Die Schweißtechnische- und Bildungszentrum Zwickau gGmbH (STZ) und die Industrie- und Automobilregion Zwickau e.V. (IAW) wollen gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) klein- und mittelständischen Unternehmen der Region den Weg nach Brasilien bereiten.
Die anstehende Markteinführung des VW Fox in Deutschland dürfte auch die letzten Skeptiker davon überzeugen, dass Brasilien einen der größten Wachstumsmärkte der Automobilindustrie darstellt. Ein Engagement auf dem brasilianischen Markt scheint im Gegenzug für sächsische Zulieferer noch ferne Zukunftsmusik zu sein.
Public-Private-Partnership (PPP) heißt das Zauberwort, mit dem der Industrie- und Automobilregion Zwickau e.V. (IAW) und die Schweißtechnische- und Bildungszentrum Zwickau gGmbH (STZ) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) klein- und mittelständischen Unternehmen der Region den Weg nach Brasilien bereiten wollen.
Mit dem konkreten Ziel, ein regionales Kooperationsnetzwerk für Automobilzulieferer im Bundesstaat Bahia aufzubauen, fuhr vom 18. bis 29. April 2005 ein 4-köpfiges Team Richtung Südamerika. Gemeinsam mit dem brasilianischen Partner SENAI wollen die Experten in einer Bestandsaufnahme die Potenziale des bahianischen Zuliefermarktes erfassen und erste Kooperationsbeziehungen knüpfen.
Bahia: Chancen für sächsische Unternehmen
Durch die Ansiedlung des Automobilherstellers Ford im Jahr 2000 und die geplante Errichtung einer Produktionsstätte durch Hyundai entwickelt sich der Bundesstaat Bahia zunehmend zum Anziehungspunkt für ausländische Investoren. Neben den rund 6.000 direkt geschaffenen Arbeitsplätzen bei Ford ergibt sich vor allem für die klein- und mittelständischen Unternehmen Bahias die Chance, durch die Investition in Ausrüstung und Know-how in die Zulieferketten aufgenommen zu werden.
In der Zusammenarbeit mit sächsischen Unternehmen sollen die Produkte, Technologien, Dienstleistungen und Qualifikationen nach Brasilien transferiert werden, die das Wachstum einer derartigen regionalen Zulieferindustrie ermöglichen. Die Erfahrungen, welche viele Unternehmen hier in den 90er Jahren gesammelt haben, könnten dabei zum beiderseitigen Vorteil genutzt werden. Die Sicherung von Standortvorteilen wie einem niedrigen Lohnniveau, Rohstoffnähe oder dem starken Technologienachholbedarf der brasilianischen klein- und mittelständischen sowie steigende Absatzchancen sind die Perspektiven, die sich sächsischen Unternehmen bieten.
Als Ergebnisse dieser ersten Mission nach Brasilien werden der IAW und die STZ in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Sachsen ihre Ergebnisse auf einem Workshop am 2. Juni 2005 präsentieren. Die Zielstellungen und Geschäftsansätze für sächsische Unternehmen auf dem bahianischen Zuliefermarkt stehen dabei im Mittelpunkt. Für interessierte Unternehmen bietet sich im Anschluss die Möglichkeit, an der für Oktober vorbereiteten Unternehmerreise nach Bahia und Curitiba teilzunehmen und selbst in die ersten Kooperationsgespräche einzusteigen.
In dem noch bis März 2007 andauernden PPP-Projekt sind darüber hinaus eine Reihe weiterer Aktivitäten vorgesehen. Mit Beratungseinsätzen von sächsischen Automobilexperten und der Durchführung einer internationalen Zulieferkonferenz in Bahia sowie Delegationsreisen brasilianischer Unternehmer und Politiker nach Deutschland soll der Aufbau des Kooperationsnetzwerks dann auch in Zukunft weiter vorangetrieben werden.
Quelle: Schweißtechnische- und Bildungszentrum Zwickau gGmbH, STZ