China: Jobhopping von Berufsanfängern

Jobhopping wird unter jungen Absolventinnen und Absolventen in China immer beliebter. Ein Großteil der Absolventen wechselt den Job bereits im ersten Berufsjahr. Die Gründe reichen von nicht funktionierenden Computern bis zu Langeweile, aber auch Überforderung.

Laut zjol.com.cn ist Jobhopping zu etwas ganz Normalem für junge Absolventen in China geworden, die gerade auf den Arbeitsmarkt kommen. Sie finden zahlreiche Gründe, um zu kündigen, und einige von diesen Gründen können durchaus als lächerlich bezeichnet werden.

Ein Neuling namens Feng, die im vergangenen Jahr das College in Shaoxing in der Provinz Zhejiang abschloss, hat bisher vier Mal ihren Arbeitsplatz gewechselt. Zu den von ihr aufgeführten Gründen für den Arbeitsplatzwechsel gehören ein zu geringes Gehalt beim ersten Job, der zweite Arbeitsplatz sei zu langweilig gewesen, der dritte Job sei zu anstrengend gewesen und die vierte Anstellung schien nicht vielversprechend zu sein und der Arbeitsplatz sei zu weit von ihrem Zuhause entfernt gewesen.

Ein niedriger Lohn, langweilige Aufgaben und schlechte Aussichten sind die drei häufigsten Gründe, den Job zu wechseln.

Ein Berater an der Universität in Shaoxing sagte, er habe noch mehr "lächerliche" Ausreden von seinen ehemaligen Studenten gehört. "Einer hat gekündigt, weil sein Computer nicht richtig funktioniert hat und ein anderer sagte, die Firmenkantine sei zu schlecht gewesen und noch ein anderer sagte, er habe seinen Job gekündigt, weil es in der Firma nicht genügend Kolleginnen gab."

Ein Dozent der örtlichen Universität namens Liu sagte, laut einer Umfrage der Universität bevorzugen Absolventen in ihrem ersten Berufsjahr Jobhopping. "Mehr als 70 Prozent der Absolventen, die als Hauptfach eine Naturwissenschaft oder Technologie belegt hatten, haben ihren Job im ersten Jahr gewechselt."

"Ich will einfach einen Job finden, der meinem Ideal näher kommt", sagte Feng.

Ähnlich denken wohl viele junge Menschen. Sie sagen, sie würden mehr Jobs und Herausforderungen ausprobieren, anstatt ein Leben lang einen Job zu machen.

Ihre "blitzartigen" Kündigungen und Jobhopping bereiten den Unternehmen Schwierigkeiten. Ein Personalmanager eines lokalen Unternehmens sagte, die Kündigungen von neuen Mitarbeitern fügen den Unternehmen wirtschaftliche Verluste zu.

Ein anderer Manager bei einer Baufirma sagte, das häufige Jobhopping stelle für die Mitarbeiter einen größeren Verlust dar als für das Unternehmen. Sein Unternehmen überlege es sich genau, bevor man frische Absolventen einstelle.

Viele Unternehmen sagen, sie setzen mehr Vertrauen in Mitarbeiter, die mit ihrem Unternehmen gewachsen sind. Außerdem würde man keine Jobhopper zu wichtigen Mitarbeitern machen.

"Vielen Hochschulabsolventen mangelt es an Karriereplanung und Zielen nach dem Studium, und sie schrecken zurück, wenn sie bei der Arbeit mit Schwierigkeiten konfrontiert werden, was schlecht für ihre berufliche Entwicklung ist", sagte Liu.


Quelle: China Internet Information Center (CIIC), german.china.org.cn, 18.03.2014