Bildung im Radio China International

Radio China International berichtete über Fördermaßnahmen für Studenten in Xinjiang, über die allgemeine Schulpflicht und neue Schulen in Tibet, die mehr Fachkräfte benötigen, über Chinas Schüler, die immer öfter ins Ausland wollen, über eine praxisorientierte Ausbildung in Wenzhou und über die Unterstützung nationaler Minderheiten unter anderem in der Berufsbildung.


Fördermaßnahmen für Studenten in Xinjiang

Osmanjan Yusuf ist Angehöriger der Uigurischen Nationalität. 2008 absolvierte er sein Studium im Fach Umweltingenieurswesen an der Xinjian Universität. Wegen der globalen Wirtschaftskrise und der Beschränkung durch sein Fachgebiet konnte Osmanjan nach Studienabschluss keinen idealen Job finden. Er schlug sich mit Gelegenheitsjobs in Urumuqi und Hami durch - sogar als Kellner arbeitete er. Ähnliche Erlebnisse wie Osmanjan haben viele Hochschulabgänger. Erst im Mai 2009 bekam er eine Stelle als Schullehrer, was auf effektive Maßnahmen der Lokalregierung in Xinjiang zurückzuführen ist. Erfahren Sie dazu mehr im folgenden Bericht:

Im Mai 2009 erfuhr Osmanjan, dass die lokale Prüfung für besondere Lehrerposten stattfinden wird. Dank ausführlicher Vorbereitungen bestand Osmanjan die Prüfung und bekam eine Stelle als Lehrer. Er sagt:

"Ich habe die schriftliche und mündliche Prüfung im Mai 2009 bestanden und wurde schließlich als Lehrer aufgenommen. Nach einer 15-tägigen Ausbildung an der Pädagogischen Universität in Xinjiang wurde ich im September schon offiziell Lehrer an der Experimentiermittelschule in Hami. "

Osmanjan sagt den Journalisten, seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise hat die lokale Regierung in Xinjiang viele Maßnahmen getroffen, um Hochschulabgängern einen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Tian Wen ist zuständig für Personalangelegenheiten der lokalen Verwaltung in Xinjiang. Er informiert über die Maßnahmen zur Studentenbeschäftigung in Xinjiang:

"Zum einen haben wir die öffentlich-gemeinnützigen Posten ausgebaut, damit Abgänger der Fachhochschulen und Berufsschulen einen breiteren Zugang zum Arbeitsmarkt finden können. Zum anderen haben wir in diesem Jahr mehr Beamtenposten beziehungsweise Posten für Angestellte angeboten. An der Beamtenprüfung nahmen in diesem Jahr fast 10.000 Bewerber teil. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den vergangenen Jahren."

Zudem hat man auch das Angebot von Praktika für Studenten verstärkt. Falls Studenten nach Studienabschluss keinen fixen Arbeitsplatz finden, können sie zunächst in Betrieben oder öffentlichen Institutionen ein bis zwei Jahre lang ein Praktikum absolvieren. Die Regierung stellt ihnen eine gewisse Geldsumme als Lebenszuschuss zur Verfügung. Dadurch können Studenten Kontakte mit möglichen Arbeitgebern knüpfen und zugleich Erfahrungen in der Praxis sammeln, was ihnen später im Beruf zugute kommen wird.

Tian Wen sagt, eine weitere Maßnahme in Xinjiang für Studentenbeschäftigung sei heuer, Studenten zu so genannten Einsätzen an der Basis zu ermutigen.

"2009 wurden Studenten und Abgänger der Berufsschulen motiviert, in mittleren und kleinen Betrieben zu arbeiten. Angeboten werden freiwillige Einsätze in abgelegenen, armen Landgebieten oder für besondere Lehrerposten."

