Berufsschullehrer aus China bilden sich in der Arbeitspädagogik weiter

Nach mehreren gewerblich-technischen Lehrgängen im Schweißen, der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in der Metallbearbeitung hatte die Berufsbildungseinrichtung GD Provincial Transport Senior Technical School aus der chinesischen Provinz Guangdong das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Rohr-Kloster diesmal zu einem Lehrgang über die duale Berufsausbildung und Arbeitspädagogik angefragt.

16 Berufsschullehrer absolvierten einen vierwöchigen Lehrgang im BTZ Rohr- Kloster, der die vereinbarten Themen zum Inhalt hatte. Interessiert zeigten sich die Gäste an der Organisation und Durchführung der dualen Berufsausbildung, der Zusammenarbeit von Unternehmen, Berufsschule und den Lehrgängen der Überbetrieblichen Lehrunterweisungen (ÜLU) im BTZ. Dazu stellten sie viele Fragen. Obwohl die Gäste einen Dolmetscher in ihren Reihen hatten, erwies sich die Beantwortung von Fachfragen als kompliziert und zeitlich aufwendig.

Die Module zur Arbeitspädagogik waren angelehnt an die Ausbildereignungsverordnung (AEVO), die Teil der Meisterausbildung ist. Die didaktisch-methodischen Kenntnisse untersetzten die Lehrgangsteilnehmer durch mehrere praktische Anwendungen in den BTZ-Werkstätten. So stellten sie zum Beispiel in der Lehrwerkstatt Bäckerei/Konditorei in vorgegebenen Arbeitsschritten selbständig Teigwaren her. Im Kraftfahrzeugbereich wurden sie mit zwei für sie neuen Unterrichtsformen konfrontiert und es gab Rollenspiele zum Unterricht, zu denen sie sich der Kamera stellten und die Ergebnisse untereinander auswerteten.

Den Unterricht führte Dozentin Susan Strauch, für die der Lehrgang "eine neue Erfahrung darstellte", aber sehr interessant gewesen sei. Sie hob besonders die Wissbegierde der Gäste hervor.

Zum Ende des Lehrgangs gaben mehrere Teilnehmer ihre Eindrücke wider. Insgesamt habe ihnen die Unterrichtsführung "sehr gut gefallen". Aufschlussreich seien für sie die "verschiedenen Sozialformen der Ausbildung", wie Betriebe, Praktika, Schulen oder Werkstätten, gewesen. Internat, Mensa und Versorgung bekamen von ihnen großes Lob. Sie empfahlen, im Unterricht mehr mit dem Internet oder mit Powerpoint-Präsentationen zu arbeiten. Unterricht mit Hilfe von Arbeitsblättern fanden sie "sehr gut". Sie besuchten auch die Sportstätten in Oberhof und den Weihnachtsmarkt in Erfurt. Eigenständig organisierten sie Wochenendreisen nach Prag und Paris. Südthüringen würden alle gern wieder besuchen.


Quelle: Deutschland today, dtoday.de, 08.01.2014