BIBB festigt in Indonesien seine Rolle als Kompetenzzentrum für Berufliche Bildung
Auf Einladung des Indonesischen Wirtschaftsministeriums und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hielt BIBB-Präsident Esser am 12.Juni 2024 in Jakarta eine Keynote im Rahmen einer nationalen Berufsbildungskonferenz vor rund 300 hochrangigen Beteiligten aus Politik und Wirtschaft vor Ort und etwa 250 online.
"Mit Freude und Stolz blicken wir auf das gemeinsam Erreichte zurück und freuen uns darauf, die Reform der indonesischen Berufsbildung auch zukünftig mit Rat und Tat zu begleiten." Mit diesen Worten leitete der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, seine Keynote zu Erfolgsfaktoren der Berufsbildung in Zeiten der Transformation ein.
Vor rund 300 geladenen Gästen aus der indonesischen Politik und Wirtschaft hatte das BIBB als internationale Berufsbildungsinstitution eine hervorgehobene Rolle: Neben der Keynote gab es auch einen Fachvortrag des BIBB-Experten Luca Jelic. In diesem ging es um die Langfristprojektion der Struktur des Arbeitsmarktes und die deutsche Nationale Weiterbildungsstrategie, welche als Reaktion auf die zu erwartenden Verschiebungen in Kompetenzanforderungen entwickelt wurde.
Während seiner gut 20-minüten Keynote ging der BIBB-Präsident auf gegenwärtige Herausforderungen in der deutschen Berufsbildung ein. So seien, "2,9 Millionen junge Erwachsener unter 35 Jahren ohne Berufsqualifikation ein ernstes Problem". Im Anschluss daran skizzierte er sein Konzept einer flexiblen, inklusiven und exzellenten Berufsbildung als strategischen Lösungsansatz.
"Die deutsche duale Ausbildung mit seiner Verknüpfung von theoretischer Wissensvermittlung in der Schule und dem Erwerb berufspraktischer Kompetenzen am Arbeitsplatz ist und bleibt ein Vorbild für Indonesien", so Professor Warsito, Stellvertretender Minister für Entwicklung und Kultur, in dessen Kompetenzbereich auch die Reform des Berufsbildungssystems fällt.
Es ist aber mitnichten so, dass Indonesien einfach nur Konzepte aus Deutschland kopiert. "Die Reform des Berufsbildungssystems ist eine Aufgabe mit nationaler Priorität", so Rudy Salahuddin, Vize-Minister des Wirtschaftsministeriums. Hierfür wurden unterschiedliche Konzepte vorgestellt, welche von der Qualifizierung des Ausbildungspersonals über die Förderung von Beteiligungsstrukturen der Wirtschaft in der Berufsbildung reichten.
Die Konferenz markierte auch den Abschluss des GIZ-Vorhabens "TVET System Reform 2.0", in dessen Rahmen das BIBB seit 2019 beratend aktiv war. Das Projekt hatte unter anderem zum Ziel, einen Steuerungsmechanismus für die Berufliche Bildung nach Vorbild des BIBB-Hauptausschusses aufzubauen. Die erzielten Erfolge wurden hervorgehoben und durch ein buntes Rahmenprogramm flankiert. Kernpunkt dessen war die zeremonielle Übergabe des Vorsitzes der Steuerungskommission an das nun federführende Ministerium.
Die Konferenz hat gezeigt, welches Ansehen das BIBB als Kompetenzzentrum für Berufsbildung auch international genießt. Der Erfahrungsaustausch mit Partnerländern wie Indonesien ist hierbei immer wieder für beide Seiten gewinnbringend, da sich nur im Dialog Synergiepotenziale erkennen lassen, zum Beispiel im Bereich der Einwanderung in die Ausbildung oder qualifizierte Migration in den deutschen Arbeitsmarkt.
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), bibb.de, 13.06.2024