Deutschland unterstützt Tunesien bei der Stabilisierung

Berufliche Bildung, Beschäftigung, wirtschaftliche Entwicklung

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Thomas Silberhorn besuchte vom 24. bis 25. August 2015 mit einer Wirtschaftsdelegation Tunesien.

Tunesien ist seit 2011 eines der wichtigsten Länder für die Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands in der MENA-Region (MENA: Middle East and North Africa, Nahost und Nordafrika) geworden. Deutschland unterstützt Tunesien auf dem Weg seiner demokratischen und wirtschaftlichen Entwicklung mit allen Kräften. Tunesien ist und bleibt der Hoffnungsträger in der Region.

Silberhorn würdigte die Demokratisierung und Tunesiens Reformbemühungen und sagte Tunesien bei dem gewählten Entwicklungsweg auch weiterhin Unterstützung zu. Im Kontext der angespannten Sicherheitslage nach den beiden Attentaten in Tunis und Sousse braucht die tunesische Regierung internationale Unterstützung und Anerkennung bei der Umsetzung der im weiteren Prozess erforderlichen, zum Teil schmerzhaften strukturellen Reformen.

Seit 2011 hat alleine das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 494 Millionen Euro für Tunesien zugesagt. Der Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit liegt, entsprechend der Priorität Tunesiens, in der "integrierten Entwicklung benachteiligter Regionen" mit einem Fokus auf Beschäftigungsförderung. Mit der Begleitung durch die Wirtschaftsdelegation (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Knauf und SAP) brachte Silberhorn zum Ausdruck, dass das BMZ sich auch stark für die Zusammenarbeit der deutschen und der tunesischen Wirtschaft einsetzt.

280 deutsche Firmen sind in Tunesien aktiv und haben insgesamt über 50.000 Arbeitsplätze geschaffen. Keine deutsche Firma hat Tunesien seit der Revolution verlassen, im Gegenteil, die meisten planen weitere Investitionen. Dies verdeutlicht, dass die Hoffnungen in Tunesien nicht nur politischer Natur sind, sondern auch handfeste wirtschaftliche Potenziale vorhanden sind.

In den Gesprächen mit Ministern, Parlamentariern, Vertretern der Wirtschaft und der Gewerkschaft überzeugte Thomas Silberhorn sich davon, dass Deutschland einen willkommenen Beitrag zur Entwicklung Tunesiens leistet. Ferner führte er Gespräche zur Flüchtlings- und Migrationssituation im Mittelmeerraum und würdigte die tunesische Bereitschaft zur Aufnahme von vielen Libyern.

Thomas Silberhorn besuchte deutsch-tunesische Projekte, die mit Unterstützung der KfW und GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) im Bereich "Beschäftigungsförderung" umgesetzt werden: Durch einen über die finanzielle Zusammenarbeit bereitgestellten Mikrokredit konnte eine junge Unternehmerin ihre Bäckerei erweitern und dadurch 16 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Mit Hilfe der Firma Knauf werden junge Menschen für den Bausektor ausgebildet, wodurch sie gute Arbeitsperspektiven erhalten. Silberhorn: "Beschäftigung ist für uns ein Schlüssel zur wirtschaftlichen Entwicklung und Stabilität."

Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ, bmz.de, Pressemeldung 26.08.2015