Junge Chinesen überrascht von Freiheiten der Berufsschüler

Seit fünf Jahren besteht die Partnerschaft des Eduard-Spranger Berufskollegs in Buer mit dem Huaxia Vocational Education Centre im chinesischen Qingdao.

Nun stand wieder ein Schüleraustausch an. Elf Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrer aus China verbrachten Ende August 2015 eine Woche in Buer. "Wir haben uns über das Internet gefunden", berichtet Schulleiter Manfred Abstiens, wie die Zusammenarbeit zustande kam. "Damals suchte die Schule einen Kontakt nach Deutschland." 2010 unterzeichnete man in China den Kooperationsvertrag. Seither stehen jährliche Besuche an.

"Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, das damalige Vorhaben mit Leben zu füllen", so Abstiens nicht ohne Stolz.

 

Benimmunterricht in China

 

Dabei lernten Schülerschaft wie Lehrerschaft einander allmählich besser kennen. Zum Teil erlebte man durchaus Überraschungen. "Es war schon erstaunlich zu sehen, wie diszipliniert die chinesischen Schülerinnen und Schüler lernen. Und wenn die dann uns besuchen, sind sie ganz erstaunt, wie sehr sich deutsche Schüler in den Unterricht einbringen dürfen."

Auch die Unterrichtsfächer sind zum Teil recht anders, haben die deutschen Berufsschüler aus Buer gelernt. "Die Chinesen haben tatsächlich Benimmunterricht. Da lernen die Schüler nicht nur, wie sich ein Mann einer Frau gegenüber verhalten sollte, sondern auch, wie man bestmöglich sitzt und geht", erzählt Abstiens schmunzelnd.

Insgesamt ist der Schulleiter aber sehr zufrieden mit dem Ablauf der Kontakte: "Trotz der verschiedenen Muttersprachen der Schüler gelingt der Austausch auf allen Ebenen und die Kooperation ist sehr lebendig."


Quelle: Der Westen - WAZ, Stadt Gelsenkirchen-Buer, 25.08.2015