Namibia: An einem Strang für die Berufsbildung

Die Berufsbildung in Namibia soll nach deutschem Vorbild gefördert und ausgeweitet werden. Klingt gut, denn Fachkräfte werden in allen Sparten dringend benötigt. Dazu muss aber auch der Privatsektor seinen Beitrag leisten und mit der Regierung an einem Strang ziehen.

Jahrzehntelang hat die Regierung fast nur die akademische Ausbildung gepriesen und gefördert. Das hat viele arbeitslose Akademiker hervorgebracht und für einen Fachkräftemangel bei einfachen und anspruchsvollen Dienstleistungen gesorgt.

Dabei hat Handwerk in Namibia auf jeden Fall noch goldenen Boden - aber nur wenige scheinen das zu wissen. Voraussetzung ist natürlich Arbeits- und Lernwilligkeit bei den jungen Namibiern.

Jede Ausbildung ist eine Investition. Wenn also Unternehmen über mangelnden Nachwuchs klagen, müssen sie auch bereit sein, Lehrlinge aufzunehmen und für eine befristete Zeit im Rahmen des Berufspraktikums zu beschäftigen.

Denn: Wer junge Leute sucht, die den Bedarf erfüllen, muss ihnen auch beibringen, was genau sein Bedarf bedeutet. So funktioniert das klassische duale System in Deutschland, das extrem erfolgreich ist und von dem Namibia hoffentlich sehr viel lernt.

Quelle: Allgemeine Zeitung Namibia, az.com.na, 29.12.2015