China: Zeugnis-Vielfalt schadet dem Image der Ausbildung

In den letzten Jahren hat sich das Angebot von Online-Kursen für Erwachsene in China schnell entwickelt. Für viele Menschen zählt bei diesen Kursen jedoch nur das Zeugnis. Das eigentliche Ziel der Weiterbildung rückt in den Hintergrund.

 

Mit dem Anstieg der Online-Kurse stiegen auch die Chancen für Erwachsene, sich weiter zu bilden. Ein 50-jähriger Mann meint etwa, diese Kurse hätten ihm seinen Traum eines Studiums ermöglicht.

 

Für viele Menschen zählt bei diesen Kursen jedoch nur das Zeugnis. Das eigentliche Ziel der Weiterbildung rückt so in den Hintergrund. Bei den boomenden Zeugnis-Kursen müssen die Menschen keine staatliche Prüfung bestehen, mitunter lassen sie sich von Ersatzmännern vertreten und die Kosten für die Ausbildung werden vom Arbeitgeber übernommen.

 

Für viele Beamte bedeutet ein solches Zeugnis auch eine bessere Stelle in der Zukunft, ein Zeugnis mit einem höheren Studiengang ist außerdem prestigeträchtig.

 

Bei der Liberalisierung des Bildungssystems haben viele Hochschulen vielfältige, marktorientierte Zeugnisse geschaffen und damit enormen Gewinn gemacht. Manche Kursbesucher verraten, dass sie einfach nur die Gebühr für das Zeugnis von etwa 20.000 Yuan bezahlt hätten.

 

Experten kritisieren solche Zeugnisse und halten sie für eine Verhöhnung von richtigen Studenten, die fleißig lernen. Hochschulen dürften keine gewinnstrebenden Unternehmen werden, denen es nur um den eigenen Profit geht.


Quelle: Internetportal german.china.org.cn, 08.05.2012