Die Universitäten und Hochschulen in Xinjiang unterstützen Studenten auch bei der Jobsuche. Der Rektor der Universität für Finanzen und Wirtschaft in Xinjiang, Ashar Turson erklärt, seine Lehrer würden sich bemühen, Jobs für Studenten zu suchen bzw. zu vermitteln. Auch der Verband der Ehemaligen der Universität spielt eine wichtige Rolle.

Dank gemeinsamer Anstrengungen von Regierung, Universitäten, Hochschulen und verschiedener Gesellschaftskreise wurden die diesjährigen Hochschulabgänger zu 71 Prozent an Arbeitsstellen engagiert. Der Beamte Tian Wen sagt dazu:

"Dank tatkräftiger Maßnahmen lag die Beschäftigungsrate der Studenten im Jahr 2009 trotz der kritischen Beschäftigungslage auf demselben Niveau wie in den letzten Jahren. Das hat unsere Erwartungen bereits übertroffen."

Im Jahr 2010 sieht die Beschäftigungslage zwar noch nicht wesentlich besser aus. Doch es gibt Grund zur Hoffnung. Wenn die Fördermaßnahmen der Regierung effizient umgesetzt werden, sollte es zu keinen kritischen Problemen kommen, so der zuständige Beamte Tian Wen.

Osmanjan, unser frischgebackener Lehrer ist zuversichtlich, dass die Kommilitonen der kommenden Jahrgänge im neuen Jahr zufrieden stellende Jobs finden werden.

"Meine Kommilitonen der nächsten Jahrgänge werden bestimmt mehr Glück haben. Denn damals waren wir von der Wirtschaftkrise betroffen. Ich hoffe, dass meine Nachfolger durch die Unterstützung der Regierung und der Gesellschaft geeignete Stellen finden können."

Gesprochen: Qiu Jing, Chen Yan

Allgemeine Schulpflicht und neue Schulen in Tibet rufen nach mehr Fachkräften

In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es in dem Autonomen Gebiet Tibet weder eine reguläre Schulpflicht noch öffentliche Schulen. Nur Mönche, Beamte und Adlige bekamen die Möglichkeit, sich in Einrichtungen wie Klöstern ausbilden zu lassen. 95 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen waren damals Analphabeten. Im folgenden Bericht erfahren Sie, wie sich die Bildungssituation in Tibet verändert hat:

Tupden Kedup lehrt seit über 20 Jahren an der Universität in Tibet und hat die gewaltigen Umwälzungen im Bildungssektor miterlebt. Ihn freut besonders, dass der Zugang zu Bildung heute viel einfacher ist:

„Der Bildungssektor, besonders in der Organisation der Grundausbildung und deren Anerkennung, hat sich im Landesdurchschnitt in Tibet am schnellsten entwickelt. Wenn ein schulpflichtiges Kind die Schule abbricht, werden Eltern, Schule, Klassenleiter sowie das lokale Bildungsamt zur Rechenschaft gezogen. Ihnen werden die staatlichen Zuschüsse und Fördermittel gestrichen. Gegenwärtig hat sich die allgemeine neunjährige Schulpflicht in dem Autonomen Gebiet im Wesentlichen durchgesetzt."

Tupden Kedup sagt, heute würden alle Bauern- und Hirtenkinder in die Schule gehen. Sie profitierten von der effektiven Umsetzung diverser Bildungsreformen in Tibet. An öffentlichen Schulen muss keine Schulgebühr entrichtet werden. Das allgemeine Ziel, jedem tibetischen Kind den Zugang zu Bildung zu ermöglichen, ist im Großen und Ganzen realisiert worden.

Laut Statistiken hat die Regierung von 2001 bis 2006 2,3 Milliarden Yuan RMB in den Bildungsaufbau in Tibet investiert. Um die Bedingungen für Lehrer an tibetischen Schulen weitgehend zu verbessern, wurde eine ganze Reihe an Projekten in die Wege geleitet. Dazu zählen unter anderen die Renovierung einsturzgefährdeter Mittel- und Grundschulgebäude, der neue Universitätscampus, sowie Fernausbildungsprojekte für Mittel- und Grundschüler. Die Veränderungen seien enorm, sagt Tupden Kedup:

„Die Investitionen der Regierung sind gewaltig. Egal wo Du gerade bist, die besten und modernsten Gebäude in ganz Tibet sind Schulen und Universitäten. Ich bin hier aufgewachsen und habe seit mehr als 20 Jahren als Lehrer gearbeitet. Die Veränderungen sind unübersehbar."

