Christoph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, und Dr. Andreas Werner, Leiter von iMOVE im BIBB eröffneten die Veranstaltung. Ergänzend begrüßte Kristin Hess die Teilnehmenden im Namen des BMBF und Albert Nsengiyumva, Secretary General der ADEA übermittelte seine einführenden Worte per Video.
2. Deutsch-Afrikanisches Bildungsforum
Ausbau und Vertiefung privatwirtschaftlicher Kooperationen als Kernbotschaft
Auf dem 2. Deutsch-Afrikanischen Bildungsforum von iMOVE und dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft präsentierte sich am 13. Oktober 2022 die deutsche Bildungswirtschaft rund 85 Teilnehmenden, darunter drei Bildungsministerinnen aus Angola, Ghana und Namibia.
Beim 2. Deutsch-Afrikanischen Bildungsforum in Frankfurt am Main präsentierte die deutsche Bildungswirtschaft ihre innovativen Bildungsangebote in zahlreichen Diskussionsrunden, an Informationsständen und in Einzelgesprächen. Zu den rund 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählten die drei Bildungsministerinnen aus Angola, Ghana und Namibia. Für den Folgetag organisierte iMOVE ein Besuchsprogramm bei Bildungsanbietern im Rhein-Main-Gebiet, um "Training - Made in Germany" für die afrikanischen Partner direkt erfahrbar zu machen.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung unter dem Motto "Digitalisation – Scaling up for today’s labour market" standen die Digitalisierung im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung, der Trainingsbedarf im aufkommenden Wasserstoffsektor in Afrika und die Rolle von Frauen in der Bildung. Außerdem ging es um die Vorteile von bedarfsorientierter, kommerzieller Kooperation mit dem Privatsektor sowie nachhaltige Projekte und Initiativen für eine erfolgreiche Berufsbildungszusammenarbeit mit afrikanischen Partnern.
Viele afrikanische Länder haben die Modernisierung ihrer Berufsbildungssystem in Angriff genommen und die hohe Bedeutung von praxisorientierter beruflicher Aus- und Weiterbildung für die wirtschaftliche Entwicklung erkannt. Das deutsche duale System der Berufsbildung gilt als hilfreiche Orientierung und Referenzrahmen für viele Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger.
Die berufliche Bildung in Afrika leidet vielerorts jedoch unter einem schlechten gesellschaftlichen Image und Unterfinanzierung. Die Privatwirtschaft ist kaum in die Gestaltung der Ausbildung einbezogen und die Inhalte entsprechen oft nicht dem Bedarf der Betriebe. Die umfangreichen Reformbestrebungen afrikanischer Länder stellen daher auch eine Chance für die deutsche Bildungswirtschaft dar, ihr Know-how in den Prozess einzubringen.
Christoph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des Afrika-Vereins, und Dr. Andreas Werner, Leiter von iMOVE im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), betonten in ihren Grußworten die Bedeutung von Investitionen in den Bildungsbereich, die Notwendigkeit der Einbindung des Privatsektors und das Gewicht innovativer Ansätze wie Wasserstoffprojekte – Themen, die auch in den folgenden Diskussionsrunden eine wichtige Rolle spielten.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wurde durch Kristin Hess vertreten, die in ihrer Ansprache die Berufsbildungskooperationen des Ministeriums beleuchtete und auf die neue Förderrichtlinie CooperationVET hinwies. In deren Rahmen können auch Projekte in Afrika umgesetzt werden.
Albert Nsengiyumva, Secretary General der Association for Development of Education in Africa (ADEA) mit Sitz in Abidjan, Côte d'Ivoire, komplettierte die Eröffnung per Videobotschaft.
Birgit Thomann, Leiterin der internationalen Abteilung des BIBB, schlug den Bogen zu afrikabezogenen Aktivitäten des Instituts, insbesondere der neuen Partnerschaft mit der Commission for Technical and Vocational Education and Training (CTVET) in Ghana sowie dem gemeinsamen BILT-Programm mit UNESCO-UNEVOC. Das Projekt fokussiert auf neue Qualifikationen und Kompetenzen und ermöglicht Peer Learning und Vernetzung zwischen afrikanischen, asiatischen und europäischen UNEVOC-Zentren.
