Training of Trainers für regenerative Energien
Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum gGmbH (UWZ) • Photovoltaikanlage zur Energieversorgung und Schulung
Das Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum gGmbH (UWZ) wurde 1994 von der Handwerkskammer des Saarlands und 25 Fachinnungen des Handwerks gegründet. Das Zentrum berät Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in den Bereichen Umwelt, Klimaschutz, regenerative Energien und Energieeffizienz. Als anerkannter Weiterbildungsträger bildet es die Gebäudeenergieberater des Handwerks aus und führt Aus- und Fortbildungslehrgänge auf diesem Gebiet durch.
Seit Mitte der 90er-Jahre hat das UWZ mehrere Projekte in Afrika betreut, darunter in Südafrika, Côte d’Ivoire, Benin, Djibouti und Tunesien. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen jeweils regenerative Energien und Energieeffizienz.
Außerdem leistet das UWZ im Rahmen von Kammerverbandspartnerschafts-Projekten Unterstützung beim Aufbau von Kammerstrukturen und Ausbildungszentren, bei der Ausbildung von Ausbildern und bei der Ausarbeitung von Curricula. Vier Mitarbeiter betreuen derzeit die laufenden Projekte in Djibouti und Tunesien.
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und der Organisation Sequa, die im Auftrag des BMZ Projekte organisiert, setzt das UWZ seit 2010 einen neuen Ausbildungslehrgang zum Thema der erneuerbaren Energien in Dschibuti um. Dschibuti ist ein kleines Land am Horn von Afrika mit über 350 Sonnentagen im Jahr und mit einer Energieversorgung, die komplett auf fossilen Energieträgern beruht. Im Hinblick auf erneuerbare Energien existieren weder eine Infrastruktur noch Erfahrungswerte.
Die Hauptziele des Projekts liegen in der Verbesserung der Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich der erneuerbaren Energien in Dschibuti. Dafür kooperiert das UWZ mit zwei Partnern vor Ort, dem LIC "Lycée Industriel et Commercial", einer technischen und kaufmännischen Berufsschule in Djibouti, und der nationalen Handelskammer CCD "Chambre de Commerce de Djibouti".
Im LIC installierte das UWZ im Rahmen des Projektes eine Fotovoltaik-Anlage, die nicht nur das Verwaltungsgebäude der Schule mit Strom versorgt, sondern auch als Schulungsanlage für zukünftige Lehrgänge dient, die gemeinsam mit der Schule im Rahmen von Curricula entwickelt werden.
Neben der maschinellen Ausstattung des örtlichen Berufsbildungszentrums und dem Aufbau einer Beratungsstruktur für erneuerbare Energien und Energieeffizienz bei der Handelskammer übernimmt das UWZ die Schulung mehrerer djiboutischer Ausbilder, die in Deutschland und vor Ort in Djibouti in die neuen Techniken eingewiesen werden. Im Saarland erhalten die Lehrer eine vierwöchige Qualifizierung auf den Gebieten Fotovoltaik, Solarthermie und Elektrotechnik. Das Programm umfasst den Aufbau praktischer und theoretischer Kompetenzen in saarländischen Handwerksbetrieben und Ausbildungszentren des Handwerks. Diese übernehmen auch die Installationen der Anlage und die Schulungen in Djibouti.
Ein ähnliches Projekt, ebenfalls mit Schwerpunkten in den Bereichen Berufsbildung, regenerative Energien und Energieeffizienz, setzt das UWZ im Süden von Tunesien in zwei Ausbildungszentren um. Seit 2011 unterstützt das Auswärtige Amt (AA) mit dem "Beschäftigungspakt Tunesien" die Entwicklung einer nationalen Energiestrategie des nordafrikanischen Landes. Das UWZ kümmert sich nicht nur um Ausrüstung und Ausstattung der Fortbildungsstätten (inklusive einer mobilen Ausbildungsanlage). Es ermöglicht den tunesischen Ausbildern auch die Teilnahme an zweiwöchigen dualen Praktika in Handwerksbetrieben und Ausbildungszentren des Saarlandes.
Information
Das Erfolgsbeispiel ist der iMOVE-Broschüre Developing Skills for Employability with German Partners • 8 Success Stories from the Renewables and Cleantech Sector entnommen. Die Broschüre ist im November 2014 erschienen.
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