Bildungsbehörden in Tibet legen sehr großen Wert auf Unterricht in der Sprache der tibetischen Nationalität. Fünf Bände von Tibetisch-Lehrbüchern sind inzwischen herausgegeben worden. Die tibetische Sprache ziehe sich durch die Grund- bis hin zur Hochschulausbildung, erklärt Tupden Kedup:

„Die zweisprachige Ausbildung ist in Tibet weit verbreitet. An manchen Schulen und Hochschulen wird auch Englischunterricht angeboten. Das Erlernen der tibetischen Sprache steht allerdings an erster Stelle, auch Studenten der Han-Nationalität haben Tibetisch als Pflichtfach. In Grundschulen werden Kinder der tibetischen Nationalität vorwiegend auf Tibetisch unterrichtet. "

Durch die zweisprachige Ausbildung wird die tibetische Kultur bewahrt. Im Bildungssektor gibt es laut Tupden Kedup aber immer noch gravierende Probleme:

„Die Qualität der Grundausbildung ist unbefriedigend. Viele Lehrer haben wenig Erfahrung. Es mangelt an entsprechenden Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte. Daran muss unbedingt noch gearbeitet werden. Auch kann man in Tibet Lehrmaterialien und -methoden aus dem chinesischen Festland und dem Ausland nicht direkt nutzen."

Die weitere Entwicklung könne nicht allein von lokalen Institutionen gestemmt werden. Neben weiteren finanziellen Hilfen vom Staat würden vor allem qualifizierte Fachkräfte gebraucht, fasst Tupden Kedup abschließend zusammen.

  • Gesprochen von: Zhu Liwen
  • Übersetzt von: Qiu Jing

Chinas Schüler wollen immer öfters ins Ausland

Im Jahr 2009 begaben sich rund 230.000 chinesische Jugendliche zum Studium beziehungsweise zur schulischen Ausbildung ins Ausland. Dies sind fast 30 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Einen großen Anteil chinesischer Studierenden im Ausland machen inzwischen Mittelschüler aus. Was genau steckt hinter diesem Phänomen? Und was sagen die Experten dazu? Die Antworten auf diese Fragen und noch viel mehr erfahren Sie gleich.

Vor kurzem fand in Beijing die 15. Internationale Bildungsmesse statt. Verantwortlich für die Organisation der Messe zeichnete das Zentrum fürs Auslandsstudium des chinesischen Bildungsministeriums. Fast 500 Hochschulen und Universitäten aus 30 Ländern und Gebieten präsentierten sich an der Bildungsmesse in Beijing. Das Angebot wurde auch von zahlreichen Mittelschülern und ihren Eltern benutzt, um eine passende Universität oder Lehranstalt zu finden. Unter den Messebesuchern befand sich auch der Schüler Ma Zhiwei. Der Neuntklässler liebäugelt mit einem Studium in Nordamerika:

"In China ist der Bildungsdruck sehr groß. Ich finde das Ausbildungssystem im Ausland ansprechender und umfassender. Ich sollte die Möglichkeit haben, einige naturwissenschaftliche Fächer in den USA, Kanada oder auch in Singapur studieren zu können."

Wang Xuan besucht die 10. Klasse einer Mittelschule, die der renommierten Beijinger Renmin Universität angeschlossen ist. Sie hat sich bereits für ein Studium im Ausland entschieden. Sie will die Bildungsmesse zum persönlichen Gespräch mit den Ausstellern nutzen:

"In China ist der Druck viel größer. Meine Schulzeit habe ich in China verbracht. In meiner Studienzeit möchte ich etwas anderes kennenlernen. Ich bevorzuge Universitäten in den USA, weil man dort mehr Freizeitmöglichkeiten hat. Den Interessen der Studierenden wird dort mehr Beachtung geschenkt."

