Grenzen überspringen: Deutsch-polnische Berufsbildung

Das deutsch-polnische Modellprojekt "Zusammen kommen wir weiter. Jetzt beruflich!" bringt Begegnung und berufliche Orientierung zusammen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Noch vor der Corona-Krise trafen sich zum vierten Mal junge Polen und Deutsche in der internationalen Jugendbegegnungsstätte in Krzyzowa (Kreisau).

Diese liegt rund 60 Kilometer südwestlich von Breslau. Das Treffen der Schüler der Don Bosco Berufsschule und ihrer Partnerschule aus Piotrków Trybunalski wurde gefördert vom Programm "Erasmus+ Jugend in Aktion der Europäischen Union". Auch das "Deutsch-Polnische Jugendwerk" unterstützt den Schwerpunkt "berufliche Bildung".

Das neue Modellprojekt "Zusammen kommen wir weiter. Jetzt beruflich!" bringe Begegnung und berufliche Orientierung zusammen, heißt es in einer Pressemitteilung. "Die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler war klasse", freut sich Karin Form von der Don Bosco Berufsschule. "Der neue Schwerpunkt berufliche Bildung gefolgt von möglichen Praktika im Partnerland, unterstützt unsere Berufsschule" betont Lehrer Jens Rabenseifner. "Ein echter Motivationsschub."

Was fremd war, wurde vertraut

In Krzyzowa begleitete Anna Slawczewa vom Team Kreisau für europäische Verständigung das Programm. Es wurde gemeinsam von den jungen Menschen binational und digital vorbereitet. Es stellte sich dem Thema "Migration". Dazu gab es Workshops und Stadtführungen aber auch ganz andere Projekte. So etwa entstanden zum Thema "Wie und warum verlassen Menschen ihre Heimat" eindrucksvolle Stop-Motion-Videos. Außerdem wurde die Partnerschule in Piotrków Trybunalski besucht. Gemeinsam arbeiteten die Jugendlichen in den Bereichen Gastronomie und Friseur-Handwerk. Was zuvor fremd war, wurde schon nach kurzer Zeit vertraut, heißt es in der Mitteilung.

Zwei Schüler blieben für weitere zwei Wochen als Praktikanten in der Küche der Jugendbegegnungsstätte in Kreisau. Zuvor waren zwei polnische Jugendliche Praktikanten in Himmelpforten und im Burkardushaus in Würzburg.

Aktuell geplant war ein Treffen in Gadheim, dem  neuen Mittelpunkt der Europäischen Union und die gemeinsame Entdeckung des "Weges der Erinnerungen" und des neu errichteten "DenkOrtes Deportation" in Würzburg. Infolge der Corona-Krise aber wurde dies verschoben.


Quelle: Main Post – Würzburg, mainpost.de, 24.03.2020