Weiterbildung für Fachkräfte und Berufsschullehrer in China

Die Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung e. V. (KWB Management GmbH) vernetzt deutsche und chinesische Unternehmen, Hochschulen und Wirtschaftseinrichtungen. Darüber hinaus initiiert sie deutsch-chinesische Kooperationen im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung und entwickelt Schulungen für Führungskräfte und Berufsschulpersonal.

Dabei arbeitet die KWB seit mehr als zehn Jahren mit festen Partnern in China zusammen, vorrangig in Shanghai und in der Provinz Zhejiang.

Die Bildungsmaßnahmen erfolgen nach deutschen und europäischen Standards. Mit verschiedenen Kooperationspartnern unter anderem aus der Provinz Zhejiang entwickelt die KWB nachhaltige Konzepte, die zur Sicherung der in China benötigten Fachkräfte beitragen und Bildungsangebote "Made in Germany" nach China übertragen. Die Maßnahmen werden von den jeweiligen Auftraggebern finanziert.

2016 blickt die KWB auf ein besonders erfolgreiches Jahr im Bereich internationaler Aktivitäten zurück: Lili Wu, Managerin Greater China bei der KWB, führte in Kooperation mit Referenten aus der deutschen Wirtschaft in den Regionen Hangzhou, Jinhua und Qingdao sechs Qualifizierungsmaßnahmen mit über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch.

Im Auftrag eines chinesischen Fortbildungszentrums in der Provinz Zhejiang bildete die KWB im Oktober 2016 in einem achttägigen Kurs dreißig Unternehmensvertreterinnen und -vertreter sowie Lehrkräfte aus Berufsschulen zum Thema "Internet of Things" weiter.

Der Referent eines weltweit tätigen, börsennotierten Konzerns präsentierte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis sehr anschaulich die Vor- und Nachteile der aktuellen digitalen Entwicklungen.

Wie kann das Internet der Dinge in den Unternehmensalltag integriert werden? Welche Sicherheitsaspekte sind zu beachten? Was steckt hinter dem Schlagwort Industrie 4.0? Diese und weitere Fragen waren Inhalt des Programms, das alle mit einem Zertifikat der KWB abschlossen.

Für das Fortbildungszentrum für Lehrkräfte in der Provinz Zhejiang führte die KWB weitere Schulungen in Hangzhou durch. Im Oktober 2016 informierten sich beispielsweise 150 Schuldirektoren und Abteilungsleiter von Berufsschulen über das duale Berufsbildungssystem in Deutschland.

Der Referent dieser Maßnahme war selbst viele Jahre als Abteilungsleiter am Hamburger Institut für Berufliche Bildung tätig und ist Experte im Bereich des deutschen und chinesischen Bildungssystems.

Die Praxisnähe kombiniert mit theoretischem Fachwissen sowie Qualitätssicherung und -entwicklung in der Berufsausbildung waren zentrale Themen der Schulung. Gemeinsam untersuchte die Gruppe eine mögliche Übertragbarkeit des deutschen Systems auf das chinesische Ausbildungssystem.

Eine weitere Fortbildung für Lehrkräfte aus der Provinz Zhejiang schloss sich im Oktober und November 2016 direkt an den Kurs über das deutsche duale Ausbildungssystem an.

155 Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvierten die Fortbildung zur "Berufs- und Studienorientierung". Sie bekamen zahlreiche Instrumente und Strategien an die Hand, um die Maßnahmen zur Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf nachhaltig zu verbessern. Ein zentrales Thema war die Einbeziehung der Eltern in diesen wichtigen Prozess.

Bereits im Sommer 2016 nahmen über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an zwei Trainings teil, die die KWB im Auftrag der Bildungsbehörde der Stadt Qingdao organisierte.

In Kooperation mit FESTO China wurden Berufsschullehrkräfte und Unternehmensvertreter in einem achttägigen Workshop zu den aktuellen Entwicklungen und Schlüsseltechnologien in der Mechatronik fortgebildet.

Eine weitere Maßnahme veranstaltete die KWB in Jinhua zur Berufsorientierung für Lehrkräfte der Sekundarstufe I. Im Vordergrund standen der Vergleich des deutschen und des chinesischen Bildungssystems und die Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Berufsorientierung.

Als besondere Herausforderung der Maßnahmen in China nennt die KWB die hohe Teilnehmerzahl bei den Trainings. Teilweise absolvierten über 150 Lehrkräfte einen einwöchigen Kurs. Das funktioniert nur mit sehr erfahrenen Referenten und besonders gut geplanten und didaktisch entsprechend aufbereiteten Lehreinheiten.

Ein weiterer wichtiger Punkt für das Gelingen von Qualifizierungen in China ist die Sprache. Damit vor Ort keine sprachlichen Hürden entstehen, gewährleistet die KWB, dass alle Lehrinhalte ins Chinesische übersetzt werden. Mit der KWB-Projektmanagerin Wu, die alle Maßnahmen in China als Co-Referentin begleitete, stand den Referenten stets eine interkulturell kompetente Person zur Seite.

Der Wechsel von praktischen Lehreinheiten und theoretischem Unterricht ist für auch für Trainings in China ein wichtiger Faktor, bestätigt die KWB. Denn die chinesischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewerteten die Abwechslung durch verschiedene Formate wie Gruppenübungen, Workshops, Unternehmensbesuche und theoretischer Input durchgängig mit sehr gut.

Insgesamt sieht die KWB als wichtigste Erfolgsfaktoren der Qualifizierungsmaßnahmen in China das Know-how der Referenten, die langjährige China-Erfahrung der Einrichtung sowie die interkulturelle und sprachliche Kompetenz von Lili Wu.

Die Fortführung der Programme ist für das Jahr 2017 bereits in einigen Bereichen vereinbart.

© Fotos: KWB Management GmbH