Technisches Hilfswerk bildet Katastrophenschützer in Tunesien aus

In Tunesien hat die zweite von drei Ausbildungseinheiten für freiwillige Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz begonnen. Die Ausbildung wird vom Technischen Hilfswerk (THW) unterstützt. 45 ehrenamtliche tunesische Einsatzkräfte durchlaufen in Sidi Bouzid die auf örtliche Gegebenheiten angepasste THW-Grundausbildung.

Nach einem erfolgreichen Abschluss sollen die freiwilligen Helferinnen und Helfer die hauptamtlichen Einsatzkräfte des Tunesischen Katastrophenschutzes ONPC (Office Nationale de la Protection Civile) unterstützen. Dieser ist dabei, ehrenamtliche Strukturen nach dem Vorbild des THW einzuführen.

Unterstützung erhalten die Tunesier dabei von der Bundesregierung, die mit ihnen eine Transformationspartnerschaft zur Förderung der Demokratie eingegangen ist.

Das THW stellte insgesamt fünf Konvois aus wieder hergestellten und funktionsfähigen Einsatzfahrzeugen zur Verfügung. Die Ausrüstung (hauptsächlich bestehend aus Geräten der 1. und 2. Bergungsgruppe) wurde vom Auswärtigen Amt finanziert.

Die geographischen und strukturellen Gegebenheiten ihres Heimatlandes stellen die Helferinnen und Helfer vor besondere Aufgaben. Sidi Bouzid, die Stadt in der vor knapp drei Jahren der Arabische Frühling ausbrach, liegt nördlich der Sahara in einem Tal. Die geographische Lage hat zu wirtschaftlicher Isolation und struktureller Schwäche der Stadt geführt. Die Bewohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Plötzliche Überschwemmungen sind eine ständige Gefahr. Doch auch für Erdbeben und Verkehrsunfälle besteht ein erhöhtes Risiko.

Durch den Lehrgang ist der ehrenamtliche Katastrophenschutz nun auch auf die Arbeit in Tallagen vorbereitet, nachdem die tunesische Einsatzgruppe in Jendouba den Umgang mit Schneefällen und Waldbränden gelernt hat. Der am 21. Oktober in Ben Arous startende Lehrgang wird die Risiken, die im urbanen und industrialisierten Gebiet vorhanden sind, behandeln, so dass schlussendlich ein großes Spektrum abgedeckt werden kann.


Quelle: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), Meldung, 06.09.2013