In der Vergangenheit bildeten Masterstudenten und Doktoranden den Hauptteil der im Ausland studierenden Chinesen. Seit 2008 sind es vor allem Bachelorstudenten und Mittelschüler höherer Klassen, die in den USA, Kanada, Australien und andernorts studieren. Dazu Shi Nan, Studienberaterin der Firma Jiahua Shida:

"Die im Ausland Studierenden werden immer jünger. Früher wollten 80 Prozent unserer Bewerber ein Bachelorstudium im Ausland absolvieren. Inzwischen will die Hälfte unserer Bewerber eine Mittelschule ab der 9. Klasse besuchen. Tendenz steigend."

Dass immer mehr Minderjährige aus China zum Studium ins Ausland gehen, hat verschiedene Gründe. Einer der Hauptgründe ist der gewaltige Druck, der wegen der Hochschulaufnahmeprüfung auf den Schülern lastet. Jedes Jahr nehmen gegen zehn Millionen Schüler an der nationalen Hochschulaufnahmeprüfung teil. Einen Studienplatz an einer renommierten Universität erhalten nur die besten Absolventen dieser Aufnahmeprüfung.

Ein weiterer Grund für die zunehmende Popularität von Studienaufenthalten im Ausland ist der wachsende Wohlstand. Viele Familien verfügen inzwischen über die notwendigen finanziellen Mittel, um ihre Kinder ins Ausland zu schicken. Studienkosten von bis zu einigen 100.000 Yuan RMB stellen für solche Familien keine große finanzielle Belastung mehr dar.

Hinzu kommt, dass viele Chinesen ein Auslandstudium nicht mehr nur als Erwerb von akademischem Wissen, sondern auch als Chance zur Horizonterweiterung betrachten, wie diese Mutter:

„Internationalisierung und Multipolarisierung gehören heute zur Welt. Ich bin der Meinung, dass man nach der Elementarstufe in China bereits über eine fundierte Wissensgrundlage verfügt. Die Kinder können ins Ausland gehen und neue Dinge lernen."

Die Studienberaterin Shi Nan hat noch eine andere Erklärung für die wachsende Beliebtheit von Auslandaufenthalten bei jungen Chinesen:

"Früher waren viele der Meinung, dass Studenten nach Ende ihres Bachelorstudiums zuerst einen Job in China finden sollten. Wer eine Weiterbildung für nötig hielt, der ging erst danach ins Ausland, um einen Masterstudiengang zu besuchen. Die Situation hat sich inzwischen aber verändert. Viele meinen, je früher man ins Ausland geht, desto leichter und schneller sei es, sich an die internationalen Bildungssysteme anzupassen und die Sprachen besser zu beherrschen. Sie halten einen Auslandaufenthalt für einen großen Vorteil für eine spätere Karriere in China."

Tian Wang von der Firma Neuoriental ist Studienberater. Er weist auch auf die Risiken eines Auslandaufenthaltes hin – besonders für Minderjährige:

"In den USA gibt es viele Verlockungen. Die Verbrechensrate ist recht hoch. Man muss auch in Erwägung ziehen, ob das Kind mental überhaupt reif ist. Wir hatten Fälle von Kindern, die als Minderjährige ins Ausland gegangen sind und keine gute Erziehung erhalten haben. Im Gegenteil, sie wurden von diversen Faktoren negativ beeinflusst. Wir raten den Eltern daher ab, diesem Trend blindlings zu folgen."

