Industrie 4.0 für südafrikanische Berufsschullehrer

Überbetriebliches Bildungszentrum in Ostbayern (ÜBZO) gGmbH • Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Projekt TrainMe in Pretoria

junger Mann lächelt in Kamera, im Hintergrund eine Werkstatt

Das Überbetriebliche Bildungszentrum in Ostbayern (ÜBZO) beteiligt sich am Projekt TrainMe. Diese Abkürzung steht für "Modular training and education of South African TVET-lecturers in mechanical and electrical engineering". Seit Anfang 2018 und über einen Zeitraum von drei Jahren soll die Aus- und Weiterbildung von südafrikanischen Berufsschullehrern in Anlehnung an das deutsche duale Ausbildungssystem weiterentwickelt werden. Nach erfolgreicher Teilnahme sollen die Lehrkräfte ihre Studierenden besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes und speziell auf die Herausforderungen von Industrie 4.0 vorbereiten.

Das Projekt baut auf der langjährigen engen Zusammenarbeit staatlicher Institutionen, Berufsbildungseinrichtungen und Unternehmen in Deutschland und in Südafrika auf. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert diesen Trainingsansatz im Rahmen seines Förderprogramms "Internationalisierung der beruflichen Bildung".

Wechselnde Präsenz- und Online-Lernphasen

Gemeinsam mit dem Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) der Universität Stuttgart entwickelt und erprobt das ÜBZO ein modularisiertes Curriculum für Berufsschullehrer im Schuldienst. Die Inhalte werden in wechselnden Präsenz- und Online-Lernphasen vermittelt. Die Lehrer sollen ihre fachwissenschaftlichen, -didaktischen und pädagogischen Kompetenzen kontinuierlich erweitern. Sie werden in die Lage versetzt, angeleitete Lehr- und Lernarrangements zu konzipieren, umzusetzen und – wissenschaftlich begleitet – zu reflektieren.

Dabei sollen sich auch ihre technischen Fertigkeiten im Kontext der technischen Ausstattung und Lerninfrastruktur in Südafrika verbessern. Schwerpunkte sind die fachpraktischen und handwerklich-technischen Inhalte der Aus- und Weiterbildungsmodule in den Berufsfeldern Maschinenbau und Elektrotechnik.

Zur Qualitätssicherung des Projekts ist nach Bedarfsermittlung und Modulkonzeption eine Ersterprobung vorgesehen. Diese läuft in vier Phasen: Nach dem Selbststudium mit Online-Tutoring folgt eine Präsenzphase mit praktischem Training. Danach ist die Implementierung in den Colleges vorgesehen, gefolgt von einer abschließenden Präsenzphase mit Follow-up-Coaching, Erfahrungsaustausch und weiterem Training. Erst nach Evaluation dieser Phase und der Durchführung von Optimierungsmaßnahmen folgt eine zweite Erprobung und der endgültige Transfer.

"The best training I ever had"

Projektleiterin Carina Adam vom ÜBZO berichtet, wie der Erfolg der Maßnahme über das Projektende hinaus sichergestellt werden soll: "Aktuell befinden wir uns in der Ersterprobungsphase, an der 21 Berufsschullehrer aus 21 verschiedenen Colleges teilnehmen. Acht von ihnen kommen aus dem Fachbereich Maschinenbau und 13 aus der Elektrotechnik. Aus diesem Kreis sollen Master Trainer ausgewählt werden, die unsere Module nach Projektende an einer geplanten KfW-geförderten Weiterbildungseinrichtung und an ihren eigenen Schulen unterrichten. Bis dahin dürfen wir die Räumlichkeiten am Artisan and Skills Development Center des Ekurhuleni East TVET Colleges für die Präsenzphasen nutzen."

Inzwischen wurden auch erste Befragungen der Teilnehmer zur Qualität des Trainings durchgeführt. Die Antworten zeigen die große Zufriedenheit der Berufsschullehrer mit der professionellen Kompetenz der deutschen Ausbilder. Sie reichen von "the trainers are very passionate about what they do which is something I am taking home" bis zu "it was the best training I ever had."


Information

Das Erfolgsbeispiel ist der Broschüre Developing Skills for Employability with German Partners • 8 Case Studies of Train-the-Trainer Solutions entnommen. Die Broschüre ist im November 2019 erschienen.

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