EU-USA: Unterzeichnung einer neuen Vereinbarung zur Förderung der Zusammenarbeit bei der Hochschul- und Berufsbildung

Bei ihrem Gipfeltreffen am 21.06.2006 in Wien unterzeichneten die Europäische Union (EU) und die USA eine neue Bildungsvereinbarung für acht Jahre, mit der das langjährige Kooperationsprogamm im Bereich der Hochschul- und Berufsbildung fortgeführt wird.

 

Die neue Vereinbarung wird neuartige Programme für transatlantische Studiengänge einführen, den Austausch von Studierenden, Lehrenden und anderen Akteuren fördern, das Programm ausweiten und eine stärkere institutionelle Zusammenarbeit in der Tertiärbildung fördern.

 

Ján Figel’, Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, erklärte: „Die heute unterzeichnete neue Bildungsvereinbarung belegt die Entschlossenheit der EU und der USA, auf den positiven Ergebnissen des bisherigen Programms aufzubauen und unsere Zusammenarbeit als die weltweit größten Akteure in diesem Bereich voranzutreiben. Die neue Vereinbarung bietet einen stabilen, langfristigen rechtlichen Rahmen für die Verfolgung unserer gemeinsamen Ziele: wir möchten unsere Hochschulsysteme offener und wettbewerbsfähiger gestalten und das gegenseitige Verständnis zwischen unseren Bürgern fördern”.

Die Vereinbarung wurde unterzeichnet von der Kommissarin für Außenbeziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik, Benita Ferrero-Waldner, der österreichischen Außenministerin und derzeitigen Ratspräsidentin, Ursula Plassnik, und der amerikanischen Außenministerin Condoleezza Rice.

EU-Kommissarin Ferrero-Waldner sagte bei der Unterzeichnungszeremonie: „Ich freue mich sehr, dass wir heute diese neue Vereinbarung unterzeichnet haben, die die langjährige und enge Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA im Bereich der Hochschul- und Bildungspolitik bekräftigt. Die Vereinbarung gibt unseren Studierenden die Möglichkeit, auf der anderen Seite des Atlantiks zu studieren. Solche unschätzbaren Erfahrungen tragen in hohem Maße zu guten Beziehungen zwischen unseren Bürgern bei, was uns dabei hilft, einander besser zu verstehen und die jeweiligen Kulturen, Sprachen und Institutionen besser kennen zu lernen.”

Die Europäische Kommission wird für den Zeitraum 2006-2013 45 Millionen Euro für das Kooperationsprogramm bereitstellen, damit während seiner Laufzeit 6000 Personen aus der EU und den USA an Mobilitätsaktionen teilnehmen können. Die in Wien unterzeichnete Vereinbarung wird die strukturelle langfristige Partnerschaft zwischen Hochschulen und Berufsbildungseinrichtungen in der EU und den USA fördern. Im Einzelnen sind folgende Aktionen vorgesehen:

 

  • Konsortialprojekte, die multilaterale Partnerschaften von Einrichtungen in der EU und den USA beim Aufbau gemeinsamer Studienprogramme - einschließlich gemeinsamer/doppelter Abschlüsse - unterstützen und die transatlantische Mobilität von Studierenden und Hochschullehrern fördern
  • Exzellenz-Projekte zur Mobilität im Sinne der Anschlussförderung für Konsortialprojekte zur studentischen Mobilität, deren hohe Qualität bei der transatlantischen Zusammenarbeit erwiesen ist
  • strategische Maßnahmen zu Aspekten der Vergleichbarkeit im Bereich der Hochschul- und Berufsbildung und zur Förderung des Dialogs über die Anerkennung von Qualifikationen und Diplomen
  • Schuman-Fulbright-Programm mit Stipendien für hoch qualifizierte Akteure, damit die Stipendiaten Studien oder Weiterbildungen mit besonderer Bedeutung für die Beziehungen zwischen der EU und den USA auf der anderen Seite des Atlantiks durchführen bzw. wahrnehmen können

Die EU und die USA verfügen seit 1995 über ein gemeinsames Kooperationsprogramm für Hochschul- und Berufsbildung. Die wichtigsten Aspekte des Programms sind die gemeinsame Entwicklung von Lehrinhalten sowie der Studentenaustausch in zahlreichen Disziplinen, wie internationale Bildungsentwicklung, Umwelt und Landwirtschaft, Ingenieurberufe, Gesundheitswissenschaften und internationale Wirtschaftsstudiengänge.

Durch das Programm konnten über 100 transatlantische Konsortien gegründet werden, an denen mehr als 700 Einrichtungen beteiligt sind. Mehr als 4000 Studierende haben an den entsprechenden Austauschprogrammen teilgenommen.


Quelle: Pressemeldung der Europäischen Kommission vom 21.06.2006