Inder von Lemken-Technik begeistert

22 jüngere Führungskräfte indischer Unternehmen besuchten Ende August im Rahmen einer Rundreise den Alpener Landtechnik-Hersteller.

 

Großen Beifall gab es, als Gesellschafter Viktor Lemken und Geschäftsführer Anthony van der Ley einer Besuchergruppe aus Indien erzählten, das Unternehmen Lemken stelle mit 40 indischen Mitarbeitern auch Pflüge und kleinere Landmaschinen in Nagpur her.

Denn die 22 Besucher der Gruppe lieben Indien - und bewundern Deutschland, beispielsweise die riesigen Maschinen, die im Lemken-Agroforum zu sehen sind. Schließlich gibt es diese Maschinen nicht in dem asiatischen Land, in dem die Landwirtschaft mit viel kleineren Feldern organisiert ist als in einem europäischen.

Die Delegation kam auf Einladung des "TÜV Nord Bildung" in Essen. Sie besuchte größere Unternehmen im Ruhrgebiet und am Niederrhein, zum Beispiel Thyssen-Krupp in Duisburg, Siemens Energie in Mülheim, Lemken in Alpen, Eickhoff Bergbautechnik in Bochum, KWE Getriebe in Bottrop, Pilkington Glas in Gelsenkirchen und Byk Chemie in Wesel sowie die Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort.

Die Teilnehmer der Delegation waren zumeist jüngere Führungskräfte indischer Unternehmen. Sie sind im indischen Industrieverband organisiert, der Confederation of Indian Industry. Ziel der Besichtigungsreise war es, etwas über die Produktionsweise in der europäischen Industrie zu erfahren, um einzelne Produktionsschritte auf die indische Industrie zu übertragen.

Dies ist nur möglich, wenn die Mitarbeiter in Gewerbe und Industrie qualifiziert sind. "In Indien sind nur sieben Prozent der Mitarbeiter geschulte Fachkräfte", sagt Lars Eulitz. Er hat als Direktor des "TÜV Nord Bildung" in Essen die Reise der Delegation organisiert. "Die indische Regierung will die Unternehmen zwingen, die Zahl der Fachkräfte massiv zu erhöhen, um indische Produkte zu verbessern und wettbewerbsfähig zu machen", sagt er. Deshalb sehe er einen Markt für deutsche Lehrer, die indische schulen könnten. Selbst wenn für den Organisator die fachliche Qualifikation im Mittelpunkt stand, war es für die Delegierten die Produktion.

Interessiert - zum Teil sogar regelrecht fasziniert - ließen sich die Inder durch die Lemken-Hallen in Alpen führen. "Für uns ist der Besuch auch ein Zeichen für die Globalisierung", so Viktor Lemken. Schließlich sei das Unternehmen weltweit aktiv.


Quelle: RP online, 20.08.2014