Im Jahr 2009 gingen in Großbritannien und Australien viele Privatschulen Pleite. Davon besonders betroffen waren Mittelschüler aus China. Dieses Beispiel sollte uns eine Warnung sein. Shi Nan rät den Eltern, bei der Auswahl der Schule im Ausland die nötige Sorgfalt walten zu lassen:

"Die Eltern sollten einen kühlen Kopf bewahren und eine richtige Schule wählen. Im Überwachungsnetz des chinesischen Bildungsministeriums sind alle von der chinesischen Regierung anerkannten Schulen und Lehranstalten aufgelistet."

Den Jugendlichen empfiehlt Shi Nan, sich vor ihrer Auslandsreise auf ein Studienfach festzulegen und ihre Zukunft praxisorientiert anzugehen.

  • Gesprochen von: Xiao Lan
  • Text von: Ren Jie

Praxisorientierte Ausbildung in Wenzhou

Viele chinesische Universitäten und Hochschulen bemühen sich derzeit um eine praxisorientierte Ausbildung. Am Oujiang- Institut der Wenzhou- Universität werden Studenten beispielsweise darin unterstützt, während ihres Studiums Modellbetriebe zu gründen und diese eigenständig zu führen. In unserem folgenden Beitrag möchten wir Ihnen gern näheres darüber berichten:

Das seit dem Jahr 2000 ins Leben gerufene Institut der Stadt Wenzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang orientiert sich an einer Ausbildung hochwertig innovativer Fachkräfte für angewandte Disziplinen. Das Institut beherbergt verschiedene Praxiszentren, Computerräume und Labore wie etwa das für Innovationen. Sieben Fakultäten sind mit 38 Bachelor- Fachrichtungen ausgestattet. Zu den Hauptfächern gehören neben Wirtschaftslehre, Jura und Pädagogik auch Literatur, Physik sowie Ingenieurswissenschaften und Managementlehre. Eingeschrieben sind 9.200 Studenten. Sie werden von 530 Lehrern betreut, von denen ein Drittel Professoren sind.

Das Oujiang- Institut gilt derzeit als staatliches Probeterrain für innovative Fachkraftausbildung. Es ist zudem einer der Standorte für eigenständige Studentenbetriebe der Provinz Zhejiang sowie der Stadt Wenzhou. Dazu erklärt uns der stellvertretende Parteisekretär des Instituts Zhang Min:

"Wir profitieren von der lokalen Handelskultur der Stadt Wenzhou. Die Stadt ist landesweit bekannt für ihren belebten Handel und die marktorientierten Ideen. In unserem Park für eigenständige Studentenbetriebe wollen wir die Energien und Interessen der Studenten konzentrieren. Sie erhalten kostenlose Büroplätze und brauchen keine Wasser- oder Stromgebühren zu zahlen. Wir gehen davon aus, dass die Versuche in dem Park ihre künftige Karriere fördern werden. Und wenn es sich als nicht erfolgreich erweist, ist es als gute Übung zu betrachten."

Davon ausgehend errichtet das Institut eine Reihe von Innovationslaboren wie etwa für "I- Robots", "DIY Computer", die „Gründung eigener Betriebe im Internet-Laden Taobao.com" und für "Energiesparende PKW". Jedes Jahr stellt das Institut 500.000 Yuan RMB bereit, um Innovationsprojekte der Studenten zu fördern und sie damit anzuspornen, an verschiedenen Wettbewerben auf Staats- und Provinzebene teilzunehmen. Mit mehr als 70 bekannten Betrieben in Wenzhou, darunter die China Huafeng Gruppe sowie die Volksgruppe für Elektrogeräte, hat das Institut bereits zahlreiche Praxisstandorte errichtet. Sie bieten eine Reihe von Ausbildungskursen für künftige Betriebsleiter, Betriebsgründungen, für Softwareingenieure sowie Besitzer von Online-Betrieben an. Damit wurde eine Plattform für die Zusammenarbeit zwischen dem Institut und Betrieben sowie für die Gründung von Studentenbetrieben und studentischer Nebentätigkeiten geschaffen.

