Richtlinie zur Förderung der Internationalisierung der Berufsbildung

Das Seminar zur BMBF-Förderrichtlinie fand im iMOVE-Netzwerk extrem großen Zuspruch.

Ulrich Meinecke, Leiter iMOVE, und Dr. Henk van Liempt, BMBF, begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Zusätzliche Einreichtermine für Projektskizzen

Dr. van Liempt stellte noch einmal die Gründe des BMBF dar, die Förderrichtlinie herauszugeben. Dabei betonte er, dass die Qualität der deutschen Bildungsangebote im Ausland zwar geschätzt wird, aber auch die angelsächsische Konkurrenz gut angenommen wird.

Das BMBF versteht die deutschen Aus- und Weiterbildungsanbieter als Botschafter für die Qualität von "Training – Made in Germany" und sieht es deshalb als besonders wichtig an, diese durch Fördermaßnahmen bei der Erschließung internationaler Märkte zu unterstützen.

Die neue Förderrichtlinie soll auch dazu beitragen, das große Potenzial der deutschen Bildungswirtschaft im Rahmen der bilateralen BMBF-Berufsbildungskooperationen nutzbar zu machen.

Da die erste Förderrunde Ende 2016 mit knappem zeitlichen Vorlauf veröffentlicht wurde, sind 2017 zwei zusätzliche Einreichtermine für Projektskizzen eingeräumt. So ist gewährleistet, dass belastbare Verbundkonstruktionen und innovative Projektskizzen entwickelt werden können.

Die Resonanz auf die erste Förderrunde zeigte dem BMBF, dass bei den Aus- und Weiterbildungsunternehmen ein Förderbedarf besteht und dass gute Ideen existieren, die förderfähig und förderwürdig sind.

Registrierung und Förderschwerpunkte

Hannes Barkse vom Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellte die Inhalte der aktuellen Förderrichtlinie vor. Er unterstrich, dass die Berufsbildung immer ein Thema in bilateralen Kontakten ist und dieses Potenzial ausgeschöpft werden muss.

Die Förderschwerpunkte im Einzelnen sind:

a) Systematisierung des Kenntnisstands zu Ländern, die sich für eine Berufsbildungszusammenarbeit mit dem BMBF interessieren: Rahmenbedingungen, Bedarfe, Machbarkeit.

b) Flankierung und Ergänzung existierender BMBF-Berufsbildungskooperationen: integrierte Pilotprojekte.

c) Stärkung der Internationalisierung deutscher Berufsbildungsanbieter, Unterstützung des nachhaltigen Zugangs zu Auslandsmärkten.

d) Wissenschaftliche Begleitung: Evaluation, Aggregierung erfolgversprechender Modelle und Instrumente (Hinweis: Die Einreichfrist für diesen Schwerpunkt ist abgelaufen.).

Um einen Projektskizze für die Schwerpunkte a) und b) einreichen zu können, müssen sich Bildungsanbieter vorab registrieren. Diese Registrierung kann formlos per E-Mail an den DLR geschickt werden.

Unternehmen, die durch die Registrierung beim DLR gelistet sind, können anlassbezogen aufgefordert werden, eine Projektskizze einzureichen. Die Aufforderung erfolgt dann, wenn aus den bilateralen Kooperationen des BMBF eine Anfrage aus einem Partnerland kommt.

Fortsetzung Förderung Berufsbildungsexporte: Schwerpunkt c

Der für deutsche Aus- und Weiterbildungsanbieter besonders interessante Schwerpunkt heißt "c) nachfrageorientierte Entwicklung und modellhafte Implementierung von Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen für internationale Märkte".

Mit diesem Schwerpunkt sollen deutsche Anbieter von Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen bei der Erschließung eines ausländischen Bildungsmarkts unterstützt werden. Diese Förderlinie kann als Fortführung der bislang bestehenden "Initiative Berufsbildungsexport" (BEX) gesehen werden.

Gegenstand der Förderungen unter Buchstabe c sind im Einzelnen:

  • innovative Verbundprojekte zur modellhaften Implementierung von Aus-und Weiterbildungsdienstleistungen in der Berufsbildungslandschaft der Zielregion,
  • Förderung in dynamischen, aufstrebenden Regionen mit hohem Qualifizierungsbedarf,
  • Konzentration auf Schwerpunktthemen oder -branchen sowie Ausrichtung auf die Kernprinzipien der Berufsbildungszusammenarbeit sowie
  • Maßnahmenentwicklung für qualifizierte Fachkräfte unterhalb des akademischen Niveaus auf Facharbeiterebene beziehungsweise des mittleren Managements.

Bei der Einreichung von Ideenskizzen ist zu beachten, dass nur Verbünde gefördert werden. Einzelunternehmen können sich nicht bewerben.

Besonders zu beachten sind die geänderten Fristen und die Änderungen des Zuwendungszwecks, die Barske ebenfalls vorstellte. Dabei zitierte er den Bundesanzeiger vom 8. Mai 2017:

1.1. Zuwendungszweck

[…] "Die Bundesregierung ist an innovativen Handlungsansätzen zur Implementierung bedarfsorientierter, kooperativer und arbeitsplatzbasierter Berufsbildung in Ländern des afrikanischen Kontinents interessiert. Entsprechende Projektideen sind daher besonders willkommen."

7.2.1 Vorlage und Auswahl von Projektskizzen

"In der ersten Verfahrensstufe können dem Projektträger für den Schwerpunkt c) zu den Stichtagen 31. Juli 2017, 30. November 2017 und 31. Mai 2018 […] Projektskizzen […] vorgelegt werden."

Mit Einreichung von Projektskizzen empfahl Barske, eine belastbare Informationsbasis zu schaffen, damit sich der Projektträger und die Fachgutachter ein umfangreiches und möglichst vollständiges Bild von dem geplanten Vorhaben machen können. Zu den Informationen, die hier gefragt sind, gehören zum Beispiel Aussagen über die Verbundpartner, die Vorgehensweisen und über bestehende Kontakte im Zielland.

Der DLR Projektträger bietet eine Projektskizzenberatung an. Hierfür empfiehlt sich eine E-Mail an den Projektträger mit der Nennung des Landes für das Vorhaben. So kann sich der passende Berater aus dem DLR direkt beim betreffenden Bildungsanbieter melden.

Ein wichtiger Hinweis von Barske war, dass in der ersten Förderrunde abgelehnte Bewerber eine überarbeitete Ideenskizze erneut einreichen können.

Registrierung

Um eine Projektskizze für die Schwerpunkte a) und b) einreichen zu können, müssen sich Bildungsanbieter vorab registrieren.

Diese Registrierung kann formlos per E-Mail an den DLR geschickt werden.

Nahaufnahme Referent
Dr. Henk van Liempt, BMBF
einige Teilnehmer des Seminars
Nahaufnahme Referent
Hannes Barkse, Projektträger im DLR
Blick in den Seminarraum auf Teilnehmer und Referent
einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars
einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars

Bekanntmachung beim BMBF

Die vollständige Förderbekanntmachung ist auf der Internetseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eingestellt.