Gesucht: 500.000 Piloten für Chinas neue Fluggesellschaften

Chinas zivile Luftfahrtbehörde (CAAC) hat bekannt gegeben, dass das Land bis 2035 ungefähr eine halbe Million neuer Piloten für Zivilmaschinen ausbilden muss, da viele ambitionierte Nachwuchspiloten gerne einen lukrativen Pilotenjob bei den privaten chinesischen Fluggesellschaften ergattern würden.

Die Boomphase der Luftfahrt wird erwartet, da China Privatmaschinen ab dem nächsten Jahr erlauben wird, ohne militärische Erlaubnis in einer Höhe von unter 1000 Metern zu fliegen, wodurch die Transport-Infrastruktur verbessert werden soll. Kommerzielle Airlines sind nicht betroffen, aber mehr als 200 neue Unternehmen haben sich für eine Lizenz als Fluggesellschaft beworben. Zusätzlich dazu sind wohlhabendere chinesische Geschäftsleute auch schon ganz gierig darauf, mit ihren eigenen Flugzeugen durch die Lüfte düsen zu dürfen.

Die Pilotenschule der chinesischen zivilen Luftfahrtbehörde kann derzeit pro Jahr nur etwa 100 neue Schüler aufnehmen. Die restlichen (ungefähr 12) chinesischen Pilotenschulen platzen bereits aus allen Nähten, sodass ausländische Ausbildungsanbieter auf den Markt drängen und zusammen mit einheimischen Unternehmen das Fundament für neue Ausbildungskurse legen werden, die pro Auszubildendem mehrere hunderttausend Dollar kosten können.

Leitende Angestellte der Industrie erwarten, dass Beijing schon bis zum Ende des Jahres neue Richtlinien darüber veröffentlichen wird, wie es die Pläne zur Öffnung des Luftraums unter 1000 Meter Höhe bis 2015 und unter einer Höhe von 3000 Metern bis 2020 implementieren will.

Weltweit haben die Hersteller kleinerer Privatflugzeuge - wie beispielsweise Cessna, Pilaturs oder Piaggio - den blühenden chinesischen Luftfahrtmarkt längst ins Visier genommen.

Nun schließen sich Dienstleister wie "Rotor-Lift Aviation" aus Tasmanien, der schon Piloten in Hongkong, Malaysien und anderen asiatischen Ländern ausgebildet hat, diesen Produzenten an.

Das Training der Piloten außerhalb Chinas abzuhalten, ist eine Option, die auch Chinas größter Flugzeughersteller, die Aviation Industry Corporation of China (AICC), bevorzugt. Die AICC hat zu diesem Zweck in eine Pilotenschule in Südafrika investiert.

Zu den anderen ausländischen Anbietern gehören beispielsweise die spanische "Indra Sistemas", das erste ausländische Unternehmen, das von der CAAC zertifiziert wurde, in China ein vollstänidges Flugsimulatoren- und Helikopter-Trainingsprogramm anzubieten. Die kanadische "CAE Inc" betreibt ein Flugtrainingszentrum in Südchina, dessen Teileigentümer sie auch ist.

Während die Mehrheit der neu auszubildenden Piloten ihre Lizenz erwerben will, um eine Karriere als Pilot zu machen, bietet die Pilotenlizenz in Chinas gehobenen Kreisen Zugang zu einem extravaganten neuen Hobby.

Quelle: China Internet Information Center (CIIC), german.china.org.cn, 04.11.2014