Mehr Jobs und Ausbildung für syrische Flüchtlinge – BMZ sagt 800 Millionen Euro zu

Mehr Schulbesuche von syrischen Flüchtlingskindern, Ausbildung von Jugendlichen und Jobs für Erwachsene – dafür sagt das Entwicklungsministerium (BMZ) für Syrien und dessen Nachbarländer 800 Millionen Euro in 2017 auf einer internationalen Geberkonferenz in Brüssel zu.

Bundesentwicklungsminister Müller erklärte anlässlich der Syrienkonferenz: "Schulbesuche, Ausbildung, Jobs – damit kann Deutschland die Nachbarländer Syriens aktiv unterstützen, denn sie nehmen einen Großteil der Flüchtlinge auf. Die Wirkungen unserer Beschäftigungsoffensive sind greifbar. So schaffen wir Perspektiven für alle."

Über 90 Prozent der syrischen Flüchtlinge bleiben in den Nachbarländern Syriens. Hier setzt die Hilfe des BMZ an: Mit der Beschäftigungsoffensive im Libanon, Jordanien, Türkei und dem Irak sind seit dem vergangenen Jahr bereits über 60.000 Jobs entstanden. Die Menschen arbeiten beispielsweise als Lehrer, bauen Straßen aus oder sanieren Wohnungen. Über 300.000 Kinder haben den Schulunterricht besucht. Mehr als 7.000 Menschen konnten durch Aus- und Weiterbildungen, zum Beispiel als Handwerker, eine berufliche Perspektive aufbauen.

Mit der Unterstützung für 2017 soll es jetzt noch mehr Bildung, Qualifizierung und Weiterbildung geben. Das Entwicklungsministerium unterstützt auch Existenzgründungen und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen. Außerdem wird die Infrastruktur in den Gemeinden verbessert, die Flüchtlinge aufnehmen.

Staatssekretär Friedrich Kitschelt, der für das BMZ an der Syrienkonferenz teilnahm: "Keine Zeiten für Symbolpolitik. Unsere Hilfe kommt an und wirkt. Mit unserer Beschäftigungsoffensive verbessern wir die Situation der Flüchtlinge und Menschen in den Gemeinden spürbar und konkret. Wir schaffen Einkommen und Bildung und damit eine Zukunft."

Die internationale Syrien-Geberkonferenz in Brüssel Anfang April, "Supporting the future of Syria and the Region", folgt der Londoner Syrien-Konferenz im Februar 2016. Ausrichter der Konferenz ist die Europäische Union zusammen mit den Ko-Gastgebern Großbritannien, Deutschland, Norwegen, Kuwait, Katar und den Vereinten Nationen. Mehr als 70 Regierungen, internationale Organisationen und Nichtregierungsorganisationen nehmen an der Konferenz teil.

Insgesamt ist die Bundesregierung einer der größten Geber in Reaktion auf die Syrienkrise. Seit 2012 hat Deutschland über 2,8 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Hiervon stammen mehr als 1,3 Milliarden Euro aus dem BMZ.


Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - BMZ, bmz.de, Pressemitteilung, 05.04.2017