Fachschule für Solartechnik und Erneuerbare Energie in Senegal

Senegal benötigt dringend Fachleute für den Bau und den Betrieb von Anlagen zur Energiegewinnung auf Basis von erneuerbaren Energien. Regensburger Ingenieure bilden jetzt Experten für Energie aus Sonne, Wasser, Wind und Biomasse in den Bereichen Photovoltaik und allgemeinen Erneuerbare Energien an einer Berufsschule in Baila aus.

Ende September 2013 reisten zwei Mitglieder der Ingenieure ohne Grenzen e. V. für mehrere Wochen in den Senegal, um den Lehrern an der Berufsschule für Erneuerbare Energien in Baila die erstellten Informationsmaterialien vorzustellen. Zwei weitere Lehrer werden über ein von der GIZ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) gefördertes Projekt in Deutschland im Bereich Photovoltaik weitergebildet.

Der westafrikanische Staat Senegal besitzt keine nennenswerten Rohstoffe zur Energiegewinnung und muss diese teuer einkaufen. Das schwach ausgebaute, zum Teil defekte Stromnetz stellt dabei für die Bevölkerung des Landes eine große Behinderung dar.

Allerdings verfügt der Senegal über eine hohe und kontinuierliche Sonneneinstrahlung mit über 300 Sonnentagen pro Jahr. Diese unerschöpfliche Energiequelle wird allerdings bisher noch kaum genutzt. Um aber auch in entlegenen Regionen des Landes eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten und das vorhandene reichhaltige Potential zu nutzen, sollen nun dezentrale, auf erneuerbaren Energien basierende Systeme ausgebaut werden.

Für den Bau und den Betrieb entsprechender Anlagen werden dringend Fachleute benötigt. Experten für Energie aus Sonne, Wasser, Wind und Biomasse werden ab kommendem Herbst in den neuen Bereichen Photovoltaik und allgemeine Erneuerbare Energien an der Berufsschule in Baila ausgebildet.

Seit über 10 Jahren fördert der Verein Kinderhilfe Senegal (KHS) bereits die bestehende Berufsschule in Baila. Regensburger Mitglieder des Vereins Ingenieure ohne Grenzen unterstützen die KHS nun bei der Erweiterung der Ausbildungsstätte um die beiden Bereiche Photovoltaik und Erneuerbare Energien. Neben Hilfe bei der Ausstattung besteht der Beitrag vor allem in der Erstellung von Informationsmaterial für den praktischen und theoretischen Unterricht sowie in der Schulung der Lehrer vor Ort im Umgang mit dem Material. Diese wichtige Aufgabe haben zwei Regensburger Vereinsmitglieder übernommen, die am 29.09.2013 für vier Wochen in den Senegal starteten.

Bereits im Februar dieses Jahres waren mehrere Regensburger Ingenieure ohne Grenzen vor Ort, um sich in Baila über die lokalen Gegebenheiten zu informieren.

Dabei konnten Kontakte zu der senegalesischen Vertretung der GIZ geknüpft werden. So war es auch möglich, eine Lehrerin und einen Lehrer aus Baila in ein Programm der GIZ aufzunehmen, das eine Weiterbildung im Bereich Photovoltaik in Deutschland ermöglicht. Im Mittelpunkt der achtwöchigen Fortbildung am Dr.-Frank-Miethammer-Institut im hessischen Groß-Gerau steht dabei die pädagogische Vermittlung des Themas. Dafür stellen die beiden senegalesischen Elektrotechnik-Lehrer einen Solarkoffer her, den sie künftig im Unterricht nutzen können.

Durch die Eigenfertigung werden sie im Senegal weitere Exemplare bauen und Reparaturen selbstständig durchführen können. Für die Lehrer ist es aber auch wichtig, die entsprechenden handwerklichen Fertigkeiten zu erwerben und die elementare Funktionsweise der Geräte zu verstehen.

Durch die Teilnahme an der Weiterbildung wird sichergestellt, dass sowohl das theoretische Niveau als auch die Ausstattung mit Geräten an der Berufsschule für Erneuerbare Energien in Baila eine fundierte Basis haben werden.


Quelle: Africa live online, Das Afrikamagazin, 20.10.2013