Wie der Zuständige Zhang Min weiter erklärte, teilt sich die Plattform in drei Bereiche – Informationstechnik, Kultur und Design sowie Maschinenbau und Herstellungsindustrie.

"Der Praxisstandort verfügt bereits über 26 Arbeitsräume, in denen 146 Studenten beschäftigt sind. Sie arbeiten mit Fachverbänden aus Industrie und Handel und erhalten Ratschläge von verschiedenen Betriebsleitern. Dabei achten sie darauf, wissenschaftlich-technische Elemente einzubringen."

Dank innovativer Praxis waren zahlreiche Studierende des Instituts in verschiedenen Wettbewerben bereits sehr erfolgreich. Allein im Jahr 2009 gewannen 61 Studenten Preise nationaler Wettbewerbe. Zwölf Patenttechnologien wurden angemeldet. 28 Studenten erwarben Geschäftslizenzen.

Hervorzuheben sind an dieser Stelle die erzielten Ergebnisse der Studenten im Bereich E-Commerce. Im Interview mit Radio China International erklärt der Zuständige der Informationsfakultät des Oujiang-Instituts, Zou Huasheng:

"Das Internet hat die Einschränkungen durch Zeit und Raum überwunden. Bei uns beherrschen inzwischen bereits zahlreiche Studenten die nötigen Fähigkeiten im Bereich E-Commerce. Als Beispiel nenne ich hier die Gründung der Taobao- Klasse, die ein völlig neues Geschäftsmodell darstellt. Dabei verknüpfen wir die Studentenausbildung zugleich mit einem zielgerichteten Forschungsprojekt im Rahmen des staatlichen Programms 863. Unsere Forschungsbereiche sind Vertriebsketten, öffentliche Dienstleistungen und integrierte Dienste."

Ye Wawa beispielsweise zählt zu den Studenten des zweiten Jahrgangs im Studienfach Literatur. Sie möchte möglichst viel über die Praxis erfahren und lernen. Seit einem Jahr schon studiert sie in der Taobao-Klasse. Mit den erworbenen Kenntnissen ist es ihr und einigen ihrer Kommilitonen gelungen, einen kleinen Internet-Shop zu eröffnen. Sie sagt uns:

"Wir stehen noch am Anfang. Über das Internet verkaufen wir Kosmetikwaren, Taschen, Schuhe, Schokolade und vieles mehr. Der monatliche Gewinn beträgt 5.000 Yuan. Die Gelder werden für die künftige Entwicklung angelegt. Gewinne werden je nach Dauer der Zugehörigkeit auf die Mitglieder verteilt. Beständige Mitglieder beziehen 10 Prozent, während die Neuzugänge 5 Prozent der Gewinne erhalten."

Die Ausbildungsmodelle für die Gründung der Studentenbetriebe am Oujiang- Institut sollen nach einem entsprechenden Plan der lokalen Bildungsbehörde noch in anderen Universitäten und Hochschulen der Stadt Wenzhou zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die Hochschulausbildung besser an das Wachstum der lokalen Wirtschaft anzukoppeln.

  • Gesprochen von: Liu Yuanyuan
  • Interview von: Li Qian

China will Gesetze für nationale Minderheiten verbessern

Peking: China will die Gesetze und juristischen Vorschriften über nationale Minderheiten, die zwischen den Städten wandern, schrittweise vervollkommnen. Dies erklärte Yang Chuantang, der stellvertretende Direktor der chinesischen staatlichen Kommission für Angelegenheiten der nationalen Minderheiten sagte am Freitag in Beijing.

Dabei wolle man diese nationalen Minderheiten vor allem bei der Job- und Wohnungssuche sowie bei der Berufsbildung unterstützen. Darüber hinaus sollen den Kindern der ethnischen Gruppen geholfen werden, Schulen in den Städten zu besuchen.

Ein Drittel der über 100 Millionen Menschen nationaler Minderheiten lebten derzeit in Chinas Städten

Quelle: Radio China International, CRI online, verschiedene Beiträge 1. Halbjahr 2010