Aktuelle politische Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung in China
Am 20. März 2024 informierte iMOVE mit ausgewählten Referentinnen und Referenten bei einer Online-Veranstaltung über die aktuellen politischen Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung in China.
Die Berufsbildung und der Berufsbildungsmarkt in China befinden sich in einer Phase kräftigen Wachstums, wobei die Attraktivität, der Einfluss und die Wettbewerbsfähigkeit der Berufsbildung ständig zunehmen.
Der hohe Stellenwert der Berufsbildung beruht einerseits auf den anhaltenden positiven Auswirkungen politischer Maßnahmen und andererseits auf dem dringenden Bedarf an Berufsbildung als einer Folge der nationalen Industrieentwicklung und der daraus resultierenden Nachfrage auf dem riesigen Arbeitsmarkt.
Die deutsche Berufsbildung, insbesondere das Modell der dualen Ausbildung, ist in China weithin als ein Vorbild anerkannt. Hinzu kommt, dass China die Rahmenbedingungen für Investitionen von ausländischen Unternehmen weiter verbessert.
Nach der Begrüßung durch Kristine Faenger, Regionalmanagerin Ostasien bei iMOVE, stellte der Repräsentant der iMOVE-Kontaktstelle in China, YUN Yue, die Serviceleistungen vor, die iMOVE anbietet, um deutsche Bildungsanbieter beim Markteintritt zu unterstützen.
Bildung im Fokus der chinesischen Regierung
Dr. Constanze Wang, Direktorin für Government Affairs & Advocacy bei der Auslandshandelskammer (AHK) Greater China, informierte die Teilnehmenden über politische Maßnahmen und Rahmenbedingungen, die die deutsche Wirtschaft in China betreffen.
Aktuell produzieren über 5.000 deutsche Unternehmen in China. Sie rät den Unternehmen, im Austausch mit den Regierungseinrichtungen auch auf Provinzebene zu bleiben und die gesamtpolitische Lage zu beobachten, um politische Linien erkennen zu können.
Bildung befindet sich aktuell im Fokus der Regierung. Die Berufsbildung soll sich stark verbessern, was auch die Reform des Berufsbildungsgesetzes 2022 gezeigt hat.
iMOVE berichtete über die Reform in verschiedenen News:
Schwerpunkte des überarbeiteten chinesischen Berufsbildungsgesetzes
China überarbeitet Gesetz zur Förderung der beruflichen Bildung
Dr. Wang wies auch auf die schwache wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2023 hin und dass noch nicht klar ist, ob diese in 2024 besser ausfallen wird. Sie betonte, dass die Unternehmen, die im Land sind auch bleiben, sich aber 2023 fast keine neuen deutschen Firmen in China angesiedelt haben.
Das liegt zum einen an den geopolitischen Spannungen, zum anderen an der wirtschaftlichen Lage. Die Ungleichbehandlung im chinesischen Markt und die preisgünstigen chinesischen Konkurrenten machen weitere Investitionen in die Forschung und Entwicklung notwendig, um im Markt zu bestehen.
Referentinnen, Referenten und Veranstalter des Online-Events
Aktuellste Entwicklungen in der Berufsbildung
Dr. Tido Janssen, Direktor für Vocational Education & Talent Solutions bei der AHK Greater China, fokussierte seinen Beitrag auf die politischen Rahmenbedingungen und neueste Entwicklungen in der Berufsbildung in China.
Er informierte über die Aktivitäten der AHK Greater China im Bereich der Berufsbildung und die Kernpunkte des reformierten Berufsbildungsgesetzes. In China gibt es aktuell 7.201 mittlere Berufsschulen mit 13,39 Millionen Studierenden und 1.489 Berufshochschulen mit 16,70 Millionen Studierenden.
Dr. Janssen erläuterte die Zuständigkeiten des chinesischen Bildungsministeriums sowie des Ministeriums für Humanressourcen und Soziale Sicherheit und ihre Aufgaben im Bereich der Berufsbildung. Da es aktuell faktisch sehr wenige Lernortkooperationen gibt, wird dieses Modell von der Regierung aktiv gefördert.
Aus diesen Entwicklungen ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für deutsche Aus- und Weiterbildungsanbieter, unter anderem im Bereich der Berufsorientierung, der Lehrkräfte-Aus- und Fortbildung sowie mit praxisbezogenen Aus- und Weiterbildungsangeboten.
Praxisbeispiele: KFZ-Mechatronik und Lehrkräfte in der Pflege
Die Praxisbeispiele präsentierten Astrid Friedrich, Referatsleiterin Internationales bei der Handwerkskammer Südthüringen, und Dr. Volkmar Meinhold, geschäftsführender Gesellschafter bei fuu sachsen.
Astrid Friedrich schilderte sehr anschaulich ihre Erfahrungen mit chinesischen Partnern bei der Ausbildung von KFZ-Mechatronikern, unter anderem während der Corona-Pandemie und erschwert durch vielfältige bürokratische Hürden, wie der Visavergabe.
Dr. Meinhold erhielt mit seinem Unternehmen den Zuschlag für die Fortbildung von Lehrkräften in der Pflegeausbildung im Rahmen des sogenannten 1.000-Lehrerprogramms. Er berichtete von der in Chemnitz durchgeführten Fortbildung und den Erfahrungen, die sein Unternehmen in diesem Zusammenhang machen konnte.
Insgesamt hatte die Informationsveranstaltung knapp 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Feedback war durchweg positiv und dank der aktiven Beteiligung der Bildungsanbieter konnten die Referentinnen und Referenten im Laufe der Veranstaltung eine Reihe von Fragen beantworten.
Feedback zum Online-Event • Auswahl
- "Vielen Dank für den hervorragenden Termin zu den Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung in China. Ich bin Ihnen sehr dankbar für die Organisation und die Auswahl der Expertinnen und Experten. Mein Team und ich haben viele Informationen mitgenommen."
- "Die Veranstaltung "Aktuelle politische Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung in China" war für mich sehr informativ. Es handelte sich um eine gute Mischung aus faktischer Information und Hinweisen auf die praktischen Implikationen."
- "Das Webinar "Aktuelle politische Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung in China" war eine hervorragende Gelegenheit, sich mit relevanten Themen der berufliche Bildung in China auseinanderzusetzen."
Wir freuen und über die vielen positiven Rückmeldungen!