Malaysia: Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Fokus

Kanzlerin Merkel hat sich kürzlich mit dem malaysischen Premierminister Najib über die Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftliche Fragen ausgetauscht. Die Bundeskanzlerin berichtete, dass es im Bereich der Berufsausbildung eine enge Zusammenarbeit gibt, "die auch weiter ausgebaut werden kann."

"Wir wünschen Malaysia eine weitere gute Entwicklung, bei der sich auch die Zivilgesellschaft gut entwickeln kann und die Menschenrechte akzeptiert werden", so Merkel.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Ende September 2016 den malaysischen Premierminister Najib Razak mit militärischen Ehren im Bundeskanzleramt empfangen. Der Besuch Najibs in Deutschland unterstreicht die engen und stabilen wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder.

Malaysia und Singapur sind unter den Asean-Staaten die größten Handelspartner für Deutschland. Das zeigen auch gemeinsame Institutionen wie die deutsch-malaysische Handelskammer oder das Deutsch-Malaysische Berufsbildungszentrum.

Nachhaltiger Palmölanbau - deutsche Berufsausbildung

Premierminister Najib habe versichert, dass Malaysia keine Brandrodungen mehr durchführe, um Anbauflächen für Ölpalmen zu schaffen, sagte die Kanzlerin nach dem Gespräch. Er habe angeboten, dass Vertreter des Bundestages sich vor Ort von den Fortschritten überzeugen könnten, die Malaysia auf diesem Gebiet gemachte habe. Najib betonte, dass die malaysische Palmölindustrie der Nachhaltigkeit verpflichtet sei.

Die Bundeskanzlerin berichtete, dass es im Bereich der Berufsausbildung eine enge Zusammenarbeit gäbe, "die auch weiter ausgebaut werden kann". Im Deutsch-Malaysischen Berufsbildungszentrum werde die duale Berufsausbildung erprobt. Diese sei "in Malaysia sehr hoch geschätzt".

Austausch über gesellschaftspolitische Fragen

Rechtsstaatlichkeit, Korruptionsbekämpfung und die Situation religiöser Minderheiten einerseits und der Muslime in Malaysia andererseits seien weitere Themen des Gesprächs gewesen. "Wir wünschen Malaysia eine weitere gute Entwicklung, bei der auch die Zivilgesellschaft sich gut entwickeln kann und die Menschenrechte akzeptiert werden", so Merkel.

Premierminister Najib lobte die deutsche Flüchtlingspolitik: "Ich möchte bei dieser Gelegenheit der Bundeskanzlerin ein Kompliment für die Rolle aussprechen, die Deutschland bei der Aufnahme der Flüchtlinge gespielt hat." Die Lösung des Konfliktes in Syrien sei der einzige Weg, auch das aktuelle Flüchtlingsproblem zu lösen. Malaysia habe angeboten, innerhalb von zwei Jahren 3.000 syrische Flüchtlinge aufzunehmen.


Quelle: die Bundesregierung, bundesregierung.de, 27.09.2016