China: Mehr Gelder für Berufsschüler

Die chinesische Regierung steckt viel Geld in die berufliche Fachausbildung. Denn die Schüler erwerben Kenntnisse, die ein modernes Land für seine weitere Entwicklung braucht.

 

Ab diesem Herbstsemester 2012 werden mehr chinesische Berufsschüler kostenlos lernen können. Das Finanzministerium hat den Provinzregierungen aufgetragen, die vorgesehenen Gelder bereitzustellen. Das Bildungsministerium will sichergehen, dass das Land genügend ausgebildete Fachkräfte hat.

 

Nach dem Ende der verpflichtenden Mittelstufe haben die meisten chinesischen Schüler die Wahl: Sie können die Oberstufe besuchen, von wo sie später versuchen, an die Uni zu kommen. Oder sie gehen auf eine Berufsschule, in der man einen meist handwerklichen Beruf lernen kann. Die Ausbildung dort ist kostenpflichtig.

 

Seit dem Beginn des Herbstsemesters 2012 brauchen jedoch Berufschüler vom Land und alle Städter, die eine landwirtschaftliche Berufsausbildung machen, keine Gebühren zu bezahlen. Davor waren nur diejenigen von den Gebühren befreit, die landwirtschaftliche Fächer lernten oder als besonders arm eingestuft wurden.

 

Ma Jianbin ist Abteilungsleiter beim Bildungsministerium. Er sagt, dass die neuen Maßnahmen für die absolute Mehrheit der Auszubildenden eine Befreiung von Gebühren bedeuten wird.

 

"90 Prozent der Berufsschüler profitieren von der neuen landesweiten Politik. Das sind 60 Prozentpunkte mehr als zuvor."

 

Seit 2009 hat China 594 Millionen Euro bereitgestellt, um Berufsschülern die Gebühren zu erlassen. Doch nur 30 Prozent der Betroffenen, also etwa 4 Millionen Auszubildende, haben von der Maßnahme profitiert.

 

Die Bedeutung der neuen Politik liegt darin, dass mehr Schüler eine weiterführende Ausbildung erhalten können, unabhängig davon, ob sie aus einer wohlhabenden oder armen Familie kommen.

 

Meng Jinliu ist Berufsschülerin aus der Provinz Yunnan. Durch die neue Politik wird sie am Ende des Jahres 2.500 Yuan mehr im Geldbeutel haben. "Bei mir zu Hause ist die finanzielle Lage nicht gut. Mein Vater hat eine Behinderung. Das Geld, das ich für die Gebühren spare, erleichtert die finanzielle Lage meiner Familie."

 

Cun Dehong ist der Direktor der Berufsschule, an der Meng Jinliu lernt. Er sagt, dass Stipendien auch dazu beitragen, neue Schüler für die Schule zu gewinnen. "Unsere Statistiken zeigen: 2006 haben bei uns 500 Schüler gelernt. 2007, als wir begonnen haben, Stipendien zu vergeben, haben wir mehr als 1.000 Schüler rekrutiert."

 

Die meisten Berufsschüler sagen, dass sie so schnell wie möglich zu arbeiten beginnen möchten. Liu Xiao ist eine von ihnen: "Wenn ich an einer Berufsschule lerne, dann kann ich früher mit dem Arbeiten beginnen, als die, die an eine Hochschule gehen. Das wird meiner Familie sehr helfen."

 

Die chinesische Regierung steckt viel Geld in die berufliche Fachausbildung. Denn die Schüler erwerben Kenntnisse, die ein modernes Land für seine weitere Entwicklung braucht.


Quelle: CRI online, german.cri.cn, 30.11.2012