Verwertung digitaler Aus- und Weiterbildungsangebote
iMOVE-Seminar "Verwertung digitaler Aus- und Weiterbildungsangebote" am 16. September 2021 mit der wissenschaftlichen Begleitforschung der BMBF-Förderrichtlinie "Internationalisierung der Berufsbildung" (wb-ibb) erfolgreich digital durchgeführt.
Vor dem Hintergrund der besonderen Herausforderungen internationaler Aus- und Weiterbildungsmärkte bot das Online-Seminar einen Blick auf die Geschäftsmodelle deutscher Bildungsdienstleister und Start-ups aus der Bildungsbranche. Dabei lag der Fokus des Seminars, das von Dr. Léna Krichewsky-Wegener vom Institut für Innovation und Technik in Berlin geleitet wurde, auf innovativen und technologiebasierten Vorgehensweisen.
Die Ziele der Veranstaltung, die knapp 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten, waren, die Kreativität der Teilnehmenden anzuregen und sie dabei zu unterstützen, neue Potenziale der Digitalisierung für ihre Aus- und Weiterbildungsangebote zu erforschen. Darüber hinaus wurden Wissen über Geschäftsmodellmuster vermittelt und der Austausch mit anderen Anbietern sowie die Reflexion über eigene Pläne und Vorgehensweisen befördert.
Entwicklungen bei der Digitalisierung von Bildungsangeboten
Nach der Begrüßung durch Kristine Faenger von iMOVE gab Dr. Krichewsky-Wegener Einblicke in ausgewählte Forschungsergebnisse der wb-ibb und stellte Geschäftsmodelle für digitale Bildungsangebote sowie Chancen und Herausforderungen bei der Internationalisierung vor.
Dabei stellte sie die Entwicklungen der Digitalisierung mit Fokus auf das Lernen mit digitalen Methoden sowie die Entwicklung im globalen Markt im Allgemeinen vor. Auch schon vor der Corona-Pandemie waren die Entwicklungen in den verschiedenen Ländern bereits sichtbar und verteilten sich inhaltlich auf ganz verschiedene Trainingsbereiche. Die Herausforderungen bei dem Einsatz von E-Learning-Angeboten, zum Beispiel Lernmotivation oder mangelnde Technikkenntnisse, unterstrich Dr. Krichewsky-Wegener.
Das Wertversprechen in Bezug auf "Training – Made in Germany" mit der Verbindung von Theorie und Praxis und den daraus resultierenden Anforderungen an die Geschäftsmodelle bildeten einen Schwerpunkt ihres Impulsvortrags. Auch die Kundenbeziehungen und erfolgversprechende Kanäle wurden ebenso thematisiert, wie Schlüsselaktivitäten vor Ort (Ressourcen und Partner), die Erfolg versprechen können. Kernfrage ihres Beitrags war, wie sich der deutsche Anbieter vor Ort langfristig mit digitalen Bildungsangeboten unersetzlich machen kann.
Digitale Bildungsangebote in der Praxis
Praxisbeispiele stellten Dr. Gerd Boesken vom Ostasien Service Dr. Boesken & Partner GmbH und Karin Hamann vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO vor.
Dr. Boesken berichtete über das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt "Chinesisch-Deutsches Bildungszentrum Landwirtschaft, Tierwirtschaft, Technologie (LBZ-JX)", bei dem Berufsschullehrkräfte in China aus- und fortgebildet werden.
Karin Hamann stellte das ebenfalls vom BMBF geförderte Projekt INWICA vor, bei dem die Vermittlung von Fachkompetenz für Industrie 4.0 in Anlehnung an den deutschen Industriemeister und unter Verwendung bereits zertifizierter modularer Fachkurse im Fokus steht.
Bei der anschließenden Diskussion diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen und Beiträge, die sich vor allem dem didaktischen Umgang mit Trainings in einem Umfeld widmeten, in dem sich didaktische Methoden von denen des dualen Systems unterscheiden und wie man praktisches Lernen in digitalen Trainings vermitteln kann. Insgesamt wurde das enorme Potenzial, das noch in digitalen Lernmethoden steckt, hervorgehoben.
Ein Beitrag von Dr. Romy Hilbig von der ESO Education Group gab einen Impuls aus der Start-up-Szene mit Fokus auf digitalen datenbasierten Geschäftsmodellen in der Bildung und die Entwicklung des Marktes in Bezug auf Bildung 4.0.
Wirksamkeit von virtuellen Bildungsangeboten
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten im Anschluss noch ausreichend Zeit, sich mit den Referierenden auszutauschen und es entstand eine spannende Diskussion. Der Fokus lag auf der Wirksamkeit von rein virtuellen Formaten und dem Einsatz zum Beispiel von Avataren sowie die didaktischen Methoden bei der Ausbildung von technischen Fertigkeiten, bei denen auch die Werkzeuge in die Hand genommen werden müssen, um tatsächlich praktische Fähigkeiten zu erlernen.
Lisa Meyne vom Institut für Technik und Bildung der Universität Bremen fasste den Workshop zum Abschluss noch einmal zusammen und Kristine Faenger verabschiedete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im Anschluss die Möglichkeit hatten, sich in virtuellen Räumen miteinander auszutauschen und zu vernetzen.
Weitere Infos
Dreiteilige Seminarreihe
Das Seminar "Verwertung digitaler Aus- und Weiterbildungsangebote" war das letzte Seminar einer dreiteiligen virtuellen Seminarreihe, die iMOVE im Jahr 2021 in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Begleitforschung der BMBF-Förderrichtlinie "Internationalisierung der Berufsbildung" (wb-ibb) durchgeführt hat.
Erstes Seminar der dreiteiligen Reihe
Bericht bei iMOVE: Geschäftsmodelle, Internationalisierungs- und Wettbewerbsstrategien
Beitrag zum Seminar auf der wb-ibb-Seite