China: Berufsausbildung noch in der Frühphase

Die berufliche Ausbildung in China befindet sich zwar mittlerweile in einer Phase der schnellen Entwicklung. Das Niveau ist aber immer noch niedrig.


Die Berufsausbildung in China macht heutzutage schon die Hälfte der Ausbildungen nach der neunjährigen Pflichtschulbildung aus. Aber es herrscht noch immer ein starker Mangel an technischen Arbeitern und innovativen Fachkräften. Technische Arbeiter machen nur ein Drittel aller Arbeiter des Landes aus.

Statistiken zufolge wurden allein im vergangenen Jahr 11 Millionen Berufsschüler aufgenommen. Damit hat die Zahl der eingeschriebenen Berufsschüler in China die 30 Millionen-Grenze überschritten. Schüler in der mittleren Berufsbildung machen die Hälfte aller Schüler ab dem 10. Schuljahr aus, während Studierende in der höheren Berufsbildung ebenfalls die Hälfte aller Studenten in China ausmachen.

Experten sind der Ansicht, dass sich die Berufsausbildung in China derzeit zwar schnell entwickelt, sich aber dennoch in der Frühphase befindet. China ist ein großes Entwicklungsland mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen. Der Bildungsstandard der Fachkräfte ist mangelhaft. Besonders die Qualifikation der Arbeiter ist niedrig. Über die Hälfte der Beschäftigten in den Herstellungs- und Dienstleistungsbranchen sind ländliche Wanderarbeiter. 85 Prozent von ihnen haben höchstens einen Mittelschulabschluss. Nicht einmal 20 Prozent von ihnen haben vorher eine fachliche Ausbildung erhalten. Gleichzeitig herrscht in China ein Mangel an technischen Arbeitern und innovativen Fachkräften. An hoch qualifizierten Technikern fehlt es besonders stark. Technische Arbeiter machen rund ein Drittel aller Arbeiter aus, und die meisten sind von niedrigster Klasse. Die Rate der gut qualifizierten oder hoch qualifizierten Techniker beträgt nur vier Prozent.

Derzeit sind in ganz China wegen der internationalen Finanzkrise mehr als 20 Millionen ländliche Wanderarbeiter arbeitslos. Ein Teil der über sechs Millionen Hochschulabsolventen kann nicht sofort nach dem Studienabschluss eine Stelle finden. Daher sei es notwendig, meinen Experten, die Berufsausbildung aktiv zu fördern. Dabei könne man durch verschiedenartige berufliche Aus- und Fortbildung den Menschen helfen, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen und Beschäftigungskanäle auszubauen.

Die chinesische Gesellschaft für Berufsausbildung führt seit zehn Jahren ein Programm durch, in dessen Rahmen berufliche Aus- und Weiterbildung, Berufsanleitung und -vermittlung eng miteinander verbunden werden. Damit hat die Gesellschaft zur Ausbildung der ländlichen Arbeitskräfte und der sozial schwachen Gruppen beigetragen. In den vergangenen zehn Jahren sind insgesamt 5,27 Millionen Arbeitskräfte aus- und fortgebildet worden. Rund zwei Millionen haben dank Mitwirkung dieser Gesellschaft Arbeitsplätze gefunden.

 

  • Gesprochen von: Li Zheng
  • Text von: Liu Qin

Quelle: Internetseite CRI - Radio China International vom 22.06.2009