Mit dem Dortmunder Getränketechnikhersteller KHS baut die Beratungsgesellschaft gpdm im vietnamesischen Hanoi ein Schulungszentrum nach deutschem Vorbild auf. Als vietnamesischer Partner wurde ein mehrfach und von der WIPO, der World Intellectual Property Organization, preisgekröntes Getränketechnik-Unternehmen mit angegliederter Berufsfachschule ausgewählt.
Niedrige Lohnkosten haben viele Unternehmen dazu bewogen, ihre Fertigung nach Vietnam zu verlagern. In Zentralvietnam sind die Lohnkosten deutlich günstiger als im Rest des Landes. Vor diesem Hintergrund gilt Da Nang als gefragte Destination unter deutschen Investoren. Als größtes Manko gilt der dort gravierende Mangel an Fachpersonal.
Um rund 9,3 Prozent ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Region Asien und Pazifik 2010 laut Weltbank gestiegen. Die wirtschaftliche Dynamik dürfte sich in den nächsten Jahren fortsetzen, wenn auch etwas gemäßigter. Qualifizierte Fachkräfte zu finden, bereitet zunehmend jedoch Probleme. Als Lösung bietet sich die Investition in Aus- und Weiterbildung an.
In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundvorhaben INHAND "Integriertes Wasserwirtschaftskonzept für Handwerksdörfer" am Beispiel eines Dorfes in Vietnam, werden während der gesamten Projektlaufzeit von dreieinhalb Jahren Trainingsmodule zur Aus- und Weiterbildung von Technikern und Betriebsverantwortlichen durchgeführt.
"Wir werden uns [...] auch weiterhin im Bereich berufliche Bildung engagieren und ein neues hochwertiges Berufsbildungszentrum im Süden des Landes unterstützen. [...] " so die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesentwicklungsminister, Gudrun Kopp, anlässlich deutsch-vietnamesischer Regierungsverhandlungen.
Nicht nur in ihrer Heimat klagen deutsche Mittelständler über fehlende Spezialisten. Auch im Ausland suchen sie verzweifelt nach fähigen Leuten. Viele nehmen die Sache jetzt selbst in die Hand - und exportieren die duale Berufsausbildung aus Deutschland in die Welt.
Beim achten Asem-Gipfel im Oktober zwischen Europa und Asien gaben die EU und die sechzehn asiatischen Länder sowie Russland, Australien und Neuseeland eine gemeinsame Abschlusserklärung. Die Erklärung enhält auch ein Arbeitsprogramm, das Expertentreffen unter anderem zu den Themen Biotreibstoffe, Ausbildung, Ernährungssicherheit und Menschenrechte vorsieht.
"Wir haben eine klare Agenda bis 2012. Wir wollen die Bildungskooperationen ausbauen und intensiv im Bereich zukunftsorientierter Technologien zusammenarbeiten, (...)" so Bundesminister Brüderle während seiner Indien-Reise im September.