EU und Katar: Vassiliou fordert engere Partnerschaft in Bildung und Kultur

Die Europäische Union (EU) sollte laut Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, in der allgemeinen und beruflichen Bildung und bei der Entwicklung neuer Kompetenzen enger mit Katar und anderen Ländern des Golf-Kooperationsrats zusammenarbeiten.

Die Europäische Union sollte in Bereichen von gemeinsamem Interesse wie der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Entwicklung neuer Kompetenzen für eine Welt im Wandel enger mit Katar und anderen Ländern des Golf-Kooperationsrats zusammenarbeiten und die kulturellen Beziehungen intensivieren, um das gegenseitige Verstehen zwischen ihren Völkern zu fördern und die kulturellen Beziehungen intensivieren, um das gegenseitige Verstehen zwischen ihren Völkern zu fördern.

Diese Botschaft wird Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, auf der internationalen WISE-Konferenz für Innovation in der Bildung (WISE = World Innovation Summit for Education) am 29. Oktober im katarischen Doha überbringen.

Während ihres dreitägigen Besuchs wird die Kommissarin mit dem WISE-Vorsitzenden und Präsidenten der Hamad Bin Khalifa Universität Sheikh Abdulla bin Ali Al-Thani und mit dem katarischen Minister für Kultur, Kunst und Kulturerbe Dr. Hamad Bin Abdulaziz Al-Kuwari zusammentreffen, um über gemeinsame Herausforderungen und Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit zu sprechen. Zentrale Gesprächsthemen werden die neue Kommissionsstrategie für die Internationalisierung der Hochschulbildung und der Start der Programme Erasmus+ und Kreatives Europa sein, die Anfang Januar nächsten Jahres anlaufen sollen.

Kommissarin Vassiliou erklärte: "Europa muss weltoffen bleiben. Bildung und Kultur ebnen den Weg für das Verstehen und den Aufbau engerer Beziehungen zwischen den Völkern. Die WISE-Gipfelkonferenz eröffnet die Möglichkeit, einige der weltweit dringlichsten Bildungsfragen zu erörtern: Wie gewährleisten wir umfassenden und gerechten Zugang zur Bildung? Wie können unsere Schulen junge Menschen auf die vielfältigen Anforderungen des modernen Lebens vorbereiten? Wie sollten wir auf den technologischen Wandel reagieren? Kann die Kultur ein wichtiges Instrument der 'weichen' Diplomatie sein? Die Programme Erasmus+ und Kreatives Europa sind offener als je zuvor für außereuropäische Länder, und es freut mich, dass künftig mehr Studierende, Hochschulmitarbeiter und Kunstschaffende aus unseren beiden Regionen an einem Austausch teilnehmen können und die Beziehungen zwischen unseren Bildungs- und Kultureinrichtungen gestärkt werden."

Erasmus+, das neue EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport, wird mehr Zusammenarbeit und mehr Mobilität zwischen der EU und Katar ermöglichen. Neben rund zwei Millionen Austauschangeboten für Studierende innerhalb Europas wird Erasmus+ auch 135.000 Studierenden und Hochschulmitarbeitern Mobilität zwischen Europa und der übrigen Welt ermöglichen.

Das bedeutet beispielsweise, dass Studierende und Hochschulpersonal aus Katar und anderen Ländern des Golf-Kooperationsrats Erasmus+ für einen Aufenthalt in Europa nutzen und europäische Studierende und Hochschulmitarbeiter sich um ein Stipendium bewerben können, um einen Teil ihres Studiums oder ihrer Ausbildung in Katar und anderen Ländern des Golf-Kooperationsrats zu absolvieren.

Solche internationalen Erfahrungen verbessern die Beschäftigungschancen junger Menschen, weil sie durch den Austausch neue Kompetenzen erwerben und lernen, mit Menschen anderer Sprache und Kultur zu leben und zu arbeiten.

Im Fall der Hochschulmitarbeiter haben diese Aufenthalte eine systemische Wirkung, denn auch die Studentinnen und Studenten profitieren von den neuen Kompetenzen und Erfahrungen, die im Rahmen eines solchen Austauschs erworben werden.

Europäische Universitäten können auch EU-Fördermittel für die Einführung gemeinsamer Master-Programme mit katarischen Hochschuleinrichtungen erhalten sowie für die Vergabe von Stipendien an Studierende aus aller Welt, die an diesen Programmen teilnehmen möchten.

 

Hintergrund

 

Erasmus+, das neue EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport, startet im Januar 2014. Es ersetzt die Programme für lebenslanges Lernen (Erasmus, Leonardo da Vinci, Comenius, Grundtvig), Jugend in Aktion, Erasmus Mundus, Tempus, Alfa, Edulink und das bilaterale Kooperationsprogramm mit Industrieländern.

Das neue Programm soll noch vor Ende dieses Jahres vom Europäischen Parlament und vom Ministerrat verabschiedet werden. Als Gesamtbudget für Erasmus+ ist ein Betrag von knapp 15 Milliarden Euro veranschlagt, das heißt 40 Prozent mehr als für die bestehenden Mobilitätsprogramme.

Über Erasmus+ werden insgesamt Finanzhilfen für mehr als vier Millionen Menschen – die meisten unter 25 Jahren – bereitgestellt, damit sie einen Teil ihres Studiums oder ihrer Ausbildung in einem anderen Land absolvieren können. Über die Hälfte der Begünstigten werden voraussichtlich Studierende oder Auszubildende aus der EU sein.

2014 läuft auch das neue Programm Kreatives Europa an, über das weiterhin Mittel bereitgestellt werden zur Förderung der Vielfalt und zur Unterstützung von Unternehmen und Kunstschaffenden der Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Erschließung neuer Märkte.

Über den MEDIA-Teil des Programms werden auch künftig die Entwicklung von Filmstoffen, einschlägige Aus- und Weiterbildung und Filmvertrieb gefördert. Ferner wird Kreatives Europa einen neuen Darlehensgarantiefonds umfassen, der der Kultur- und Kreativwirtschaft den Zugang zu Krediten erleichtern soll.


Quelle: Europäische Kommission, Pressemitteilung IP/13/997, 25.10.2013