Virtueller Klassenraum als Exportmodell
Institut für Berufliche Bildung • Kundenzugang an regionalen Schulungscentern
Das Institut für Berufliche Bildung (IBB) wurde 1985 gegründet und gehört heute mit seinen mehr als 180 Standorten zu den größten privaten Weiterbildungsanbietern Deutschlands. Es bietet seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern maßgeschneiderte Schulungslösungen. Diese reichen vom klassischen Präsenzunterricht über Live-Unterricht in virtuellen Klassenräumen bis zu Blended-Learning-Konzepten.
In der Virtuellen Online-Akademie des Instituts namens VIONA treffen sich täglich Teilnehmende aus Deutschland und dem europäischen Ausland, um unter Moderation von speziell dafür ausgebildeten Dozentinnen und Dozenten gemeinsam ortsunabhängig zu lernen und zu arbeiten.
Als einer der größten deutschen Anbieter virtueller Lernszenarien in der beruflichen Bildung hat das IBB nun sein Angebot grenzüberschreitend erweitert. Das IBB kooperiert seit Mai 2017 auf der Basis einer Lizenzvereinbarung mit der österreichischen Plattform aspidoo.com, die zur Aspire Education GmbH in Wien gehört.
aspidoo ist die erste großangelegte Live-Learning-Plattform in Österreich, auf der Lernende eine breite Palette hochwertiger beruflicher Online-Weiterbildungen finden. Jetzt sind dort auch Kurse des IBB über die VIONA-Plattform verfügbar, die das IBB vor zehn Jahren eingerichtet hat und die bislang an über 100 Partner-Standorten in Deutschland zugänglich ist.
Die Kooperation sieht vor, dass aspidoo-Kunden in Österreich sowohl online als auch vor Ort berät und betreut sowie eine angenehme Lernumgebung in den regionalen Schulungscentern zur Verfügung stellt. An jedem der zehn aspidoo-Schulungsorte erhält der Kunde Zugang zu den ausgewählten VIONA-Kursen, und zwar bereits ab einem Teilnehmer. Aber auch vom Büro oder von zu Hause aus ist der Zugang zu den Kursen möglich.
Ein virtueller Klassenraum hat Plätze für alle Teilnehmenden und Dozenten, ein Whiteboard und diverse Lernmittel. Allerdings existiert er nur auf dem Bildschirm eines jeden Teilnehmers. Dieser hat Sichtkontakt (via Foto) zu seiner Lerngruppe, spricht über sein Mikrofon online mit anderen, stellt Fragen, präsentiert seine Arbeitsergebnisse – wie in einem normalen Präsenz-Seminar. Der Dozent steuert die Prozesse, leitet Diskussionen, organisiert Kleingruppenarbeit in "Nebenräumen", initiiert Kartenabfragen, hält Arbeitsergebnisse fest und verteilt Dokumente. In einer separaten Lernplattform werden zusätzlich unterstützende Lernmaterialien bereitgestellt. Der Umfang einer Lehrveranstaltung ist an die typische Veranstaltungslänge einer Präsenzveranstaltung angelehnt.
Ein Highlight der virtuellen Räume ist das sogenannte "Application Sharing". Bei dieser Technik kann jeder Seminarteilnehmende direkt vor den Augen der anderen eine beliebige EDV-Anwendung steuern, unabhängig davon, ob sie auf seinem eigenen PC installiert ist. Diese Methode erleichtert es, Ergebnisse gemeinsam zu erarbeiten. VIONA nutzt dazu die von Pädagogen und Psychologen entwickelte Plattform vitero, die auf Forschungsergebnissen des Fraunhofer-Instituts basiert und sich durch eine sehr intuitive Benutzeroberfläche auszeichnet.
Dabei sitzen Moderator, Co-Moderator und Teilnehmer wie in Präsenzveranstaltungen um einen virtuellen Tisch, der je nach Raumausstattung als Tafel, Pinnwand, Sprachlabor oder Präsentationsfläche für Software und Multimedia dienen kann. Der Trainer nutzt das Application Sharing, um beispielsweise Software-Anwendungen vorzuführen und darzustellen oder von den Lernenden bearbeiten zu lassen. Dadurch können Lernende und Trainer mit einem bunten Didaktikmix und mit verschiedenen Lernformen online interagieren. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Benutzerakzeptanz aus, sondern auch auf den Lernerfolg.
Energie und Umwelt, Grafikdesign und Mediengestaltung, Pflege und Gesundheit, aber auch Persönlichkeitsentwicklung und Sprachen sind nur einige wenige der zahlreichen Themen, für die Lernangebote bei VIONA zur Verfügung stehen. Deren Dauer reicht von kompakten sechswöchigen Aufbaukursen bis zu zweijährigen Umschulungen. Ausgewählte IBB-Kurse wurden speziell für den österreichischen Raum adaptiert. In einem ersten Schritt wurden 16 Module aus den Bereichen digitale Kompetenz und IT ausgewählt. Die Kurse wurden so angepasst, dass sie den Vorgaben und Anforderungen des AMS (Arbeitsmarktservice Österreich) entsprechen. Die Lernenden haben in den zweiwöchigen Modulen auch Gelegenheit, das Gelernte im Rahmen einer Projektarbeit anzuwenden. In speziellen Coaching-Einheiten oder Konsultationen können sie Fragen zu ihren individuellen Projekten direkt mit dem Trainer klären.
Information
Das Erfolgsbeispiel ist der Broschüre Developing Skills for Employability with German Partners • 8 Case Studies from the Sector of E-Learning Solutions and Learning with Digital Media entnommen. Die Broschüre ist im Oktober 2017 erschienen.
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