Dreijährige Qualifizierung indischer Mastertrainer

Inder betrachten Werkstücke an Werkbank
Die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) qualifizieren im Auftrag des indischen Ministry of Skill Development and Entrepreneurship (MoSDE) indische Mastertrainer über einen Zeitraum von drei Jahren. In diesen Tagen stellten bfz und MoSDE die Weichen für die weitere Zusammenarbeit.
Am 3. Februar 2017 informierte Jens Kayser, Projektkoordinator bfz, den Staatssekretär des indischen MoSDE, Asheesh Sharma, über die Weiterbildung der indischen Ausbilder in Deutschland. Gleichzeitig stimmten sie die nächsten Schritte des dreijährigen Qualifizierungsprojekts ab. Bei dem Gespräch in Neu-Delhi drängte Asheesh Sharma auf eine schnelle Fortsetzung der Qualifizierung.

Im nächsten Schritt soll für weitere indische Ausbilder eine Fortbildung in Deutschland stattfinden. Diese Maßnahme soll von den indischen Trainern durchgeführt werden, die als erste Gruppe zur Weiterbildung in Deutschland war. Staatssekretär Asheesh Sharma legt großen Wert auf den schnellen Beginn dieser Fortbildung.

An dem Gespräch der bfz mit dem indischen MoSDE nahmen auch acht indische Ausbilder, die Ende 2016 zur Weiterbildung in Deutschland waren, teil. 

Die indischen Mastertrainer hatten nach ihrer Qualifizierung in Deutschland Ende 2016 die Aufgabe, eigene Curricula für ihr Fachgebiet zu entwerfen. Aktuell bauen sie die neuen Lehrmethoden, die sie in Deutschland kennengelernt haben, in die neuen Lehrpläne ein. Im April 2017 sollen die deutschen Ausbilder des bfz ein weiteres Mal nach Indien reisen, um die neuen Lehrpläne zu prüfen und gemeinsam mit den indischen Mastertrainern für die dauerhafte Anwendung in Indien finalisieren.

iMOVE berichtet auf dieser Seite regelmäßig über das Projekt. Die ersten Berichte erschienen am 23. Februar 2016 und am 23. November 2016.
Szene einer Trainingsmaßnahme für indische Ausbilder
Person beim Schweissen bei Ausbildung indischer Ausbilder
Praxisbericht vom 23.11.2016

Indische Mastertrainer zur Qualifizierung in Deutschland

Die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) schulen aktuell zwanzig indische Mastertrainer für mehrere Wochen in Deutschland. Zurück in der Heimat sollen die indischen Trainer eigene Kurse in den Bereichen Schweißen und Mechatronik implementieren.

Im Jahr 2015 führte iMOVE für die indische Regierung eine Ausschreibung zur Schulung von Berufsbildungspersonal durch. Ausgeschrieben waren dreijährige Projekte zur Qualifizierung indischer Ausbilder mit dem Ziel, die Qualität der Ausbildung an indischen staatlichen Lehreinrichtungen, den Industrial Training Institutes (ITIs), zu verbessern. Die bfz erhielten den Zuschlag für die Berufsfelder Schweißen, Mechatronik und CNC-Instandhaltung.

Lesen Sie den Bericht über die Vorbereitungszeit innerhalb der dreijährigen Projekte auf dieser Seite weiter unten.

Im Herbst 2016 begann die Projektphase, in der die indischen Mastertrainer nach eigens erarbeiteten Curricula geschult werden. Das Ziel dieser Projektphase ist, dass die Mastertrainer eigene Kurse entwickeln können, diese in Indien implementieren und weiteren indischen Ausbildern zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen die Mastertrainer eigenständig neue technische und methodische Entwicklungen in ihre Kurse integrieren können.

Mastertrainer erlernen moderne Lehrmethoden

Im September 2016 begann das Training von zwanzig ausgewählten indischen Mastertrainern in Bangalore.

