China: Mehr Studenten kommen aus dem Ausland zurück

Eine Studie der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl der im Ausland studierenden Chinesen, die nach China zurückkehren, seit 2004 zunimmt.

Die Zahl der chinesischen Studenten, die aus dem Ausland zurückkehren, wird laut einer am Montag veröffentlichten Studie innerhalb der nächsten fünf Jahre die Zahl der Studenten, die ins Ausland gehen, übersteigen.

In dem Bericht der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften über heimkehrende chinesische Talente heißt es, dass die Zahl der nach China zurückkehrenden Studenten seit dem Jahr 2004 zunehme. Bis zum Jahr 2018 werde das Gleichgewicht wahrscheinlich zugunsten der Rückkehrer kippen.

Im vergangenen Jahr gingen etwa 2,6 Millionen Chinesen zum Studium, zur Ausbildung oder im Rahmen von Austauschprogrammen ins Ausland, während mehr als eine Million Studenten aus dem Ausland zurückkehrten. Die beliebtesten Städte der Heimkehrer waren Beijing, Shanghai und Guangzhou.

Um mehr Talente aus dem Ausland anzulocken, haben viele Städte ihre Angebote im Bereich Wohnungswesen, Bildung für Kinder und Arbeitsplätze für Ehegatten verbessert.

In dem Bericht heißt es weiter, dass 60 Prozent der Heimkehrer innerhalb von sechs Monaten einen neuen Arbeitsplatz gefunden hätten. Etwa 25 Prozent seien von ausländischen Unternehmen oder deren Niederlassungen in China angestellt worden. Dabei habe der Finanzsektor die größte Anziehungskraft.

"Die jüngere Generation fühlt sich wohl, nach dem Studium im Ausland in China zu leben, da es für sie sehr schwierig wäre, sich in einem fremden Land in die Gesellschaft zu integrieren", sagte der 64-jährige Xia Yingqi, Chef-Berater am Beijing Overseas Chinese Talent Center.

Xia gehörte zu den ersten Studenten, die von der Regierung ins Ausland geschickt wurden. Er studierte von 1978 bis 1987 in Kanada und erhielt einen Doktortitel in Ingenieurswissenschaften.

Er sagte, damals habe es lediglich 5.000 chinesische Studenten in Kanada gegeben, wohingegen es heute dort mindestens 500.000 gebe.

Liu Yuxuan, eine 28-jährige Doktorandin an einer niederländischen Universität, die die Pathogenese von hämatologischen Krebserkrankungen erforscht, sagte: "Es fühlt sich so gut an, wieder zu Hause zu sein." Nach ihrem Abschluss im Dezember möchte sie nach Beijing zurückkehren.

Sie erklärte, dass aus dem Ausland heimkehrende Studenten von vielen politischen Maßnahmen der Regierung in China profitieren würden. Sie fügte hinzu, dass sie als Medizinerin in ihrer Heimat den größtmöglichen Nutzen aus ihrem Wissen ziehen könne.

Doch trotz der zunehmenden Zahl von Studenten, die aus dem Ausland zurückkehren, ist die Elite von ihnen, diejenigen mit einem Doktortitel in Natur- oder Ingenieurswissenschaften, immer noch nicht bereit, zurückzukehren.

Zahlen der OECD (Organization for Economic Cooperation and Development) zeigen, dass von 1990 bis 1999 fast 90 Prozent der chinesischen Studenten im Ausland in die Kategorie jener Studenten fallen, die im Ausland bleiben wollen. Die aktuelle Lage zeigt keine Anzeichen für eine Änderung.

In dem Bericht der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften heißt es darüber hinaus, dass mehr als die Hälfte der Chinesen, die im Jahr 2012 aus dem Ausland zurückgekehrt seien, maximal über einen Bachelor-Abschluss verfügten. Sie hätten meist in Großbritannien studiert, wo die Anforderungen an ausländische Absolventen, die bleiben wollen, strenger seien, als in vielen anderen Ländern, einschließlich der Vereinigten Staaten von Amerika.


Quelle: China Internet Information Center (CIIC), german.china.org.cn, 06.11.2013