Marokko: Neue Berufsbildungsprogramme sollen zeitnah entwickelt werden

Unter Leitung von König Mohammed VI. traf sich im Oktober 2018 eine Arbeitsgruppe von Fachministern zu den Themen Bildung und Jugendarbeitslosigkeit. Ein Umsetzungsplan für neue Berufsbildungsprogramme soll binnen drei Wochen erarbeitet werden.

Im Fokus der Sitzung vom vergangenen Montag (01. Oktober 2018) standen die Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um die Jugendarbeitslosigkeit durch Bildungsprogramme und kurzfristige Qualifikationsangebote bekämpfen zu können. Ein Bildungsausschuss traf sich am Montag, um zu diskutieren, wie die Beschäftigung junger Menschen verbessert werden kann.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe berichteten ihre ersten Ansätze dem König, so die staatlich-marokkanischen Presseagentur MAP. An der Sitzung nahmen unter anderem der Premierminister Saad Eddine El Othmani, Bildungsminister Said Amzazi, Innenminister Abdelwafi Laftit, Omar Azziman, Vorsitzender des Hochschulrates für Bildung, Ausbildung und wissenschaftliche Forschung sowie der königliche Berater Fouad Ali El Himma teil.

Umbau des Berufsausbildungssystems

Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich in der Sitzung mit einer möglichen Umstrukturierung der Berufsausbildung. Sie soll sich stärker an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes orientieren. Dazu sollen neue beziehungsweise weitere Ausbildungszentren eingerichtet werden. Ebenso soll das Angebot für frühzeitige Berufsberatung verbreitert und die Förderung von Startups beziehungsweise die Gründung von Unternehmen durch junge Menschen ausgebaut werden.

Bei der Neugestaltung der Berufsausbildungsprogramme sollen im Schwerpunkt Ausbildungen stehen, die auf Wirtschaftssektoren mit hohem Potenzial ausgerichtet sind oder die Berufswissen für traditionelle Sektoren wie Handwerk oder Landwirtschaft vermitteln. Als wichtige Sektoren werden weiterhin der Tourismus und die Gastronomie gesehen. In der Sitzung wurde auch die Stärkung von Berufen im Gesundheitswesen hervorgehoben.

Kurzfristige Qualifizierungsmaßnahmen

Bei den diskutierten Programmen ging es auch um kurzfristige Trainingsprogramme beziehungsweise Qualifizierungsmaßnahmen mit einer Laufzeit von circa vier Monaten. Diese Programme sollen junge Menschen, die derzeit vor allem im informellen Sektor tätig sind und damit bereits Kenntnisse besitzen, dabei unterstützen, in den formellen Arbeitsmarkt eintreten zu können. Dies soll dadurch geschehen, dass man ihre Fach- und zum Beispiel ihre Sprachkenntnisse stärkt.

Es sollen auch Auffrischungskurse und eine berufliche Weiterbildung angeboten werden, um den neuen beziehungsweise veränderten Berufsanforderungen gerecht werden zu können. Einbezogen sind in diesem Themenbereich auch Ausbilder und Lehrer.

Umsetzungsplan soll binnen drei Wochen erarbeitet werden

Die Finanzierung dieser neuen Programme soll durch den Sogeannten "König Hassan II – Fonds für wirtschaftliche und soziale Entwicklung" sichergestellt werden. Die Details für die Umsetzung sollen durch die Mitglieder der Arbeitsgruppe binnen drei Wochen erarbeitet und für die Umsetzung vorbereitet werden.

Das Treffen folgte auf die formelle Präsentation des Bildungsministers Amzazi, die er am 17. September 2018 gehalten hat.


Quelle: Mahgreb-Post, maghreb-post.de, 03.10.2018