Sportwissenschaftliche und trainingsmethodische Weiterbildung für internationale Trainer

53 Trainer und Sportlehrer aus 35 Ländern bildeten sich fünf Monate lang bei einem Intensivlehrgang in Leipzig weiter - im Handball auf Arabisch, als Konditionstrainer auf Französisch, im Basketball auf Englisch und im Volleyball auf Spanisch.

Mit einer feierlichen Zeugnisübergabe enden am 31. Januar die Internationalen Trainerkurse (ITK) an der Universität Leipzig.

Zweimal jährlich werden die Internationalen Trainerkurse von der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig durchgeführt. Ziel der Kurse ist es, Perspektiven zu schaffen für Menschen in Entwicklungsländern und für den internationalen Sport und somit positiv zur Entwicklung von gesellschaftlichen Strukturen beizutragen.

Neben dem täglichen intensiven theoretischen und praktischen Unterricht an der Sportwissenschaftlichen Fakultät sind unter anderem Exkursionen nach Berlin, Hospitationen bei Trainingseinheiten ansässiger Vereine sowie Besuche wichtiger Sportereignisse fester Bestandteil des Lehrgangs.

Über das Ausbildungsprogramm hinaus trainierten und engagierten sich die Teilnehmer aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa bei verschiedenen Leipziger Vereinen und konnten als Gaststarter einige Wettkämpfe für sich entscheiden.

"Unsere Absolventen fungieren weltweit als Multiplikatoren ihrer Sportart", sagte Daniel Eckert-Lindhammer, der als Administrativer Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Internationale Beziehungen für die Organisation und Durchführung der Kurse verantwortlich ist. "Bei den Internationalen Trainerkursen erhalten sie ein fundiertes sportwissenschaftliches und trainigsmethodisches Wissen, mit dem sie den Sportstrukturen in Entwicklungsländern zu mehr Eigenständigkeit und Nachhaltigkeit verhelfen können. Zugleich hat für uns die weltweite Vernetzung und der fortbestehende Austausch mit den ITK-Absolventen einen sehr hohen Stellenwert", erklärte er weiter.

In diesem Jahr feiern die Internationalen Trainerkurse ihr 50-jähriges Bestehen. Der Netzwerkgedanke wird auch im Hinblick auf die Jubiläumsveranstaltungen im Mittelpunkt stehen: 20 ITK-Absolventen aus 20 Entwicklungsländern werden sich bei einem mehrtägigen Alumnitreffen Ende Juni in Leipzig über Potenzial und Perspektiven des Netzwerkes austauschen und ein Konzept für ihre Tätigkeit als künftige "Internationale Botschafter der ITK der Universität Leipzig" entwerfen.

Hintergrund

Im Auftrag des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland werden internationale Weiterbildungskurse für Trainer und Sportler aus Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika in Zusammenarbeit mit der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig in jedem Jahr organisiert und durchgeführt.

Diese Lehrgänge in Leipzig haben eine lange, traditionsreiche Geschichte: Im Jahr 1964 fand der erste offizielle Internationale Trainerkurs mit 28 Teilnehmern aus acht Ländern Afrikas und Asiens an der ehemaligen Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig statt.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden sie als Maßnahme der internationalen Sportförderung in das Programm der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik des Auswärtigen Amtes, das heißt der Regierung der Bundesrepublik Deutschland, erfolgreich und mit weltweiter Resonanz aufgenommen.


Quelle: Kooperation international, 24.01.2014