Anhaltende Personalprobleme in China

Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen bleibt China einer der wichtigsten Märkte für deutsche Unternehmen. Herausforderungen im Bereich Personal bleiben weiter das dringendste Problem im Reich der Mitte. So lautet eines der Ergebnisse des Business Confidence Survey 2012 der deutschen Auslandshandelskammer (AHK) China.

 

German Business Confidence 2012: Bekenntnis zum chinesischen Markt

 

Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen bleibt China für deutsche Unternehmen einer der wichtigsten Märkte weltweit.

 

Deutsche Firmen erwarten höhere Umsätze und steigende Gewinne und wollen weitere Investitionen in China tätigen – auch unter dem Vorzeichen, dass der chinesische Wettbewerb deutlich zunimmt. Herausforderungen im Bereich Personal bleiben weiter dringendstes Problem im Reich der Mitte, allerdings mit leicht positivem Vorzeichen.

 

Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Deutsche Handelskammer in China vom 14. Mai bis 8. Juni 2012 unter mehr als 300 deutschen Mitgliedsunternehmen durchgeführt hat.

 

China gewinnt als Eckpfeiler für asiatischen Markt an Bedeutung

 

Für nahezu jedes zweite deutsche Unternehmen ist China einer der drei wichtigsten Märkte weltweit – in der Automobilindustrie und im Maschinenbau sind es sogar zwei Drittel. Dabei gelten das Verkaufspotenzial und die Nähe zu bereits in China ansässigen Kunden weiterhin als die wichtigsten Gründe für eine Marktpräsenz.

 

Darüber hinaus gewinnt das Reich der Mitte als Eckpfeiler einer Asienstrategie immer mehr an Bedeutung. Gleichermaßen nimmt der chinesische Wettbewerb weiter zu (plus 10 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr) und heute sehen sich drei von vier Unternehmen mit chinesischen Wettbewerbern konfrontiert.

 

Anhaltende Personalprobleme und mehr Protektionismus

 

Die Beschaffung von qualifizierten Mitarbeitern und zunehmende Lohn-/ Gehaltskosten sind nach wie vor die größten Herausforderungen für die in China aktiven deutschen Unternehmen.

 

Etwa 5 Prozent mehr Unternehmen als noch im Vorjahr sehen Bürokratie als Herausforderung in China.

 

Hingegen verlieren Währungsrisiken aufgrund des starken Fokus auf China als Absatzmarkt und einer zunehmenden inländischen Wertschöpfung an Schrecken.

 

Zur selben Zeit sind Unternehmen nach einem angespannten Jahr 2011 heute bei der Entwicklung von Energie- und Rohstoffpreisen leicht zuversichtlicher und auch der Schutz von geistigem Eigentum rangiert 2012 nur noch auf Platz 13 der Herausforderungen. Allerdings spüren Firmen einen zunehmenden Protektionismus im chinesischen Markt (plus 20 Prozent im Vergleich zu 2007).

 

Weiter Zuversicht in Chinas Markt

 

Knapp die Hälfte der deutschen Unternehmen erwartet in Zukunft keine Änderungen des wirtschaftlichen Umfeldes in China. In der Summe überwiegen positive Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung 2012.

 

Über 70 Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass sie ihre Wirtschaftsziele in China 2012 zum großen Teil erreichen werden. Die Automobilindustrie sieht sich allerdings mit größeren Herausforderungen konfrontiert.

 

Über das Jahresende 2012 hinaus erwartet eine deutliche Mehrheit der Unternehmen weiterhin steigende Umsätze und eine Verbesserung der Profitabilität, allerdings normalisieren sich die Erwartungen im Vergleich zum letzten Jahr.

 

Die Investitionen werden auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Besonders große Unternehmen wollen weiterhin verstärkt in China investieren.

 

Spezialumfrage zu Verkaufs- und Vertriebskanälen in China in Kooperation mit Euro Asia Consulting

 

Kundennähe wird immer wichtiger

 

Die bedeutendsten Absatzmärkte für deutsche Unternehmen in China sind heute das Yangtze- und das Pearl River Delta. Allerdings erwarten Unternehmen zukünftige Absatzsteigerungen vor allem in Zentral- und Westchina. Dabei kommen die meisten Kunden (69 Prozent) aus dem chinesischen Privatsektor, wozu sowohl chinesische Unternehmen als auch Joint Ventures und Wholly Foreign Owned Enterprises zählen.

 

Die meisten deutschen Unternehmen vertreiben heute ihre Produkte vor allem direkt in China (72 Prozent). Besonders große Unternehmen setzen auf den direkten Vertrieb, um näher am Kunden zu sein und eigenes Service/Produkt Know How zu schützen.

 

Für den langfristigen Erfolg halten die Firmen eine Steigerung der Vertriebseffizienz (79 Prozent) für entscheidend – nur 5 Prozent sind mit dem heutigen Set up zufrieden. Künftig werden dabei besonders indirekte Vertriebskanäle an Bedeutung gewinnen, vor allem um Personalproblemen im eigenen Unternehmen und steigendem Wettbewerbsdruck im Vertrieb zu begegnen.

Business Confidence Survey 2012

  • Sprache: Englisch
  • Umfragezeitraum: 14. Mai bis 8. Juni 2012
  • Befragte Unternehmen: 1.900
  • Rücklaufquote: 16,8 Prozent

 

Die Studie kann bei der AHK China kostenlos heruntergeladen werden.


Quelle: Auslandshandelskammer China, Pressemitteilung, 28.06.2012