Prognose: Gehälter in China steigen moderater

Deutsche Unternehmen in China gehen davon aus, dass die Gehälter im kommenden Jahr moderater steigen als in den Vorjahren. Im mittleren und höheren Management entspricht die Qualifikation der Bewerber oft nicht den Anforderungen der Unternehmen.

Die Zeiten außergewöhnlicher Gehaltssteigerungen sind erst einmal vorbei. Das ist das Ergebnis des diesjährigen "Wage and Salary Survey" der Deutschen Handelskammer in China, die im Oktober in Peking vorgestellt wurde.

An der von der Kammer zum sechsten Mal durchgeführten Umfrage haben sich 287 Unternehmen beteiligt. Nachdem die Gehälter 2012 um durchschnittlich 10,2 Prozent und 2012 um durchschnittlich 8,9 Prozent gestiegen sind, erwarten die Unternehmen für das kommende Jahr eine Steigerung von etwa 8,2 Prozent. Die Gehälter für Arbeiter werden im Schnitt um 9,1 Prozent zulegen. Ursache dafür ist unter anderem das geringere Wirtschaftswachstum, das in diesem Jahr bei etwa 7,5 Prozent liegen wird.

Der Studie zufolge hat Peking das höchste Einkommensniveau in China, gefolgt von Shanghai. An beiden Standorten liegt es deutlich über dem landesweiten Durchschnitt. In den sogenannten Städten der ersten Reihe sind die Gehälter um etwa 40 Prozent höher als in den Städten der zweiten und dritten Reihe.

Allerdings nähern sich die Gehälter in Zentral- und Westchina mit durchschnittlichen Gehaltserhöhungen von zwölf Prozent den Gehältern in den Küstenregionen weiter an.

Zudem wurden in nahezu allen Provinzen die Mindestgehälter 2013 um 16 Prozent angehoben, drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Gepaart mit der Tatsache, dass in Zentral- und Westchina zunehmend investiert wird und attraktive Arbeitsplätze entstehen, ist das ein Grund für den Personalmangel in den Küstenregionen, insbesondere im produzierenden Gewerbe. Im mittleren und höheren Management liegt das Problem vor allem daran, dass die Qualifikation der Bewerber nicht den Anforderungen der Unternehmen entspricht.

Mit Gehältern, die 20 Prozent über dem Durchschnitt liegen, zahlt die Autoindustrie die höchsten Löhne. Insgesamt schätzen die befragten Unternehmen ein, dass sich die Einkommen auf dem Durchschnittsniveau der jeweiligen Region befinden. Dabei ist festzustellen, dass sich die durchschnittlichen Gehälter in ausländisch investierten Unternehmen und chinesischen Firmen zunehmend annähern. Vor zehn Jahren waren sie in den ausländisch investierten Unternehmen noch um 40 Prozent höher.

Eine Kurzfassung der Studie kann ab Mitte Oktober 2013 auf der Internetseite der Deutschen Handelskammer in China heruntergeladen werden.

Annual Salary Survey 2013

Die 22-seitige Kurzfassung der englischsprachigen Studie steht auf der Internetseite der Delegation der deutschen Wirtschaft zum kostenlosen Download zur Verfügung.


Quelle: OWC Verlag für Außenwirtschaft, owc.de, 10.10.2013