Chinas Premier Li schwärmt vom Traumpaar Deutschland-China

Beide Länder könnten Hand in Hand auch Märkte in anderen Staaten erschließen. Man solle verstärkt auch in der Logistik, der Bildung und Ausbildung sowie der medizinischen Betreuung zusammenarbeiten. "China ist gewillt, diesen Raum bevorzugt Deutschland zu eröffnen."

Chinas Premier umwirbt bei seinem Besuch in Berlin die Wirtschaft: Peking werde deutschen Unternehmen in mehreren Branchen bevorzugten Zugang geben, sagte Li Keqiang. Beim Erschließen neuer Märkte sollten beide Länder Hand in Hand vorangehen.

Deutschland und China können nach Ansicht des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang ein "Traumpaar" werden. Li sagte am Montag bei einem Treffen mit deutschen Wirtschaftsvertretern zudem eine privilegierte Partnerschaft in Bereichen wie Dienstleistungen und Gesundheitswesen zu.

Besonders in der Fertigungsindustrie ergänzten sich beide Wirtschaften ideal. "Made in China" sei noch im Entstehen, "Made in Deutschland" dagegen bereits ausgreift. "Wenn wir beides ideal und optimal kombinieren, dann entsteht daraus ein Traumpaar", betonte Li am dritten Tag seines Deutschland-Besuches. Beide Länder könnten Hand in Hand auch Märkte in anderen Staaten erschließen.

Man solle verstärkt auch in der Logistik, der Bildung und Ausbildung sowie der medizinischen Betreuung zusammenarbeiten. "China ist gewillt, diesen Raum bevorzugt Deutschland zu eröffnen."

Sein Land benötige für die weitere Entwicklung eine Öffnung und Reformen sowie die Zusammenarbeit mit dem Ausland. Er hoffe, dass mehr Unternehmen nach China kommen. Er sagte zu, dass ausländische Unternehmen eine faire Konkurrenz erwarte und geistiges Eigentum noch intensiver geschützt werde.

"Daran kommen wir nicht vorbei, das ist eine strategische Entscheidung Chinas." Sonst würden auch Innovation und Motivation chinesischer Unternehmen gedämpft. Li hatte am Morgen sowie am Sonntag Bundeskanzlerin Angela Merkel getroffen.

Zuvor hatte Vizekanzler Philipp Rösler China zu einer weiteren Öffnung aufgefordert und Investoren des Landes zu mehr Engagement auch in Deutschland aufgerufen. Rösler erteilte Strafzöllen der Europäischen Union gegen chinesische Solarmodule erneut eine Absage. Deutschland habe sich am Vormittag in Brüssel gegen diesen Schritt ausgesprochen und mit Nein gestimmt. Es bestehe keine Notwendigkeit für Sanktionsmaßnahmen. Rösler mahnte zugleich gesellschaftliche Freiheit in China an.


Quelle: Spiegel online, spiegel.de, 27.05.2013