Viele Waren, die in Deutschland zu kaufen sind, werden in China hergestellt. Der Markt in Fernost wächst seit Jahren, so dass China vermehrt Fachkräfte ausbilden muss. Um das eigene Bildungssystem effizienter zu gestalten, holten sich chinesische Rektoren jetzt zwei Wochen lang Anregungen in Ludwigshafen.
Die Gründung eines bayerisch-chinesischen Chemienetzwerks zur Erschließung gemeinsamer Märkte im Bereich sauberer Technologien sieht unter anderem Qualifizierungsmaßnahmen, Sprachkurse und Hochschulkooperationen in den Bereichen Energieerzeugung oder Bauchemie vor.
Das Eduard-Spranger-Berufskolleg (ESBK) hat eine Kooperation mit einer chinesischen Berufsschule in der pazifischen Millionenmetropole Qingdao, mit dem "Huaxia Vocational Education Centre", vereinbart.
Nicht nur in ihrer Heimat klagen deutsche Mittelständler über fehlende Spezialisten. Auch im Ausland suchen sie verzweifelt nach fähigen Leuten. Viele nehmen die Sache jetzt selbst in die Hand - und exportieren die duale Berufsausbildung aus Deutschland in die Welt.
Beim achten Asem-Gipfel im Oktober zwischen Europa und Asien gaben die EU und die sechzehn asiatischen Länder sowie Russland, Australien und Neuseeland eine gemeinsame Abschlusserklärung. Die Erklärung enhält auch ein Arbeitsprogramm, das Expertentreffen unter anderem zu den Themen Biotreibstoffe, Ausbildung, Ernährungssicherheit und Menschenrechte vorsieht.
"Wir haben eine klare Agenda bis 2012. Wir wollen die Bildungskooperationen ausbauen und intensiv im Bereich zukunftsorientierter Technologien zusammenarbeiten, (...)" so Bundesminister Brüderle während seiner Indien-Reise im September.
45 chinesische Direktoren und Manager absolvierten Anfang September im Rahmen ihres Executive MBA-Programms an der chinesischen Universität Lanzhou eine Weiterbildung der Handelshochschule Leipzig Executive GmbH. Die Gäste aus China kommen von international orientierten Unternehmen unter anderem der Energie- und Finanzbranche.
Auf der nationalen Arbeitskonferenz für Bildung im Sommer unterstrich die chinesische Führungsspitze, dem Bildungswesen eine vorrangige Bedeutung beizumessen. Es sollen noch mehr finanzielle Mittel bereitgestellt werden, um den Bürgern einen gleichberechtigten Zugang zu öffentlichen Bildungsinstitutionen zu ermöglichen.
Wanderarbeiter sollten vernünftige Löhne erhalten und die gleiche Behandlung erfahren wie andere Arbeitnehmer - bei der sozialen Sicherheit, der Gesundheitsvorsoge, der Wohnsituation und im Bildungswesen, fordert Professor Lu Huiling von der Peking-Universität.