Dazu reisten zwei Ausbilder des bfz nach Indien und schulten die indischen Trainer zum Thema "Moderne Lehrmethoden in der Berufsausbildung". Im Mittelpunkt der Schulung stand die 6-Stufen-Methode (Leittextmethode). Auf den dabei vermittelten theoretischen Grundlagen baute das weitere Vorgehen der Qualifizierungsmaßnahme auf.

Sechs Wochen Praxis in Deutschland

Bis 3. Dezember 2016 befinden sich die indischen Trainer nun in Deutschland. Die Fortbildung der Schweißer erfolgt am bfz Aschaffenburg, die der Mechatroniker am bfz Kronach. Sechs Wochen umfasst ihr Aufenthalt in Deutschland, bei dem sie folgende Kompetenzen erwerben und Ziele erreichen sollen:

  1. Die Mastertrainer entwickeln ein Curriculum für ihr Fachgebiet, das neue Lehrmethoden und neue Inhalte integriert.
  2. Die Mastertrainer lernen in Betrieben der Region moderne Ansätze der Berufsausbildung, insbesondere des dualen Systems, in der Praxis kennen.
  3. Die Mastertrainer üben die praktische Umsetzung der Lehrinhalte in den bfz-Werkstätten.

Zurück in Indien sollen die indischen Trainer mit den in Deutschland erworbenen Fähigkeiten die neuen Curricula weiter entwickeln und in eigene Kurse umsetzen. bfz-Trainer begleiten diesen Prozess. In einem Jahr sollen die Kurse in Indien implementiert sein.

Für die Implementierungsphase bauen die bfz eine Internetplattform auf, über die sich die Beteiligten austauschen. So können die bfz-Ausbilder die indischen Mastertrainer, die aus vier indischen Städten kommen, in den nächsten Monaten weiter begleiten und anleiten.

Während der Zeit in Deutschland besuchen die indischen Trainer verschiedene Unternehmen, in denen sie in betriebseigenen Lehrwerkstätten die moderne duale Ausbildung in Deutschland erleben.

Weitere Exkursionen zum Beispiel zur Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt in Mannheim oder zu lokalen Berufsschulen runden die Qualifizierung ab.

Inder arbeitet an Schraubstock
Inder betrachten ein Werkzeug zr Metallbearbeitung
Inder hält Metallstab in der Hand

Die Kontaktdaten der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) finden Sie weiter unten. 

Praxisbericht vom 23.02.2016

bfz qualifiziert indische Ausbilder in dreijähriger Zusammenarbeit

zwei Männer und eine Frau betrachten Schalt-Apparatur

Die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) erhielten 2015 vom indischen Ministry of Skill Development and Entrepreneurship (MoSDE) den Auftrag zur Qualifizierung indischer Ausbilder in den Bereichen Schweißen, Mechatronik und CNC-Instandhaltung. In einem Planungsworkshop legten die indischen und deutschen Partner im Januar 2016 zum Ende der viermonatigen Vorbereitungsphase Meilensteine für die weitere Kooperation fest.

Im Jahr 2015 führte iMOVE für die indische Regierung eine Ausschreibung zur Schulung von Berufsbildungspersonal durch. Ausgeschrieben waren dreijährige Projekte in den Bereichen Schweißen, Elektronik, Mechatronik und Kraftfahrzeug zur Qualifizierung indischer Ausbilder mit dem Ziel, die Qualität der Ausbildung an indischen staatlichen Lehreinrichtungen, den Industrial Training Institutes (ITIs), zu verbessern.

Die bfz erhielten vom indischen Ministry of Skill Development and Entrepreneurship (MoSDE) den Zuschlag für die Berufsfelder Schweißen, Mechatronik und CNC-Instandhaltung.

Ermittlung von Qualifizierungsbedarf und Rahmenbedingungen in Indien

Im Herbst 2015 begann die auf drei Jahre angelegte Zusammenarbeit.

