China: Wohlhabende Privatpersonen sehen Bildung als Wertanlage

Ein Bericht der Julius Baer Group Ltd. zeigt, dass China bald die höchste Wachstumsrate vermögender Privatpersonen (auch high net worth individuals, HNWI genannt) haben wird, die ihren Konsum eher auf Bildung ausrichten, als auf das Angeben mit Statussymbolen.

In China gibt es etwa 1,4 Millionen HNWIs, die zusammen über ein Vermögen von 8,7 Billionen US-Dollar verfügen, erklärte die Schweizer Privatebanken Gruppe.

Der Bericht bemerkte, dass die Kosten einer Hochschulausbildung, besonders an angesehenen Einrichtungen, schneller steigen, als die aller anderen Luxusgüter. Dennoch heißt es in dem Bericht, dass chinesische Eltern gerne dazu bereit sind, das Geld auszugeben.

"Chinesische Eltern sorgen sich um die nächste Generation und sie wollen, dass die Kinder umfangreiche Beziehungen mit der Welt entwickeln," sagte Kaven Leung, der CEO von Julius Baer Nordasien.

Zhuang Xiaoquan, ein Buchhändler aus Hangzhou, der seine Tochter im letzten Jahr an ein Mädcheninternat in Großbritannien geschickt hatte, sieht das ganz genauso. "Ich denke, die Ausgaben für die Bildung meiner Tochter sind eine Langzeitinvestition und werden sich möglicherweise auszahlen, wenn sie einen Job findet, für den sie sich wirklich interessiert und in dem sie gut ist," sagte er.

Die Gebühren für das Internat betragen fast 10.000 Pfund pro Semester, inklusive Unterkunft, und die Kosten steigen jedes Jahr.

Da der Wohlstand extrem schnell wächst, ist die Nachfrage nach Luxusgütern größer als das Angebot. Wohlhabende Chinesen zeigen auf dem Markt für Luxusgüter ihr Verlangen und ihre Konsumgewohnheiten.

Chinesische HNIWs zeigen immer mehr Wertschätzung für authentische Luxusgüter, bei denen sie mehr Wert auf Qualität und Understatement legen, als auf die Größe des Logos, fand der Bericht heraus.

"Vor ein paar Jahren war vielleicht eine große Sammlung Chateau Lafite der letzte Schrei. Aber heute interessieren sich reiche Chinesen eher dafür, neue Weingüter mit Weinen zu entdecken, die nicht auf Auktionen erhältlich sind," sagte Sun Yan, die Prokuristin von Julius Baer in Shanghai.

"Verglichen mit den HNWIs in Europa oder den USA, wo die meisten ein großes Vermögen geerbt haben, sind die Menschen in China eher "Neureich". Und sie sind offener gegenüber neuen Marken, um ihre Persönlichkeit und ihren Geschmack zu zeigen," fügte sie hinzu.

Der wachsende neue Reichtum in China kauft sich die Welt mit einem enormen Hunger und viel Geld, aber der Bericht zeigt, dass der Druck, einen luxuriösen Lebensstil aufrecht zu erhalten, stärker wird.

Basierend auf einer Studie von 11 Städten in Asien stellte Julius Baer fest, dass Shanghai "rundheraus teuer" ist. Das liegt zum einen an der Luxussteuer von 20 bis 30 Prozent, aber es unterstreicht, laut dem Bericht, auch die überragende Stellung Chinas bei der Generierung von Wohlstand in Asien.


Quelle: China Internet Information Center (CIIC), german.china.org.cn, 05.07.2013