Berufsbildungspreis Ungarn: Aktivität wird belohnt

Die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer (DUIHK) sieht es als eine ihrer Kernaufgaben an, die gesellschaftliche Anerkennung beruflicher Bildung in Ungarn zu stärken. Mit ihrem erstmals verliehenen Berufsbildungspreis würdigte die Kammer daher Ende Februar mehrere herausragende Initiativen in diesem Bereich.

Um die Auszeichnung hatten sich zwischen Oktober und Dezember 2013 in den Kategorien "Motivation", "Kooperation" und "Innovation" insgesamt 34 Institutionen (Unternehmen, Berufsschulen und Industrie- und Handelskammern) aus ganz Ungarn mit ihren Projekten beworben.

Die Auswahl der Nominierten für die Endrunde und der Preisträger oblag einer unabhängigen Jury aus anerkannten Berufsbildungsexperten. Dieser gehörten Vertreter der DUIHK, der Industrie-und Handelskammer des Komitats Borsod-Abaúj-Zemplén, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, der Praktiker Kft., der Berufsschule Gödöllő, der Mercedes-Benz Manufacturing Hungary Kft. und des HVG-Verlages an.

Die Jury belohnte folgende Projekte mit dem Preis:

  • Motivation – "Schaeffler Akademie und Modernisierung der Lehrwerkstätten im Dienste der Nachwuchsplanung" (FAG Magyarország Ipari Kft.)
  • Kooperation – "Siemens Professional Education in Ungarn – Berufsbildung ist das Unterpfand der Zukunft" (Siemens Zrt.)
  • Innovation – "Errichtung von Lerninseln in der Produktion im Rahmen der praktischen Berufsausbildung" (Audi Hungaria Motor Kft.).
  • Einen Sonderpreis für kategorienübergreifende Vorzüge verlieh die Jury dem Projekt "Neue Methoden beim Einsatz der dualen Hochschulbildung in innovativen Technologien" der Gamma Digital Fejlesztő és Szolgáltató Kft.

 

DUIHK-Vizepräsident Stefan Sefer betonte bei der feierlichen Veranstaltung: "Heute ist eine anspruchsvolle und moderne berufliche Ausbildung nicht nur maßgebliche Voraussetzung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, sondern zugleich auch Grundlage für einen erfolgreichen beruflichen Werdegang von Jugendlichen."

Hauptanliegen des Preises sei die Erhöhung der gesellschaftlichen Anerkennung der beruflichen Bildung, um damit mehr Jugendliche sowie Eltern für diesen Bildungsweg zu begeistern und zugleich mehr Unternehmen zu eigenen Berufsbildungsaktivitäten zu motivieren.

Sefer berichtete, dass fast zwei Drittel der Bewerber ungarische Organisationen und Unternehmen waren, nur rund ein Drittel waren Unternehmen mit deutschem Hintergrund. "Sämtliche Projekte bewiesen ein hohes fachliches und inhaltliches Niveau", so Sefer, bei der Auswahl der Nominierten und Preisträger habe die Jury deshalb nicht vordergründig die Qualität des eigentlichen Projekts bewertet, sondern Initiativen hervorgehoben, die in besonderer Weise zur "Nachahmung" durch andere geeignet seien.

 

"Duales Modell richtige Richtung"

 

Die Preise wurden von der DUIHK zusammen mit Vertretern jener Organisationen überreicht, denen nach Überzeugung der Stifter in der ungarischen Berufsbildung eine besondere Bedeutung zukommt.

László Parragh, Präsident der Ungarischen Industrieund Handelskammer sagte, dass die Tatsache, dass ein solcher Preis erstmals und gerade durch eine deutsche Organisation gestiftet worden sei, ihm eine zusätzliche Bedeutung verleihe.

László Modori, stellvertretender Staatsekretär für Beschäftigungspolitik im Volkswirtschaftsministerium betonte, wie wichtig ein gut strukturiertes Berufsbildungssystem für die Entwicklung Ungarns sei. Die Ausbildung von Berufsschülern gehe mit dem deutschen dualen Modell in die richtige Richtung und trage dadurch auch zu einer höheren Beschäftigungsrate in Ungarn bei.

Der deutsche Botschafter, Dr. Matei I. Hoffmann wies darauf hin, dass die duale Ausbildung gerade während der Wirtschaftskrise ihre Stärke sowie Wirksamkeit bewiesen habe und deshalb als Orientierung für andere uropäische Länder dienen könne.

Auf der von der Audi Hungaria Motor Kft. und der MKB Bank Zrt. (in deren Zentrale die Galaveranstaltung stattfand) unterstützten Preisverleihung kündigte die DUIHK zudem an, den Wettbewerb um den Berufsbildungspreis auch 2014 wieder auszuloben.


Quelle: Budapester Zeitung, budapester.hu, 14.03.2014