Eröffnung
Defining the future of skills development in Africa
Die erste Diskussionsrunde des Forums stand unter der Überschrift „Defining the future of skills development in Africa“. Im Vordergrund der Debatte standen aktuelle Kooperationsprojekte zwischen deutschen Unternehmen und afrikanischen Partnern im Bildungsbereich. Einen besonderen Stellenwert nahm die Einbindung der Privatwirtschaft als Erfolgsfaktor für nachhaltige und bedarfsorientierte Kooperationen im Bildungssektor ein, insbesondere in Privat-Public-Partnerships. Enrico Rühle, Smart Industry Campus GmbH, moderierte die Diskussion.
Green Hydrogen – Technology and Training Requirements
Im zweiten Diskussionspanel des Tages stand das Thema der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Wasserstoffsektor im Fokus. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und unsicherer Versorgung mit fossilen Brennstoffen hat die Bedeutung von "grünem Wasserstoff" weltweit enorm zugenommen. In vielen afrikanischen Ländern sind bereits erste Aktivitäten in dem Bereich angelaufen. Peter Pfaffe von iMOVE moderierte das Wasserstoff-Panel.
Birgit Thomann eröffnete die Diskussion mit einem Impulsvortrag. Dabei setzte sie insbesondere auf partnerschaftliche Co-Innovation zwischen afrikanischen und deutschen Partnern. Sie hob hervor, dass sich die Debatte und die aktuelle Forschung vor allem auf die Durchführbarkeit und die Umsetzung von Wasserstoff-Projekten im industriellen Maßstab konzentriert, es aber ebenso wichtig ist, sich auf den Bedarf und die Maßnahmen zur Qualifizierung in Aus- und Weiterbildung wie auch beim ausbildenden Personal zu konzentrieren. Hierzu läuft aktuell im BIBB ein vom BMBF gefördertes Forschungsprojekt.
Shaping the future of employment
Unter dem Titel "Shaping the future of employment" diskutierten die Panelistinnen und Panelisten, wie neue Partnerschaften zwischen afrikanischen Ländern und deutschen Bildungseinrichtungen geschlossen werden können und was dazu aus bestehenden Projekten gelernt werden kann. Katarina Kunert vom Afrika-Verein moderierte das Panel.
Financing skills development in Africa
Das abschließende Panel beleuchtete die Finanzierung und vor allem diverse Modelle und Werkzeuge der Zusammenarbeit zwischen afrikanischen und deutschen Partnern. Hierbei kamen sowohl die develoPPP-Programme der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) als auch rein privatwirtschaftliche Kooperation in den Blick. Katarina Kunert vom Afrika-Verein moderierte das letzte Panel des Tages.
Get-Together & Networking
Während des Mittagsbüfetts und zum Abschluss der erfolgreichen Veranstaltung gab es ausreichend Zeit für ein Get-Together & Networking im Foyer mit allen Gästen.
Deutsche Bahn AG, DB Training, Learning & Consulting
Die Deutsche Bahn AG, DB Training, Learning & Consulting verfügt über ein Qualifizierungsangebot zu Themen rund um Bahnbetrieb, Infrastruktur, Fahrzeugführende, Fahrzeugtechnik und Business Skills. Darüber hinaus bietet die Einrichtung ein breitgefächertes Angebot zur Berufsausbildung sowie geförderten beruflichen Weiterbildung.
iMOVE-Anbieter-Datenbank: DB Training Consulting
DB Training, Learning & Consulting
Hessische Landesstelle für Technologiefortbildung
Die Hessische Landesstelle für Technologiefortbildung bietet entsprechende Fortbildungen für Lehrkräfte, IT-Beauftragte oder pädagogisches Personal an beruflichen Schulen an.
International führt die Landesstelle Fortbildungsprogramme für Fach- und Führungskräfte in den Bereichen Elektrotechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie, Erneuerbare Energien und Umwelttechnik sowie Bildungsmanagement durch.
iMOVE-Anbieter-Datenbank: Hessische Landesstelle für Technologiefortbildung
Hessische Landesstelle für Technologiefortbildung