In der viermonatigen Vorbereitungsphase der Zusammenarbeit besuchten die bfz-Ausbilder zunächst die beiden indischen Partnerinstitutionen Foremen Training Institute (FTI) und Apex High-tech Institute (AHI) in Bangalore und machten sich ein klares Bild der Gegebenheiten vor Ort. Der festgestellte Qualifizierungsbedarf und die konkreten Rahmenbedingungen vor Ort fließen maßgeblich in die Ausgestaltung der Kooperation ein.

Im Januar 2016 besuchte eine Delegation aus Indien die bayerischen Standorte für die dreijährige Zusammenarbeit. Im Rahmen des Besuchs der indischen Partner in Bayern fand ein Planungsworkshop statt, auf dem die Meilensteine der Kooperation und die nächsten Schritte diskutiert wurden.

Eckpunkte der Qualifizierung

Die bfz Standorte in Aschaffenburg und Kronach werden die fachliche Ausbildung von jeweils zehn indischen Ausbildern, den Mastertrainern, übernehmen. Dort werden die Mastertrainer im Frühjahr 2016 acht Wochen in Theorie und Praxis der Ausbildung geschult.

Nach ihrer Rückkehr nach Indien sollen die indischen Trainer eigene Kurse entwickeln, die sie weiteren Ausbildern in Indien zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen sie befähigt sein, eigenständig neue technische und methodische Entwicklungen in ihre Kurse zu integrieren.

Während des Prozesses zur technischen und methodischen Entwicklung werden sie drei Jahre durch die Ausbilder der bfz in Indien begleitet und unterstützt.

zwei Männer im Gespräch
Indische Gäste besichtigen die bfz-Werkstätten

Indische Partner zu Gast in Bayern

Bei ihrem einwöchigen Besuch in Bayern lernten die indischen Gäste die Werkstätten der bfz kennen, in denen die indischen Mastertrainer fortgebildet werden sollen.

Um den indischen Partnern ein umfassendes Verständnis des deutschen Berufsbildungssystems zu ermöglichen, besuchten sie unter anderem eine Berufsschule und mehrere bayerische Ausbildungsbetriebe, in denen sie neben der Geschäftsleitung auch mit Ausbildern und Auszubildenden ins Gespräch kamen.

Mit dem Besuch der indischen Delegation endete die viermonatige Vorbereitungsphase.

Nächste Schritte der Zusammenarbeit

Als nächster Schritt werden die Curricula für die indischen Mastertrainer erarbeitet. Die Curricula haben fachbezogene Inhalte und sollen Module zur Betriebspädagogik und zwei Praxiswochen in bayerischen Ausbildungsbetrieben enthalten.

Die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft können durch diese Zusammenarbeit die Erfahrungen in Indien ausbauen und vor allem die Übertragung von Know-how aus dem deutschen Berufsbildungssystem in den indischen Kontext in der Praxis anwenden. Besonders wichtig ist dabei, dass die indischen Partner offen dafür sind, Anregungen und gute Beispiele aus der deutschen Praxis der beruflichen Bildung zu übernehmen.

indische Gäste bei Besichtigung der Werkstätten

CNC

CNC steht für Computerized Numerical Control und heißt übersetzt "computergestützte numerische Steuerung". CNC ist eine elektronische Methode zur Steuerung und Regelung von Werkzeugmaschinen (CNC-Maschinen) und die dafür eingesetzten Geräte (Controller, Computer). Quelle: Wikipedia
zwei Inder bei Besichtigung der Werkstätten
Mann an Bildschirm zur Steuerung einer Maschine

Kontakt

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bfz gGmbH - Internationaler Bereich

Jens Kayser
Projektkoordinator

Schleizer Straße 5 - 7
95028 Hof

Telefon: 09281 7177-18

mehrere Personen im Gespräch am Runden Tisch
© Fotos: Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH