Bildungsexport mit Zertifikat Made in Germany

Steffen Gunnar Bayer und Yorck Sievers (beide DIHK) diskutierten in der von iMOVE moderierten Runde mit Vertreterinnen und Vertretern der exportierenden deutschen Bildungswirtschaft. Das iMOVE-Special fand beim DIHK im Haus der Wirtschaft statt.

Das vorgestellte Zertifizierungsmodell entwickelte der DIHK mit den Industrie- und Handelskammern (IHKs) und den Auslandshandelskammern (AHKs).

Im Fokus des Specials stand die Frage, was aus Sicht der Bildungsanbieter an den Qualitätskriterien des DIHK und der AHK-Zertifizierung besonders gut, praktisch und nützlich ist und welcher Gestaltungsbedarf gegebenenfalls besteht.

Zunächst stellten Steffen Gunnar Bayer und Yorck Sievers das Berufsbildungskonzept der DIHK/IHK/AHK-Organisation vor. Die AHKs bieten ihre Unterstützung vor allem für Industrieunternehmen im Ausland an, die heute vermehrt nach qualifiziertem Fachpersonal fragen.

Zertifizierungsmodell mit drei Stufen

Die Berufsbildungs-Maßnahmen, die im Ausland durchgeführt werden, unterscheiden sich stark voneinander. Um diesen großen lokalen Unterschieden Rechnung zu tragen, hat der DIHK drei Qualitätskategorien definiert.

Die Kategorien sind als Qualitätskorridore A, B und C konzipiert, dienen der Sortierung von "dualen" Berufsbildungsangeboten und beschreiben den Vergleich zur deutschen dualen Berufsbildung.

  • Deutsche duale Berufsbildung im Ausland (kurz: "A")
  • Lokale duale Berufsbildung nach deutschem Vorbild (kurz: "B")
  • Lokale duale Qualifizierung mit deutschen Systemelementen (kurz: "C")

Sievers und Bayer stellten das Konzept und die Rolle der AHKs ausführlich vor und standen den Bildungsanbietern im Laufe der Veranstaltung für Fragen und Antworten zur Verfügung.

Alle IHKs und AHKs haben sich zum Zertifizierungs-Konzept bekannt. Ende 2015 startete das Konzept. Die Einführungsphase wird bis 2018 andauern. So haben die AHKs ausreichend Zeit, ihre eigene Organisation an neue Prozesse anzupassen.

iMOVE-Leiter Ulrich Meinecke stellte die Ergebnisse der Zertifizierungsfrage aus dem aktuellen Trendbarometer vor. Ebenso wies er auf das Label "iMOVE: Training – Made in Germany" hin, dass Anbieter bereits nutzen können, sofern sie die Kriterien-Katalog der iMOVE-Anbieter-Datenbank erfüllen.

Anregungen für weitere Entwicklung des Modells

Die Anwesenden diskutierten sehr lebhaft über das Zertifizierungsangebot des DIHK. Mit Blick auf die internationale Bildungskonkurrenz bewerteten sie das Angebot positiv.

Ein wichtiger Aspekt für die exportierende Bildungswirtschaft ist, dass bei der Implementierung die Preise stimmen müssen. Auch die Frage, welche AHKs für Bildungsanbieter hinsichtlich der Zertifizierung von Berufsbildungsangeboten ansprechbar sind, war für die Anwesenden wichtig.

Bei der abschließenden Diskussion sammelte iMOVE alle Anregungen und Kommentare der Bildungsanbieter und übermittelt diese dem DIHK als Input für die Weiterentwicklung des Konzepts.

iMOVE und der DIHK werden beim nächsten "Runden Tisch Internationale Berufsbildungskooperation" über das Special berichten.
Nahaufnahme Referent
Steffen Gunnar Bayer (DIHK)
Nahaufnahme Referent
Yorck Sievers (DIHK)
Nahaufnahme Referent
Ulrich Meinecke (iMOVE) 
Blick in den Raum auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer