BIBB berät Uruguay bei Reform der beruflichen Bildung

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wird das Nationale Institut für Beschäftigung und Berufsbildung (INEFOP) der Republik Uruguay bei der Einführung dualer Ausbildungsstrukturen nach deutschem Vorbild beraten. Uruguay ist somit nach Mexiko, Kolumbien und Paraguay das vierte Land in Lateinamerika, mit dem das BIBB eine Kooperation eingeht.

Im Rahmen seines Besuchs in der Bundesrepublik Deutschland traf der Außenminister Uruguays, Rodolfo Nin Novoa, mit der Leiterin der Abteilung Berufsbildung International des BIBB, Birgit Thomann, und der Projektleiterin, Constanza Correa Sarmiento, am 29. Mai 2019 in Berlin zusammen.

Im Beisein des uruguayischen Botschafters, Gabriel Bellón Marrapodi, und des Gesandten Paul Riezler Wenzel nahm der Außenminister die Vertragsunterlagen über die Zusammenarbeit des BIBB und des Nationalen Instituts für Beschäftigung und Berufsausbildung von Uruguay (Instituto Nacional de Empleo y Formación Profesional - INEFOP) entgegen.

Birgit Thomann: "Wir freuen uns über den Beratungsauftrag, der im Einklang mit den nationalen Strategien Uruguays erfolgt. Als BIBB stehen wir für eine qualitativ hochwertige duale Berufsbildung, die sich an den Bedarfen der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts orientiert und somit eine gute berufliche Ausgangssituation für junge Menschen schafft."

Das BIBB wird für eine Projektlaufzeit von 15 Monaten den Vertragspartner INEFOP zu den Themen "Sozialpartnerschaftliche Steuerung und Beteiligung relevanter Akteure in der dualen Berufsausbildung" und "Rechtlicher Rahmen" beraten.

Außenminister Rodolfo Nin Novoa: "Es gibt ein grundlegendes Thema, das beide Staaten als strategische Priorität teilen: das Bildungsniveau ihrer jungen Bürger. Aus diesem Grund ist die Entscheidung Uruguays richtig, mit dem BIBB zusammenzuarbeiten, um die duale Ausbildung zu etablieren."

Das INEFOP ist in Uruguay eine unabhängige öffentliche Institution. Sie hat die Aufgabe, die Politik im Bereich der Berufsausbildung umzusetzen und die Beschäftigung in Uruguay zu stärken. Der Vorstand (Consejo Directivo) besteht aus Vertretern des Arbeits- und Bildungsministeriums sowie Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen inklusive Kammern.

Hauptziel der Beratung ist die Unterstützung Uruguays bei der Implementierung einer dualen Berufsausbildung nach den strategischen Vorgaben der uruguayischen Regierung.

Im Verlauf des Projekts soll ein funktionsfähiger Steuerungsmechanismus für die duale Berufsausbildung etabliert werden. Dabei sollen die Rollen und Funktionen der uruguayischen Akteure der Berufsbildung neu definiert und implementiert werden. Der rechtliche Rahmen für die Implementierung der dualen Berufsausbildung in Uruguay ist ebenfalls Teil der vereinbarten Beratungskooperation. Das BIBB wird die bestehenden rechtlichen Regelungen in Uruguay im Hinblick auf die Anforderungen für die Einführung der dualen Berufsausbildung prüfen und Empfehlungen aussprechen.

Das BIBB berät bereits seit 2017 Paraguay bei der Einführung einer dualen Berufsausbildung. Nach Mexiko (2008) und Kolumbien (2011) ist dies die vierte Kooperation des BIBB mit Lateinamerika.


Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), bibb.de, Meldung, 31.05.2019